Weitgehend angesehen als die Erfinder jenen Musikgenres, das sich Heavy Metal nennt, zelebriert die aus Birmingham stammende Band Black Sabbath das 50. Jubiläum ihres millionenfach verkauften Albums "Paranoid" mit der Wiederveröffentlichung am 09. Oktober 2020. Die Edition soll es als 5 LP oder 4 CD inklusive dem Vinyl-Debut zweier Konzerte von 1970 geben.
Die "Paranoid – Super Deluxe Edition" beinhaltet – wie es weiter heißt – das Original-Album inklusive des seltenen 1974 Quad Mix der Scheibe. Seinerzeit erstmalig auf Vinyl und 8-Track Tonabnehmer veröffentlicht und schon lange nicht mehr erhältlich, wurde es jetzt zwecks bester Klangqualität auf Stereo gemixt. Dazu gibt es noch zwei Konzerte von 1970, aufgenommen am 31. August in Montreux und wenige Tage später in Brüssel. Diese beiden Gigs wurden hierfür zum allerersten Mal auf Vinyl gepresst! Das 5 LP-Set kommt im Hardcover mit ausführlichen Liner Notes, Interviews aller vier Bandmitglieder, seltenen Fotos, Memorabilia und einem Poster sowie einem Nachdruck des Tour Books, wie es auf der 'Paranoid Tour' verkauft wurde.
Nach dem Erfolg ihres Debut Albums "Black Sabbath", seinerzeit veröffentlicht am Freitag, den 13. Februar 1970, legten Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward umgehend mit "Paranoid" im September des gleichen Jahres nach. Das Album landete in den Top 5 UK Charts und verkaufte vier Millionen Einheiten allein in den USA. In Deutschland erreichte die Single "Paranoid" im Oktober 1970 die Top 20 und landete im Dezember 1970 auf Platz 1 der Charts. Noch heute inspirieren Songs wie "War Pigs," "Planet Caravan," "Iron Man" und natürlich "Paranoid" Generationen von Musikern weltweit.
10 Kommentare
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Mario Keim
27. September 2020 um 18:07 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
„Paranoid" ist für mich dank des hohen Wiedererkennungswertes d i e Hymne des Heavy Metal. Ohne Wenn und Aber. Er ist für mich Ausdruck eines Lebensgefühls, von dem ich seit meinem 18. Lebensjahr keine Sekunde abgerückt bin. Und das ist ein paar Monde her. Wenn ich lese, dass dieses Stück vor 50 Jahren veröffentlicht wurde, dann wird es nicht nur mir so gehen!
Beim Hören stelle ich mir jedes Mal aufs Neue vor, was bei Konzerten auf und vor der Bühne abging. 1999 in Leipzig und 2005 in München durfte ich die Formation live in der Besetzung mit John Michael „Ozzy“ Osbourne hören. Solo bekam ich den kultigen Sänger leider nie zu sehen. Jedes Mal gab es Absagen und fadenscheinige Gründe – zuletzt musste mehrfach die gemeinsame Tour mit Judas Priest gecancelt werden.
Eine gefühlte Grundsatzdiskussion um diesen Hit und die Band aus Birmingham halte ich für überzogen. Wir sollten dankbar sein für all die Musiker, die solch unvergessenen Songs geschaffen haben. 50 Jahre später schafft das definitiv kein Künstler mehr.
Wir sollten vor allem auch ein wenig Demut zeigen, weil uns in der Gegenwart immer wieder Nachrichten erreichen, wo genau Musiker jener Generation von uns gehen.
Im Fall Black Sabbath wäre es wohl besser, von den Mitbegründern des Genres zu sprechen. Das aber ändert doch nichts an dem lang anhaltenden Erfolg jener Band, die sich 2017 mit Anstand von der Bühne verabschiedet hat.
Insofern stimmen die Positionen von Manni und von Markus. Trotzdem sollte man die Kirche im Dorf lassen …
Manni
27. September 2020 um 19:34 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hi Mario,
die Kirche im Dorf zu lassen, das versuchen wir ja. Zumindest geben wir uns Mühe 🙂
Mario Keim
27. September 2020 um 20:09 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Das war nicht falsch zu verstehen, lieber Manni. Ich merke aber, das ist bei Dir richtig angekommen und ich freue mich darüber:-) Du bist auch ein Interessierter, der sich einfach nur Gedanken macht und diese öffentlich äußert. Deine Kommentare bei RockTimes helfen, unsere Arbeit zu überprüfen und zu verbessern. Also gleichzeitig ein Dankeschön an Dich!
Außerdem muss ich für den Satz mindestens drei Euro ins Phrasenschwein einzahlen…
Mit meinen Zeilen wollte ich nur ausdrücken, dass mein Leben ohne diesen Song um ein großes Stück ärmer wäre!!!
Manni
27. September 2020 um 20:18 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ein großes DANKE zurück, Mario 😉
Du hast natürlich recht mit "Paranoid" als Song, aber das ganze Album ist großartig, weil abwechslungsreich.
Manni
26. September 2020 um 19:21 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
"Weitgehend angesehen als die Erfinder jenen Musikgenres, das sich Heavy Metal nennt"
Widerspruch, Markus 🙂
Die Erfinder dieses Genres waren diejenigen, die in ihrem berühmtesten Song (den wohl jeder kennt) mit der Textzeile "Heavy Metal Thunder" dem Genre den Namen gaben und auch so spielten: Steppenwolf mit "Born To Be Wild"
Markus Kerren
27. September 2020 um 16:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Widerspruch angenommen, Manni.
Aber ganz ehrlich, ich sehe das nicht mehr ganz so bierernst, denn wenn wir ehrlich sind, haben weder Steppenwolf noch Black Sabbath wirklich Heavy Metal gespielt. Harten Rock oder Hard Rock, ja. Aber das zieht sich ja durch viele Genres. Motörhead haben (zumindest bis ca. 2000) auch kein Heavy Metal gespielt, Iggy Pop wird (mehr als diskussionswürdig!) immer als der Godfather bzw. Erfinder des Punk Rock verkauft und die Allman Brothers Band war zwar eine bluesige Rock-Band aus dem Süden, die ich aber nie in die Schublade Southern Rock stecken würde. Und da gibt es ja noch jede Menge weitere Beispiele… Von daher, alles entspannt 🙂
Manni
27. September 2020 um 17:40 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hi Markus,
wir liegen doch insgesamt sehr nah beisammen 🙂
Deine Einschätzung zur ABB kann ich nur unterstreichen! Hier hab ich umgedacht, denn wenn ich ehrlich zu mir bin, muss ich sagen: Ich hab noch nicht einen Song der Allman Brothers Band gehört, den ich als Southern Rock klassifizieren würde. Ich halte sie für ne (hervorragende) Blues/Soul-Rock Band, die natürlich die vielfältigen Einflüsse des "Südens" verarbeiteten. Sie haben ja reihenweise Bluessongs gecovert (und auch nie vergessen, die Songschreiber zu nennen!), Duane Allman hat in Muscle Shoals etliche Platten von Soulstars mit seiner Slidegitarre verziert und manche ihrer Songs (vor allem von Dickey Betts) haben jazzige Einflüsse.
Vor allem mit ihren Liveaufnahmen überzeugte die Band und auf der Bühne verwandelte sich das in eine jammende "Groove-Machine". Wenn ich z. B. die sechs CDs der "Fillmore East Recordings" aus 1971 höre, bin ich jedesmal über die Qualität der Musiker erstaunt. Und die Aufnahmen klingen, als seien sie heute morgen mitgeschnitten worden, das ist fast sowas wie die klangliche Quadratur des Kreises.
Alles im Rock stammt wohl vom Blues und Jazz (Ausdrucksformen der Schwarzen) auf der einen und von Countrymusik (Blues der Weißen) auf der anderen Seite ab. Daher sind m.E. die ganzen Schubladen, in die man Interpreten und ihre Musik einsortiert, eigentlich eher verwirrend als hilfreich.
Aber hier geht es ja um "Paranoid" von Black Sabbath, und die ist zusammen mit dem Debüt der Band einfach großartige Rockmusik! Diese Formel passt doch immer? 🙂
JVA
28. September 2020 um 14:22 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Na ja, die Textzeile von Dennis Edmonton bezieht sich im Ursprung ausschließlich auf das Donnern irgendwelcher big blocks, für den Film adaptiert auf Harleys und nicht auf Musik. Steppenwolf als Erfinder (!) des Heavy Metal zu bezeichnen, würde ich in den Bereich von Wikipedia-Wissen packen
Manni
28. September 2020 um 22:04 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Na ja, offensichtlich haben es Rock Historiker so eingeordnet. Solche Personen scheint’s zu geben, wenn man dem ersten Gitarristen von Steppenwolf – Michael Monarch – glauben mag. Er selbst scheint aber Zweifel an einer Urheberschaft zu haben.
Q: Many people hold the opinion that Steppenwolf invented hard rock—and paved the way for heavy metal. A fair assessment?
Michael Monarch: Well, our first hit single, "Born to Be Wild," did have the term "heavy metal" in it. The band had a unique sound with John’s voice and Goldy’s grinding organ. As far as inventing hard rock or heavy metal, I don’t know about that. I don’t remember putting any of that together until much later when rock historians were saying that. I don’t recall any of us being too concerned about a category or exactly what type of music we were doing or wanted to do.
Interview Quelle
JVA
3. Oktober 2020 um 13:46 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Genau!