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Black Salvation / Uncertainty Is Bliss – CD-Review

Die Veröffentlichung von Lunia ist ja schon eine ganze Weile her.

Allerdings hat die Leipziger Formation Black Salvation bis "Uncertainty Is Bliss", was Tonträger angeht, die Hände nicht in den Schoß gelegt. Nach "Lunia" erschienen unter anderem Ende 2012 "Demo 2012", dann "In Deep Circles" (2013), danach im Sommer 2015 "I Am Prepared/Avaunt EP" und im Herbst 2016 folgte "MMXVI".
War "Lunia" vom Stil her noch Doom Metal, sind davon auf "Uncertainty Is Bliss" höchstens noch Spurenelemente übrig geblieben. Psychedelic und der harte Rock regieren auf der vorliegenden Platte und die Musik geht phasenweise richtig schön deftig ab.

Am Schlagzeug agiert Uno Bruniusson, auch bekannt aus den Gruppen In Solitude, Grave Pleasures oder Death Alley. "Uncertainty Is Bliss" ist das Debüt auf dem Label Relapse Records. Wie bei vielen Alben, ist es die Mischung, die die Nadel in Richtung gefallen oder nicht gefallen ausschlagen lässt. Nicht nur mit dem etwas über einminütigen Intermezzo "The Eye That Breathes" beziehungsweise dem abschließenden "Getting Slowly Lost" bewegt sich der Zeiger definitiv im positiven Bereich.

Am Anfang stehen sieben Minuten "In A Casket’s Ride". Eine Album-Visitenkarte, die nicht besser sein könnte. Leicht verzerrte Vocals, eine zupackend-rockende Gitarre und nach vorne treibende Drums signalisieren Action ohne Ende. Hier suhlt sich alles in einer herrlichen Heftigkeit. Bis sich das Trio gegen Ende von einer relaxteren Seite zeigt. Quasi gibt man in "In A Casket’s Ride" die andere Black Salvation-Seite frei und die ist definitiv hoch lobenswert.
Die andere Platten-Buchstütze beginnt mit dem ruhigen Ambiente des Openers, allerdings anders arrangiert. Auf geschickte Art nimmt das Stück Fahrt auf und bis zu dieser Abschluss-Hymne schwimmt der Hörer bereits in einem Meer der Emotionen. Schwankungen in der Dynamik werden perfekt umgesetzt und wie bereits erwähnt ist "Getting Slowly Lost" ein Highlight der CD.

Es gibt auf "Uncertainty Is Bliss" allerdings noch viel mehr zu entdecken. Mit der akustischen Gitarre und Klängen einer Art Melodica ist "The Eye That Breathes" instrumentale Hingabe pur. Zugegeben, der Track ist kurz, aber sehr bemerkenswert. Eine solche Richtung wünscht man sich in längerer Form auf einer folgenden Scheibe.
Wenn es zu längeren Stücken auf dem Rundling kommt, muss auch die Rede von "A Direction Is Futile" sein. Black Salvation bewegt sich auf der nachts unbeleuchteten Straße der dunklen Gefühle. Das Böse hat psychedelische Charakterzüge und so drückt sich die Stimmung auch in schwebenden Phasen aus. Black Salvation setzt mit diesem Longtrack ein Highlight, auf das man in folgenden Spins immer wieder gerne zurück greift.
Wenn es um die Rock-Richtung geht, dann darf man sich bestimmt auf "Grey River" freuen. Mit leicht punkigen Ecken regiert hier die temperierte Heftigkeit und Lautstärke. Außerdem greift man wegen der Schnelligkeit unbewusst nach dem Sicherheitsgurt.

So gibt es auf Black Salvations "Uncertainty Is Bliss" nicht nur die weiter oben erwähnten zwei Lieder der Rock-Köstlichkeiten. Die Leipziger Combo hat mit diesem Album den Blick in verschiedene musikalische Richtungen schweifen lassen und acht Kompositionen verewigt, die man sich oft anhören wird.


Line-up Black Salvation:

Birger Schwidop (bass)
Uno Bruniusson (drums)
Paul Schlesier (vocals, guitar)

Tracklist "Uncertainty Is Bliss":

  1. In A Casket’s Ride
  2. Floating Torpid
  3. Breathing Hands
  4. The Eye That Breathes
  5. Leair
  6. A Direction Is Futile
  7. Grey River
  8. Getting Slowly Lost

Gesamtspielzeit: 42:25, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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