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Bonita & The Blues Shacks / Sweet Thing – CD-Review

Nach Bonita & The Blues Shacks aus dem Jahr 2015 ist das 2019 erschienene Album "Sweet Thing" der Nachfolger vom Debüt.
Die vorliegende Platte setzt die Arbeit von Bonita Niessen gemeinsam mit den BB & The Blues Shacks fort.
Sechs Eigenkompositionen, geschrieben von Andreas Arlt, Bonita Niessen und Michael 'Maddy' Arlt sowie zehn Coversongs füllen die Tracklist und bringen die Scheibe auf eine Gesamtspielzeit von ansehnliche neunundvierzig Minuten.
Anfang Oktober 2018 wurden die Titel im Hörwerk Studio, Ganderkes/Bookholzberg eingespielt.

"Sweet Thing" verkörpert den Blues, schaut dabei sozusagen aber auch über den Tellerrand, denn neben dem Zwölftakter begegnen dem Hörer ebenso Verknüpfungen mit dem Soul beziehungsweise R&B.
Die Fremdkompositionen reichen von B.B. King ("Sweet Thing") über Marvin Johnson ("That’s My Baby") bis hin zu Freddie King ("You Can’t Hide").

Die Fred Burch/Don Hill-Nummer "He Made A Woman Out Of Me" setzte man an den Beginn der Platte und da sind Bonita, BB & The Blues Snacks inklusive den Bläsern Tom Müller (Saxofon) und Stefan Gössinger (Trumpet) aktiv. Bettye LaVette oder Bobbie Gentry sind zwei Vertreterinnen, die diesen Titel auf ihrer Liste haben. In einen geschmeidigen Groove eingebettet kommt diese einführende Nummer sehr gut an. Ja, Bonita verfügt über eine überzeugende Stimme und wenn sich die Bläser einmischen, ist Aktion angesagt. Andreas Arlt legt sich bei seinem Gitarren-Solo mächtig ins Zeug und so rockt sich der Track mit Erfolg über die Opener-Ziellinie. Klasse!

Natürlich spitzt man gleich beim folgenden Track die Ohren, denn "Momma’s Goin' Dancing'" steht für die erste Eigenkomposition der Platte.
Da lassen die Sängerin und die Band keine Zweifel aufkommen. Dieses Stück ist quasi auch für den Hörer eine Einladung zum Tanzen. Man leistet der Mutter bei infizierendem Rhythmus, einer flott gespielten Michael Arlt-Harp, feinen Piano-Läufen inklusive Solo und einem knackigen Gitarren-Alleingang gerne Gesellschaft. Willkommen auf der Tanzfläche.
Der Titelsong "Sweet Thing" spielt sich im etwas ruhigeren Metier ab. Fast schon standesgemäß für einen B.B. King-Song mischen hier auch die Bläser mit. Sie geben dem Track ein besonderes Hintergrund-Flair und bei der sich stetig steigernden Dynamik werden die Reserven voll ausgeschöpft. Nach drei Liedern befindet sich der Hörer voll im flirrenden Treiben der Formation.

Von B.B. King lässt sich auf der CD eine Brücke zu einem anderen King schlagen.
"You Can’t Hide" geht zurück auf Freddie King. Bonita und Michael Arlt sind gemeinsam aktiv. Im Duo und Duett singend, servieren sie uns ein furioses Lied, bei dem der Sänger die gesangliche Kraft eines Freddie King voll synchronisiert und Fabian Fritz bedient die schwarzen und weißen Tasten seiner Orgel entsprechend schwungvoll. Am Ende geht die Nummer dann noch so richtig steil. Super!
Über flotte Tracks wurde nun schon etwas geschrieben. Auf der Suche nach den balladesken Momenten der Scheibe landen wir zunächst bei "Me And The One I Love". Soul und Blues geben sich das Jawort und Bonita ist die wunderschön singende Trauzeugin. Einfach herrlich, welche Emotionen sie transportieren kann. Phasenweise erinnert sie an Etta James. Da gibt es gegen Ende ein kleines Stück, in dem Bonita a cappella singt. Gänsehaut!

Das letztgenannte Lied basiert auf einem Coversong. Welches hohe Slow Blues-Niveau man mit einer Eigenkomposition erreicht, symbolisiert der "Sunny Day". Man lässt sich von der Entspanntheit anstecken und schließt die Augen. Ein solcher Song geht unter die Haut. Bonita ist nicht zum ersten Mal in Hochform. Klasse! Dann ist da aber noch ein Tom Müller, der das Stück mit seinem energetischen Saxofon-Solo in den Highlight-Hafen steuert. Toll!

Auf dem Album ist das erwähnte Duett keine Eintagsfliege. Im herrlich swingend-jump-groovenden "That’s My Baby" singen Bonita sowie Michael Arlt perfekt zusammen und darüber hinaus lässt er sein kleines Instrument auch noch gehaltvoll zu Wort kommen. Duette darf man noch in anderen Songs genießen.
Die zweite Kollaboration von Bonita sowie BB & Blues Shaks erweist sich als äußerst fruchtbar und mit den insgesamt sechzehn Song können die Sängerin, die Band und die Horn Section-Gäste eine reiche Ernte einfahren. "Sweet Thing" ist eine Empfehlung.


Line-up Bonita & The Blues Shacks:

Bonita Niessen (vocals)
Michael Arlt (harmonica, vocals)
Andreas Arlt (guitar)
Fabian Fritz (piano, organ)
Henning Hauerken (upright bass, electric bass)
Andre Werkmeister (drums, percussion)

With:
Tom Müller (saxophone – #1,3,4,6,8,11,14,16)
Stefan Gössinger (trumpet – #1,3,4,6,8,11,14,16)

Tracklist "Sweet Thing":

  1. He Made A Woman Out Of Me
  2. Momma’s Goin' Dancin'
  3. Sweet Thing
  4. Too Much Mystery
  5. Who’s That Guy
  6. Me And The One That I Love
  7. Singing A New Song
  8. Hottest Wings In Town
  9. So Close
  10. That’s My Baby
  11. Make Me Yours
  12. Southern Girl, Northern Boy
  13. Where’s The Money Honey
  14. Sunny Day
  15. Singing Cadillac Song
  16. You Can’t Hide

Gesamtspielzeit: 49:05, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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