Auf der Blug, Granfelt & Engelien-Facebook-Seite heißt es zu dieser Formation:
»[…] Double Strat Magic, A Guitar match made in Heaven! Blug, Granfelt & Engelien is powerful guitar base […]«.
Auf der Kulturrampe-Website liest sich Ben Granfelts Zielrichtung der Gruppe unter anderem so:
»[…] Der Focus war immer auf Jammen um einen guten Song herum ausgelegt statt nur zu Jammen um der Soli wegen. […]«
Thomas Blug äußert sich folgendermaßen:
»[…] Das Spielen mit Ben macht großen Spaß, da unsere Gitarren in Harmonien schmelzen können und wir großartige musikalische Gespräche führen. […]«
Martin Engelien, der 1996 die monatliche Go Music-Konzertreisen ins Leben rief, meint:
»[…] Mit Ben UND Thomas auf einer Bühne zu spielen, war DER Knaller! Ich kann es kaum erwarten, wieder mit ihnen auf der Bühne zu stehen. […]«
Die drei Künstler bereisten unter anderem Bandnamen bereits unsere Breitengrade. So berichtete RockTimes Mitte September 2020 über ein Konzert der Gruppe 12-4-2. Zwölf Gitarrensaiten, vier dicke Basssaiten und zwei Drumsticks. Apropos Drumsticks … der Schlagzeuger in der Kulturrampe war Tommy Fischer.
Zum knapp über zweistündigen Blug, Granfelt & Engelien-Konzert lässt sich das Folgende berichten:
Die Combo hatte gleich zwei brandneue Songs im Gepäck. Es lebe der Rock’n’Roll! Zur Eröffnung des alle Anwesenden in der Kulturrampe, Krefeld begeisternden Gigs gab es das Instrumental "Hello Cleveland" auf die Ohren. Schon nach den ersten Takten des verdammt rockigen Songs kam Bewegung in die Zuschauermenge. Bei schwül-warmen Temperaturen heizte das Quartett weiter ein und trieb so unter anderem mit "Bondix" in angehobener Geschwindigkeit die Celsiusgrade in der Location noch höher. "Bondix"? Wie auf ihren Instrumenten wurde bei der Namensgebung dieser Nummer der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Bei dem Songtitel kombinierte man James Bond mit Jimi Hendrix in einem Lied. Unter dem Strich reihte sich diese cineastisch-musikalische Koalition in den großen Rahmen hervorragend gespielter Lieder ein.
Ja, der Ideenreichtum der Musiker begeisterte ein ums andere Mal. Thomas Blug sowie Ben Granfelt beamten sich mit ihren über sechzig Jahre alten Fender Stratocaster bei ihren zahlreichen Soli phasenweise bis in die (Achtung: Wortspiel) Strato-Sphere. Oft den Tremolo-Hebel aktiviert, kam es auch zu einigen Wah Wah-Pedal-Einsätzen, die dann auch den Funk anheizten. Beim Kreieren von Klängen mit diesem Bodenpersonal befand sich Martin Engelien in bester Gesellschaft, denn er liebt den Funk auf geslappt-furiose Weise.
Das von Ben Granfelt zu seiner Zeit bei Wishbone Ash komponierte "Faith, Hope & Love" war mit seinen balladesken Momenten der musikalische Sundowner des Konzerts. Wenn es um ruhigere Phasen ging, präsentierte uns das Quartett die Thomas Blug-Nummer "I Won’t Forget". Ruhig beginnend wurde es im Verlauf des Tracks dann richtig rockig. Die Brücke zwischen den beiden Teilen baute Martin Engelien mit einem jazzigen Basssolo.
Schlagzeuger Tommy Fischer trommelte differenziert, umgarnte die entspannten Phasen sensibel und gab beim ausgefeilten Rock entsprechend Gas. Er sollte noch in besonderer Weise auf sich aufmerksam machen.
"Hey Stranger" von Ben Granfelts Album True Colours war grandioser Classic Rock und entwickelte sich am Ende zu einem schwindelerregenden Karussell bei den vier Musikern. In einer Affengeschwindigkeit machten spontane Solo-Blitzlichter die Runde und setzten Akzente der anderen Art.
Rock, Classic Rock, Twin-Gitarren, Boogie, inspirierte Soli zu Hauf und relaxte Besonderheiten waren so etwas wie die Eckpfeiler des Auftritts. Und was war mit dem Blues? Der kam ebenfalls zum Zug. Zwei Kompositionen, ein Lied. Das Thomas Blug-Instrumental "Witching Hour" fand nahtlos seine Fortsetzung in Ben Granfelts "Almighty Blues". Auch diese Mischung stimmte perfekt. Das Publikum honorierte die Beiträge der Musiker mit viel Beifall.
"Freeway Jam" kündigte Ben Granfelt kurz und knapp mit » […] Stau […]« an. Um einen Stau handelte es sich bei der freien Improvisation à la Go Music definitiv nicht. Es wurde gejammt, was das Zeug hielt. Martin Engelien bearbeitete die dicken Basssaiten unter anderem in einer bemerkenswerten 'beat it'-Manier. Ben Granfelt war grandios im Classic Rock unterwegs und Thomas Blug erfreute durch ein weiteres seiner brillanten Soli. Tommy Fischers Drum-Solo musste man gesehen haben. Was er aufbot, war oberstes Niveau an Beats und Grooves. Dabei flossen auch noch diverse Kunststücke ein. Highlight!
Durchatmen! "Breathe" von Pink Floyd sollte die Stimmung im Publikum abermals in die Höhe schießen lassen. Durch einen großen Eigenanteil drückte die Formation diesem Lied ihren persönlichen Stempel auf. Wow! Zeit, um auf wiedersehen zu sagen. Nein, noch nicht, denn ohne Zugabe wären die vier Musiker nicht aus der Location gekommen. J.J. Cales "Cocaine" sollte zu so etwas wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen werde. Bei spritzigen Soli der Saiten-Zauberer, einem famosen Gleiten in den Reggae-Rhythmus sowie einem schlussendlichen Rock-Inferno verabschiedete sich das Quartett bei den glücklichen Zuschauern.
Blug, Granfelt & Engelien mit dem Schlagzeuger Tommy Fischer servierten einen Cocktail, der in schillernden Farben leuchtete. Einige Nuancen darin explodierten förmlich und bei den relaxten Teilen wurden auf der musikalischen Palette dezente Pastelltöne gemischt.
Chapeau!
RockTimes bedankt sich bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up:
Thomas Blug (guitar)
Ben Granfelt (vocals, guitar)
Martin Engelien (bass)
Tommy Fischer (drums)
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