"From The Vaults" von der Blindside Blues Band (B.B.B.) ist eine »[…] collection of Rare Unreleased Tracks […] featuring Mike Onesko on Guitar and Vocals. […]«
2010 gab es unter dem Titel Rare Tracks schon einmal eine derartige Zusammenstellung von Liedern, die aus den Jahren 2004 bis 2008 stammten.
Aus welchem Zeitraum die elf Stücke auf der vorliegenden Platte kommen, steht nicht geschrieben.
Wer außer dem Bandleader Mike Onesko auf den elf Nummern mitspielt, ist nicht angeben. Dennoch hören wir Drummer, die schlagkräftig mitmachen und Basslinien, die sich wie ein Maulwurf durch die Songfundamente graben.
Neben Eigenkompositionen widmet sich die Combo auch Coversongs, die von Black Sabbath ("Warning"), Cream ("White Room"), Bodine ("New York City Streets"), Montrose ("I Got The Fire") sowie Mountain ("Never In My Life") stammen. Außerdem gibt es auf der CD eine Live-Nummer und "Bluesion Jam", die die Blindside Blues Band Live im Studio aufgenommen hat.
Mächtig viele Pferdestärken-Riffs begleiten uns durch den Opener "Poison".
Blues Rock mit Schwergewicht und jeder Menge Gitarren-Action sind die Merkmale der ersten fast fünf Minuten Eigenkomposition. Drums und Bass geht im Sound etwas unter. Diese Nummer ist der Fitmacher für die folgenden Lieder.
Bei "Working Till I Die" ist das Schlagzeug präsenter. Riffs gibt es en masse, ein massives Gitarrensolo inbegriffen. Heavy Blues Rock, dessen Treiben auf dem Opener-Level anzusiedeln ist.
"Renegade" ist ein Live-Stück mit entsprechender Atmosphäre. Rhythmisch schwer beladen ist dieses Lied etwas anders strukturiert. Abermals Gitarre satt. Die ersten drei Songs sollte man nochmals durchlaufen lassen, um konkreter Differenzierungen wahrzunehmen.
Mountains "Never In My Life" ist dann die erste Coverversion. Mike Onesko bewegt seine Stimme etwas in Richtung Leslie West und wirft zur Förderung der guten Laune vor den Lautsprechern Zitate aus andern Mountain-Songs ein. Dieses Stück kommt gut an.
Auch "Warning" – inklusive knackigem Basssolo – fällt auf fruchtbaren Boden. Bei "White Room" entfernt man sich nicht so sehr vom Original. Das am Ende des Tracks vom Wah Wah-Pedal angetriebene Solo ist okay.
Der Beginn von "Blue Galaxy" lässt auf eine Veränderung hin zum ruhigeren Song hoffen. Der Hörer hat den Heavy Blues Rock im Blick und so widmen sich Mike Onesko & Co. tatsächlich einem etwas entspannteren Ambiente. Klar, was bei einem Instrumental geboten wird. Viel Gitarre, noch mehr Gitarre und dieses Stück mag man gerne hören.
Etwas über vierzehn Minuten weisen schon von der Spielzeit her auf eine Jam hin. "Bluesion Jam (Live In The Studio)" ist somit das Ausnahmelied auf der Scheibe. Hier kann sich der Bandleader wohl alles erfüllen, was ihm so in den Sinn kommt. Riffs, Überflieger-Soli und beschleunigte Fingerfahrt-Arrangements auf dem Fretboard sind das Salz in der Jam. Mit lockeren Zügeln nutzt Mike Onesko eine wahre Spielfreude und wechselt von einer Gitarren-Stimmung zur anderen. Psychedelic und Funk geben sich die Klinke in die Hand und dabei geht ein dickes Lob an den Schlagzeuger sowie Bassisten. Die kochen ein höllisches Süppchen zur Mike Onesko-Sechssaiter-Orgie. Tolle Tieftöner- und Drum-Soli werden gleich inklusive mitgeliefert. Schade, dass nicht angegeben wurde, wer gemeinsam mit Mike Onesko für einen derartigen Heavy Blues Rock-Jam-Zauber verantwortlich war.
"Bluesion Jam (Live In The Studio)" entschädigt für die eine oder andere nicht so ansprechende Nuance der CD.
In einem Atemzug darf man auch "Time Fades Away", abermals ohne Worte, als eine Wiedergutmachung für Lieder, die nicht ganz so zünden, ansehen.
"From The Vaults" von der Blindside Blues Band hinterlässt gemischte Eindrücke. Insgesamt wird eine knappe Kaufempfehlung vergeben.
Line-up Blindside Blues Band:
Mike Onesko (guitars, vocals)
other artists unknown
Tracklist "From The Vaults":
- Poison
- Working Till I Die
- Renegade (Live)
- Never In My Life
- New York City Streets
- Blue Galaxy
- I Got The Fire
- Warning
- White Room
- Bluesion Jam (Live In The Studio)
- Time Fades Away
Gesamtspielzeit: 64:18, Erscheinungsjahr: 2018
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