Eine schwedische Band und eine schwedische Sängerin engagieren sich gemeinsam in Sachen Blues & More.
Als Heimatstadt wird bei der Gruppe Hill Blue Unit als auch Johanna Lillvik Borås angegeben.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit unter dem Bandnamen Blues Escape?
Da findet sich auf der Promotion-Website eine Erklärung: »Blues Escape is the result of a meeting between the versatile artist Johanna Lillvik and blues band Hill Blue Unit at Alingsås jazz club in Sweden in November 2016. It was the 1st time that Johanna sang blues and jazz in public, and the collaboration was only expected to last for one concert, but the chemistry, the music and the success was so obvious that it had to continue. […]«
Blues Escape und Johanna Lillvik bieten dem Hörer auf "Blues Escape" sieben Kompositionen an. Dabei verlässt man sich auf ausgesuchte Coversongs, die durchaus einen Hinweis auf die Musikmetropole New Orleans geben. Für Johanna Lillvik ist diese Kooperation so etwas wie der Sprung ins kalte Wasser, weil sie sich, wie im Zitat angeben, zum ersten Mal dem Zwölftakter beziehungsweise Jazz widmet.
Da sollte man nicht lange fackeln, sondern handeln und beide Ohren dem ersten Track widmen.
"Evil Gal Blues" stammt im Original von Lionel Hampton und Leonard Feather.
Flott empfangen einen die fünf Musiker mit einem Jump Blues inklusive klasse Örjan Hill-Piano-Solo, der die Töne auch rollen lässt, flinker Torbjörn Stenson-Fingerabrobatik auf den Klappen seines Holzblasinstruments und Johanna Lillvik macht eine – auch mit einem kurzen energischen Stimmeinsatz – sehr überzeugende Figur.
Kreative Individualität ist angesagt, wenn sich alles um das Thema Fremdkompositionen dreht.
Viel Tempo, aber keine Spannung, nimmt die Formation raus, wenn es um "That’s How I Got My Woman" geht. Begrüßt werden wir von einem toll intonierten Torbjörn Stenson-Saxofon und dann verzaubert einen Johanna Lillviks tolle Stimme, die von dezenten Piano-Läufen begleitet wird. Herrlich ist dann auch das folgende Saxofon-Solo. Dieses Stück nimmt den Hörer im wahrsten Sinn des Wortes gefangen. Highlight!
Ein Höhepunkt ist definitiv auch "The Dream/Marie Laveau" in der längeren fast sechseinhalb Minuten-Version oder als "Marie Laveau – Radio Edit".
Ja, damit dürfte die Formation viel Airplay bekommen. Dieser Marie Laveau widmeten sich viele verschiedene Künstler der Literatur und Bands in musikalischer Form. Redbones "The Witch Queen Of New Orleans" bevölkerte Anfang der Siebzigerjahre die Hitparaden und zog durch die Diskotheken. "The Dream", die instrumentale Einleitung, macht den Unterschied zur Radio-Version aus. Ganz gleich für welche Bearbeitung man sich entscheidet, man hört einen super Song.
Der Streifzug durch New Orleans färbt diese Veröffentlichung. Wirkliche Durchhänger lassen sich nicht ausmachen.
Laut Recherche hat Champion Jack Dupree den "Junker Blues" zuerst aufgenommen. Blues Escape verpasst der Nummer eine feines Outfit, bei dem sich Piano und Saxofon die Klinke in die Hand geben.
Eine knappe halbe Stunde ist bei den sieben Songs als Gesamtspielzeit herausgekommen.
Die reicht aus, um der Band und Johanna Lillivik einen gemeinsamen sowie erfolgreichen Debütalbum-Start zuzuschreiben.
Es wäre erfreulich, wenn "Blues Escape feat. Johanna Lillvik" irgendwann einen Nachfolger bekäme.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Blues Escape feat. Johanna Lillvik:
Johanna Lillvik (vocals, percussion)
Örjan Hill (piano)
Torbjörn Stenson (saxophone)
Lars Mellqvist (bass)
Åke Göransson (drums)
Tracklist "Blues Escape feat. Johanna Lillvik":
- Evil Gal Blues (2:43)
- That’s How I Got My Man (4:40)
- Pig Foot Pete (3:33)
- The Dream/Marie Laveau (6:23)
- Junker Blues (3:03)
- Trouble In Mind (4:35)
- Marie Laveau – Radio Edit (3:59)
Gesamtspielzeit: 29:08, Erscheinungsjahr: 2020
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