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Blindside Blues Band / XVI – CD-Review

Bei den letzten beiden Besprechungen von Veröffentlichungen der Blindside Blues Band heißt es bezogen auf From The Vaults unter anderem: »[…] "From The Vaults" von der Blindside Blues Band hinterlässt gemischte Eindrücke. Insgesamt wird eine knappe Kaufempfehlung vergeben. […]«

Zu Live At Satyr Blues lesen wir: »[…] Anschlag ist auch das Stichwort für das Album "Live At Satyr Blues". Die beinharten Fans der Blindside Blues Band werden auch diese Veröffentlichung mögen. Alle Fans der härten Blues Rock-Gangart werden dieses Album mögen, vorausgesetzt, man hängt die Klangqualität nicht zu hoch. Alle Fans des Blues Rock sollten sich ihre eigene Meinung bilden. Die des Rezensenten dürfte klar geworden sein. […]«

2023 lässt die Blindside Blues Band "XVI" auf die Blues-Gesellschaft los.
Im Pressetext von Just For Kicks fallen Begriffe oder Formulierungen wie »[…] barnburner […] offers diehard fans a heavy taste […]«.
Okay. Dann stellt sich die Frage, wie die vorliegende Platte einem Nicht-Fan gefällt?

Bildlich gesehen sollte man sich einen Feuerlöscher bereit stellen und vielleicht besser noch die Gartenmöbel in Sicherheit bringen, denn wie aus dem Zitat hervorgeht, kommt da was Heftiges in Sachen Blues auf die Leute vor den Lautsprechern zu.

Schon das erste Stück "Shine On Through" hinterlässt Kratzspuren beim Heavy Blues Rock.
Bandleader Mike Onesko gönnt sich den Luxus von vielen weiteren Gitarristen. So ist es im Opener, der durch eine entspannte Phase mit feinem Basssolo aufwarten kann, schon Zeit für Scotty Johnson, der für Sechssaiter-Verstärkung sorgt. Angelica Onesko als Chordame macht den Track zu einer verträglichen Nummer.
Weiter in der Tracklist geht es mit mehr Song-Knallern. Bei genauem Zuhören kann man der Qualität der Fretboard-Fahrten ein Kopfnicken abgewinnen.

Die hochoktanigen Kracher sind das Musterhäppchen eines Mike Onesko, der alle elf Lieder komponiert hat. Irgendwann stellt sich dann aber der Wunsch nach einem ruhigeren Stück ein. Nicht weniger spannend als die ersten beiden Nummern kommt dann das doch etwas zurückhaltender "Da Blues" mit fein strukturierter Slide-Gitarre daher. Von Slow Blues darf allerdings nicht die Rede sein.
Auch "The Long Road" ist, aus Sicht der Band, eine relaxte Nummer. Jay Jesse Johnson greift hier zusätzlich in die Saiten, aber auch dieses Lied ist um einiges vom Slow Blues entfernt.
Einen Außenseiter im Song-Geflecht bietet das Stück "Message Of A Ring". Schon der Beginn wirkt wie eine Wellness-Oase, die allerdings so gar nicht in das Album-Statement passt. Schön zu hören, aber weder Fisch noch Fleisch.

Der Heavy Blues Rock der Blindside Blues Band mag Leuten gefallen.
Der Heavy Blues Rock der Blindside Blues Band geht geradezu verschwenderisch mit der vielen Gitarren-Power um.
Dem Heavy Blues Rock der Blindside Blues Band geht irgendwann aber die Luft im Sinne von Eintönigkeit aus.
Der Heavy Blues Rock der Blindside Blues Band mag für Leute, die es richtig heftig mögen, genau die richtige Kost sein.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für ordentliche Musik.


Line-up Blindside Blues Band:

Mike Onesko (vocals, guitar)
Scotty Johnson (guitar – #1)
Jay Jesse Johnson (guitar – #3,9,11)
Martin Jepsen Anderson (guitar – #2,6,8,10)
Eric Kennedy (bass)
Holden Szalek (drums)

Special Guests:
Addie Lee (guitar – #4)
Todd Chaisson (bass – #5)
Billy Morris (guitar – #5)
Angelica Onesko (vocals – #1,9)

Tracklist "XVI":

  1. Shine On Through
  2. Stand Up
  3. Da Blues
  4. Take Me Home
  5. Better Days
  6. Take It Away
  7. Message Of A Ring
  8. Love My Life
  9. The Long Road
  10. Love Blind
  11. Broken Man

Gesamtspielzeit: 53:52, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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