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Blackfinger / When Colors Fade Away – CD-Review

Blackfinger - When Colors Fade Away

Blackfinger, die zwote. Eric Wagner hat es endlich geschafft, nach drei Jahren eine neue Scheibe einzudoomen. Neue Scheibe, aber auch neues Line-up. Mit von der Partie ist als bekannter Name Terry Weston, der auch bei den Pittsburgh Doomern Dream Death bzw. deren Nachfolgeband Penance die sechs Saiten zum Glühen bringt.
Aber sonst gibt es zum Glück nichts Neues mehr. Blackfinger bzw. Mr. Wagner stehen auch 2017 noch für gefühlvollen Doom mit Hippie-Schlagseite. Was wäre die Welt ohne Konstanten.

Zuerst aber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Full Length mit knappen neununddreißig Minuten recht kurz ausgefallen ist. Andere Doomer hauen sowas als EP raus.
Auch dass die Scheibe irgendwie merkwürdig gebremst erscheint, man hat permanent den Verdacht die Mucker würden nicht wirklich mit vollem Herzblut bei der Sache sein. Ein Terry Weston schafft bei seinen Stammbands durch sein Gitarrenspiel mehr Gänsehaut zu erzeugen.
Zudem klingt der Gesang, als wäre er irgendwo in einem anderen Studio aufgenommen und das Zusammenfügen von Stimme und Musik ist nicht wirklich geglückt. Mir fehlt da etwas die Dynamik.

Hat man sich aber daran gewöhnt, dass es etwas ruhiger aus den Boxen wabert (besonders der erste Track wirkt doch recht hüftsteif), bekommt man das, was man erwartet. Nämlich Eric, der, wenn man genau zuhört, auch immer wieder dieselben Textfragmente runterbetet, natürlich mit seiner einzigartigen und unter Tausenden von Sängern wiedererkennbaren Stimme. Auch wenn das ganz Hysterische, die spitzen Schreie einer fast schon erzählerischen Art und Weise gewichen sind. Aber das sind schließlich Blackfinger und nicht Trouble und es ist ja auch nicht mehr 1984 sondern 2017.

Zwar fehlen die ganz großen Hits und Highlights auf "When Colors Fade Away", Blackfinger tendieren irgendwie dazu, Singer/Songwriter-Sachen durch die Doomabgründe zu jagen, aber ein solides Album ist es allemal, mehr aber auch nicht.
Im direkten Vergleich gefiel mir das Debüt um einiges besser, da hatte ich mir doch vom Zweitwerk etwas mehr erhofft. Aber vielleicht ist die Scheibe ja ein Grower und in ein paar Jahren nicht mehr aus meiner Playlist wegzudenken, wer weiß?


Line-up Blackfinger:

Eric Wagner (vocals)
Matthew Tuite (guitar)
Terry Weston (guitar)
Matthew Cross (bass)
David Snyder (drums)

Tracklist "When Colors Fade Away":

  1. When Colors Fade Away
  2. Can I Get A Witness
  3. All My Sorrow
  4. My Old Soul
  5. Afternow
  6. Crossing The River Turmoil
  7. Beside Still Water
  8. Waiting For The Sun
  9. Till We Meet Again

Gesamtspielzeit 38:40, Erscheinungsjahr 2017

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
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Mail: jens(at)rocktimes.de

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