Vendetta sind bestimmt dem einen oder anderen Metalhead noch ein Begriff.
Mitte der Achtziger war die Truppe doch recht aktiv und veröffentlichte in dieser Zeit zwei recht gute Thrash-Scheiben. (Später, nach der Reunion gab es auch noch weitere Platten, aber an deren Erschaffung waren die Originalmitglieder nicht mehr beteiligt)
Letztere, um Michael 'Micky' Wehner, haben seit einigen Jahren eine Formation mit dem Namen Brain Damage ins Leben gerufen. Mit dabei, allerdings nur im Hintergrund, bzw. am Songwriting beteiligt, ist ein weiteres Vendetta Mitglied, und zwar Achim 'Daxx' Hömerlein.
So, nun aber mal gut mit der Vergangenheit. Es soll schließlich ja um Brain Damage gehen. Mit "Mind Crimes" liegt nun die zweite Scheibe der Teutonen-Thrasher vor.
Auch die erscheint leider immer noch in Eigenregie und muss somit bei der Band selbst geordert werden. Sei es drum. Schon größere Bands sind ohne Plattendeal erfolgreich geworden. Vielleicht auch Brain Damage.
Okay, jetzt zur Musik. Wer mit Vendetta früher schon was anfangen konnte, wird auch auf der vorliegenden Scheiblette nicht enttäuscht. Thrash, wie er eigentlich nur aus Germanien stammen kann, wird hier in den guten vierzig Minuten geboten.
Soll heißen: Es gibt sauberen Gesang, der aber noch ordentlich Schmutz auf den Stimmbändern hat, in Verbindung mit rohen, dennoch melodiösen Songs.
Auch wenn es an allen Ecken und Enden irgendwie an selige Achtziger-Bands erinnert, müffelt es zu keiner Sekunde altbacken. Klar, hier und da kommt einem schon mal irgendwas bekannt vor, oder man wird an diese oder jene Band erinnert. Aber Brain Damage schaffen es dennoch, frisch und energisch auf "Mind Crimes" zu klingen. Also nix mit Altherren Runde ,,,
Sicher wird hier nicht das Rad neu erfunden, aber das ist auch nicht die Intension der Band. Hier wird geradeaus aus der Hüfte geschossen. Alles wirkt sehr natürlich. Seien es die Gangshouts in "Chaos" oder die Produktion, die klar und druckvoll aus den Boxen dröhnt. Da hab ich schon so manche Majorlabe- Band dagegen abstinken sehen.Also alles im Lot: Oder?
Einzig, das mir ehrlich gesagt langsam auf die Eier gehende Thema "Stalingrad" hätte man sich schenken können. Das war sogar schon zu Accept-Zeiten mehr als ausgelutscht. Passt aber wiederum zur Thematik des Albums.
Anyway, wer auf gut gemachten Thrash steht, alten Vendetta immer noch nachtrauert oder wieder mal ’ne gute neue Band kennen lernen will, sollte zehn Europadollar locker machen und bei der Band selbst, diesen Elf-Tracker (Digi-Pak, inklusiv Texte und zugegeben, etwas pixeligem Cover) bestellen.
Anspieltipps: "Bed of Prokrustes", "Chaos".
Line-up Brain Damage:
Florian 'Flo' Negwer (vocals)
Michael Wehner (guitars, backing vocals)
Roland 'Roli' Schäfer (bass, backing vocals)
Matthias 'Scrapper' Krapp (drums)
Ingo Förster (guitars)
Tracklist "Mind Crimes":
- Mind Crimes (2:16)
- No Respect (3:58)
- Suicidal Humanity (3:06)
- Bed Of Prokrustes (3:58)
- Fith Force (3:30)
- Right To Die (3:52)
- Chaos (4:17)
- Stalingrad (3:12)
- In The Name Of The Lord (3:42)
- Walk On The Ridge (4:42)
- War Crimes (3:47)
Gesamtspielzeit 40:20, Erscheinungsjahr 2017
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