Blug, Granfelt & Engelien – Konzertbericht, 15.11.2023, Butze by Falko, Tönisvorst

Kategorien:

18. November 2023

In der Konzertankündigung von der Butze by Falko lesen wird unter anderem:
»[…] Die beiden herausragenden Gitarristen, Thomas Blug und Ben Granfelt, verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft, die ihren Ursprung auf der Frankfurter Musikmesse in den späten 1990er Jahren fand. Seitdem haben sie immer wieder gemeinsam musiziert, wobei Thomas sogar als Gast auf Bens Soloalbum "Melodic Relief" (2012) in Erscheinung trat. Im Jahr 2019 wurden sie eingeladen, im Rahmen von Martin Engeliens Go Music eine Tour zu absolvieren, die sich als großer Erfolg erwies. Jetzt geht die faszinierende Zusammenarbeit in die nächste Runde! […] Thomas Blug, unter dem Namen 'Stratking of Europe' bekannt (Titel verliehen von Fender 2004 als bester Stratocaster Spieler Europas), hat ebenfalls zahlreiche Soloalben veröffentlicht und jongliert geschickt zwischen seiner Rolle als Gründer von Bluguitar – einem Unternehmen für Gitarrenverstärkerdesign – sowie seinen künstlerischen Engagements. Ob mit seiner Band Blug Plays Hendrix oder seinem Power Trio Rockanarchie, Thomas findet stets Gelegenheit, sein virtuoses Gitarrenspiel zu präsentieren. Martin Engelien, der kreative Kopf hinter den Go Music Konzerten, ist in der deutschen Musikszene als Bassist, Produzent und Musiker ein etablierter Name. Seine langjährige Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern wie Klaus Lage und Albert Mangelsdorff unterstreicht seine beeindruckende Vielseitigkeit. Die drei Musiker erhalten tatkräftige Unterstützung von Tommy Fischer am Schlagzeug, einem äußerst talentierten Drummer, der bereits mit Stars wie Miller Anderson und Guildo Horn zusammengearbeitet hat. […]«

Blug, Granfelt & Engelien im November 2023 in der Butze by Falko Tönisvorst

Zum knapp zweistündigen Blug, Granfelt & Engelien-Konzert in der Butze by Falko, Tönisvorst, lässt sich das Folgende berichten:
Da war mächtig was los auf der Bühne. Es gab nicht nur prächtige Musik zu genießen, sondern auch jede Menge Action auf der Bühne.
Beim ersten Gig der Blug, Granfelt & Engelien-Herbst-Tour 2023 sprühten die vier Akteure vor Spielfreude. Eine kleine Einschränkung gab es dann doch, denn der finnische Meister-Gitarrist Ben Granfelt kämpfte mit einer Erkältung (oder war es eine Grippe?). So war er in der Rolle als Sänger, wie er selbst sagte, nicht topfit. Nichtsdestotrotz überzeugte Ben Granfelt am Mikrofon.

Schon kurz nach dem Einlass war die Location gut gefüllt. Zu Beginn des Auftritts war es voll. Der Kontakt zum Publikum war glänzend und reflektierte die insgesamt hervorragende Stimmung in der Butze by Falko. Die Leute vor der Bühne spendeten dem Quartett viel und lautstarken Applaus.
Als Einstieg sowie Motivator fungierte der Song "Hello Cleveland". Bei diesem Instrumental schlug das Herz schon schneller. Der Puls kam auf Touren und wurde noch weiter in die Höhe getrieben, als man als zweite Nummer Gerry Raffertys "Baker Street" anstimmte. Die innere Stimme sang mit und alle Freunde des Twin-Guitar-Sounds kamen voll auf ihre Kosten. Twin-Sound, mehr Twin-Sound, Thomas Blug und Ben Granfelt.

: Thomas Blug (guitars)

: Ben Granfelt (vocals, guitars)

: Martin Engelien (bass)

: Tommy Fischer (drums)

Bezüglich der Instrumentals sorgten die Thomas Blug-Komposition "My House Is Green", "Bondix", eine Verbindung zwischen James Bond-Musik sowie Jimi Hendrix für Hochgenuss. "Freeway Jam" aus der Feder von Jeff Beck entpuppte sich als eine großformatige Inszenierung der Protagonisten. Twin-Sound? Na klar! Allerdings sorgten nicht nur faszinierende Soli der beiden Gitarristen für Enthusiasmus vor der sehr gut ausgeleuchteten Bühne. Garniert wurde die "Freeway Jam" mit einem furiosen sowie pychedelischen Martin Engelien-Basssolo, bei dem er seine Tieftöner durch den Einsatz des Wah Wah-Pedals förmlich sprechen ließ. Dezent begleitete Schlagzeuger Tommy Fischer den Tatendrang des Bass-Spezialisten. Der Drummer kam dann mit einem Alleingang ganz groß raus. Sein mit allen Finessen sowie rhythmischer Feinkost gespicktes Solo wurde mit viel Beifall bedacht.

Ben Granfelts Zeit bei Wishbone Ash wurde durch die von ihm komponierte herrlich melodische Nummer "Faith, Hope & Love" gewürdigt. Ein heavy Riffing wurde während eines wunderschön entspannten Intermezzos abgelöst von Überflieger-Soli der beiden Sechssaiter-Zauberer. Thomas Blug zitierte dabei Dave Brubecks "Take Five". Das Fretboard der Protagonisten war einerseits der Highway und andererseits die verkehrsberuhigte Zone der Finger, die stets voller Emotionen über die Saiten der alten Strats glitten. Apropos Fretboard. Für einen besonderen Effekt sorgte Martin Engelien, als er das Bass-Griffbrett im wahrsten Sinn des Wortes zum Leuchten brachte. Klasse! Dann beeindruckte Martin Engelien auch noch mit der von Pete Townshend bekannten Windmühle.

Ging es um ruhigere Phasen, so war "I Won’t Forget" der richtige Ort zum Verweilen. Aus den Ruhe heraus wurde das Stück dann richtig rockend. Beide Gitarristen beamten sich gekonnt in Sphären, die definitiv oberhalb der Wolken zu verorten waren. Über eine Gänsehaut-Version von Pink Floyds "Breathe" sorgte die Song-Kombination "Witching Hour/Almighty Blues" für eine klasse Jam-Session. Nach dieser als letztes Stück angekündigten Nummer war natürlich noch nicht Schluss, denn das Publikum forderte laut und vehement eine Zugabe. Das Quartett kam zurück auf die Bühne und schon nach den ersten Tönen war "Cocaine" von J.J. Cale sozusagen in aller Munde. Einfach herrlich, wie man dieses Lied in einen von Funk beziehungsweise Reggae-Rhythmus kleidete.
Hut ab, Ben, Martin, Thomas und Tommy!
Das Quartett lieferte ein musikalische Feuerwerk der Extraklasse ab.
Blug, Granfelt & Engelien sind ein Granat für beste Rock-Unterhaltung.

Für den guten Ton sorgte der Soundmann Knut Steiner.
RockTimes bedankt sich bei Christoph Wefers und Jens Baeseler und für den Platz auf der Gästeliste.
Am 01. Dezember wird die Band 4 Good Reasons in der Butze by Falko erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.