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Brazen / Distance – Digital-Review

Wie aus den englischsprachigen Informationen bei Five Roses Press hervor geht, gibt es die Band Brazen schon ziemlich lange.
Nach fast achtzehn Jahren meldet sich das Quartett mit dem Album "Distance" zurück.
Bemerkenswert ist wiederum, dass die acht Songs über eine Distanz von zehn Jahren zwischen London und Genf komponiert, arrangiert sowie aufgenommen wurden.
»[…] Recorded by Serge Morattel at Rec Studio and Brazen in the room […]«.
Erschienen ist "Distance" auf Re-Echo Records.
In der Brazen-Diskografie befinden sich unter anderem auch "Vicious/Fog" (EP, 1999), "… As Floods Decrease" (2000), "Orphaned" (2003) oder "Aura, Dora" (2006).
Bereits in den Neunzigerjahren gegründet, hat die Formation schon so einige Genre hinter sich gelassen. Dabei ist die Rede von »[…] emo/post-hardcore / prog-tinged indie rock […]« und "Distance" ist »[…] an amitious indie-rock epic where melancholic modulations and vocal harmonies intertwine […]«.

Brazen ist ein Meister der unterschiedlichen Emotionen, die man ganz geschickt in fast jeder Nummer unterbracht hat.
Die Schaffenszeit von einer ganzen Dekade merkt man den acht Liedern nicht an. Die Formation hat es fertig gebracht, die Leute vor den Lautsprechern nach einer gewissen Eingewöhnungsphase in Freude zu versetzen.
Das Changieren zwischen Indie Rock, Alternative Rock, ergänzt durch Pop-Einflüsse sowie einem überzeugend-mehrstimmigen Gesang lässt den rechten Daumen der Begeisterung stetig von neun auf zwölf Uhr steigen.

Die Musik rockt die vier Wände prächtig.
Thibault Schneeberger ist dabei ganz schön beschäftigt, steht sein Name doch für Gitarre, Bass, sowie Keyboards und außerdem gehört er, wie Mark Blakebrough (Schlagzeug, Synthesizer) und Robin Jossen (Gitarre) zu den Brazen-Sängern. Michel Blanc singt in "Running".
Die unterschiedlich langen Abstecher ins Proggige – mit teilweise opulenten Arrangenemts versehen – passen genauso zu den vielen Farben der Brazen-Musik wie die nachdenklich-melancholischen Momente der Albums mit dem treffenden Titel "Distance", womit wohl die Zeit der Entstehung der Platte, die als Vinyl und Digital auf den Markt kam, gemeint ist.

Diese ruhigeren Phasen bringen den Gesang in besonderer Weise in den Vordergrund.
Die Vocals sind ein Markenzeichen der Combo und damit punktet man Lied für Lied.
Von der Spielzeit her ist das abschließende "Bizarre Tragic Hollow Times" der längste Track des Albums. Hier geht die Post ab. Es rockt den letzten Krümel vom Esstisch und der nicht erst hier zu hörende Gleichklang der beiden Sechssaiter macht ordentlich Laune. Genauso wie das Gitarren-Solo, das wie von magischer Hand in den Himmel steigt. Dann dieses Break. Für ein feines Intermezzo wird es sinnlicher und dann steigert sich die Dynamik hin zu einer weiteren rockigen Abfahrt. Ganz am Ende hebt die Nummer nochmals ab ins leicht Psychedelische, bevor die Keyboard- sowie Synthesizer-Klänge in der Ruhe verschwinden. Sehr gelungen, dieser "Distance"-Abschluss.

Braszens "Distance" schafft es mit unterschiedlichen Stilen Nähe zum Hörer zu schaffen.
Braszens "Distance" ist wie eine Expedition, in der es viel zu entdecken gibt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Brazen:

Thibault Schneeberger (guitars, bass, vocals, keyboards)
Mark Blakebrough (drums, vocals, synthesizers)
Robin Jossen (guitars, vocals)
Michel Blanc (vocals – #3)

Tracklist "Distance":

  1. Trialog
  2. Storms In The Far
  3. Running
  4. Let You Down
  5. Arms Of The Sea
  6. Holocene Dies
  7. Hey Man
  8. Bizarre Tragic Hollow Times

Gesamtspielzeit: 40:31, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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