Braingate – Konzertbericht, 11.10.2024, blues, Rhede

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14. Oktober 2024

Am 11. Oktober 2024 gastierte die Band Braingate im blues, Rhede.
Aus der Konzertankündigung geht unter anderem hervor: »[…] Braingate spielt nur eigenes Material in Richtung Rock. Es wird nicht gecovert. Aktuelle Besetzung: Thomas Kemper (Gitarre, Gesang), Marco Bauhaus (Bass), Carsten Boland (Schlagzeug), Martin Kamperschrör (Gesang). […] Stilistische Ähnlichkeiten an den Sound von Bands wie Muse, Toto, Evanescence oder Kiss etc. sind durchaus gewollt und reflektieren die musikalischen Einflüsse der einzelnen Band-Mitglieder. Das Alter der Bandmitglieder reicht von 40 bis 60 Jahren, was auch musikalisch immer wieder zu interessanten generationsübergreifenden Dialogen führt. Inzwischen hat sich Braingate bei Konzerten im In- und Ausland eine immer größer werdende Fangemeinde erspielt, was auch daran liegt, dass die Band ausschließlich handgemachte Musik spielt. […]«

Die Band spielte unter anderem beim niederländischen Lust for Live-Festival in Lichtenvoorde, in Mühlheim a. d. R. oder beim Kulturiges in Duisburg.

Braingate im Oktober 2024 im blues Rhede

Zum zweistündigen Braingate-Konzert im blues Rhede, lässt sich das Folgende berichten: Das blues, die Kult-Location in Rhede, unterstützt lokale Bands. Braingate kommt aus Bocholt, nur zirka sieben Kilometer von Rhede entfernt.

Das Quartett befand sich in bester Spiellaune und konnte die Anwesenden mit seinen rockigen Eigenkompositionen sehr gut unterhalten. Beleg dafür war der stets große Beifall, den das Publikum der Band zollte.
Ein ums andere Mal beeindruckte der Gitarrist Thomas Kemper durch zupackendes Riffing und herrliche Fretboard-Fahrten.
Die raue Stimme des Sängers Martin Kamperschröer passte so gut zum hinlangenden Rock, der über eine große Variationsbreite verfügte.

Die fünf dicken Basssaiten zupfte Marco Bauhaus mit einer nicht von der Hand zu weisenden Coolness. Je nach Song-Stimmung wanderten seine Finger energisch oder auch relativ sanft über das Griffbrett seines schönen Tieftöners.
Carsten Boland überzeugte durch ein differenziertes Trommeln. Immer wieder trieb er die Formation, gemeinsam mit Bassmann Marco Bauhaus, zu Höchstleistungen nach vorne und besonders bemerkenswert war Carsten Bolands melodisches, über die vielen Becken seines Drumkits, in Szene gesetztes Drumming.

: Martin Kamperschröer (vocals)

: Thomas Kemper (guitars, backing vocals)

: Marco Bauhaus (bass)

: Carsten Boland (drums, percussion, backing vocals)

Die erste Nummer mit dem Titel "You Let Me Down" sollte eine Art Initialzündung für den weiteren Auftritt von Braingate sein. Rock mit Drive sowie Groove, einem pumpenden Bass und gutem Chorgesang gossen das Fundament für weitere tolle Songs.
Die Klasse beim Songwriting verdeutlichten auch die ganz unterschiedlich arrangierten Intros zu den Tracks. Dabei gaben sich Gitarrist Thomas Kemper und Bassist Marco Bauhaus sozusagen die Klinke in die Hand.

"Get Your Rights" begeisterte durch einen individuell geformten Braingate-Rock’n’Roll. Wie bei so vielen anderen Nummern ließ der infizierende Carsten Boland-Groove der Fußwippe keine Ruhe und nicht nur hier bot der Gitarrist Thomas Kemper ein Solo, das deutlich über das Farbenspektrum eines Regenbogens hinaus ging.

"Feeling Arise" entpuppte sich als eine Power-Ballade und bei "Passion Or Desire" kam das Quartett im Hafen einer lupenreinen Ballade an. Klasse!
Ein herrliches Bass-Intro zierte "Over". Bei seinem Gitarren-Ausflug changierte Thomas Kemper zwischen hart und sanft.
"Soulflight" war ein Ereignis der besonderen Art, denn hier begab sich Braingate ins ausladende Land der Psychedelic. Sänger Martin Kamperschröer besuchte das Publikum und Thomas Kemper , der sich ebenfalls im Zschauerraum befand, beendete das Lied mit Rückkopplungen am Verstärker. Wer dachte da nicht an Jimi Hendrix?

Druck und musikalische Härte prägten das Stück "Wake Up", zu dem Marco Bauhaus abermals eine tolle Einleitung ablieferte und bei "Children Of The World" zeigte er sein Können auf dem geslappten Bass. Zeitweise brachte er die Saiten mit einem Plektrum zum härteren Schwingen.
Wie in anderen Song-Phasen versah man "Black Like A Night" mit wunderschönen Breaks und in diesem Highlight hörte das Publikum geradezu himmlische Gitarrentöne, kreiert von Thomas Kemper.

Der Meister der sechs Saiten wartete mit einer breiten Skala an Variationen auf. So begab er sich kompetent auch auf das Terrain der Fusion, des Jazz Rock.
Sänger Martin Kamperschröer unterstrich seinen rauen Gesang durch Mimik und Körpersprache. Außerdem war er oft an der Seite von Thomas Kemper oder Marco Bauhaus zu sehen.

Mit einem ganz anderen Genre glänzte die Gruppe in dem einzigen deutschsprachigen Song "Treibsand". Reggae mit einem gekonnten Abstecher zum Rock stand auf der Tagesordnung. Der Gitarrist und Bassist spielten ihre Instrumente im Einklang und es wunderte einen nicht, dass Thomas Kempers Jazzklänge auch zum Reggae passten.
Das Publikum entließ die Band nicht ohne eine Zugabe zu fordern. Die gab es dann gleich in doppelter Hinsicht, denn die Sounds von "Please" sowie "Passion For Desire" machten abschließend ihre Runden durch die Location.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Der Besuch des Konzerts von Braingate, der Band aus Bocholt, die in Rhede auftrat, hatte sich echt gelohnt.
Hut ab, Carsten, Marco, Martin und Thomas!
Für den tollen Sound geht ein Dank an Jan Tervooren.

Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 26.10. werden Kai Strauss & The Electric All-Stars im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.