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Brian Woodbury / Rhapsody & Filigree – CD-Review

Brian Woodbury / Rhapsody & Filigree

Brian Woodbury ist ein Komponist, Texter und Musiker aus Los Angeles. Der rührige Mann schreibt Musik für verschiedene Genres. So ist er unterwegs im Jazz, im Pop, im Folk, im Country und schreibt für Musicals und für Kinderprogramme im Fernsehen.

Im Zuge seines Schaffens legte er eine CD-Serie mit der Bezeichnung "Anthems & Antithets" vor, und mit "Rhapsody & Filigree" erschien nun bereits der vierte Teil dieses Album-Konzepts. "Levity & Novelty" (Februar 2020), "Balladry & Soliloquy" (Juli 2020), und "Antipathy & Ideology" (Dezember 2020) sind die ersten des Quartetts.

Gleich von Beginn an, "Theseus Rex" läuft über die Spielzeit von etwas über neun Minuten, zeigt der Protagonist auf, dass diese Musik absolut ungewöhnlich ist. Ernsthaftigkeit und Humor liegen dabei wohl recht eng zusammen. Und so werde ich innerhalb des Eröffnungssongs sogleich konfrontiert mit einer großen Menge von Assoziationen, angefangen von Emerson, Lake & Palmer, Godley & Creme und Frank Zappa, über John Zorn, David Bowie, Yes und Prog Rock allgemein bis hin zu Heavy Metal, Jazz und einer Art Humor à la Spike Jones, auch Latin-Elemente gibt es mitunter zwischendurch zu erleben ( Track 7). Selbst Orientalisches und Klezmer-Klänge finden sich in der großen Melange!

Recht viele Musiker begleiten den Multi-Instrumentalisten auf den achtzehn(!) Songs, "The Other Brian Woodbury" lässt Bläser auffahren und fliegt dahin in swingendem Jazz-Modus. Neben reichlich anwesenden Mitmusikern gibt es auch einige Sänger*innen, die die Songs individuell ausgestalten. Dennoch bleibt der Gesamteindruck ein recht einheitlicher. Was allerdings auch der Einheitlichkeit unterliegt, ist der Zugang zu dieser Musik. Denn sie wirkt angesichts der derart vertrackt einbezogenen Stilelemente ’schwer verdaulich'. Dadurch entsteht ein recht unruhiger Sound, dem man sich tatsächlich ohne Vorurteile uneingeschränkt zuwenden sollte, wenn man denn Genuss erfahren möchte. Ja, und Geduld erfordert es ebenfalls.

Denn allein die Arrangements sind dermaßen vielseitig gestaltet, ständige Wechsel fordern die zugeneigte Hörerschaft und könnten andererseits auch dafür sorgen, dass sich Einige möglicherweise erschreckt abwenden. Ich weiß also nicht, ob es hierzu ein striktes Ja oder Nein gibt, gemäß der englischsprachigen Aussage »There Is No In Between!«
Wer es also mag, sollte nichts Anderes behaupten, als dass diese Musik brillant ist.


Lineup Brian Woodbury:

Brian Woodbury (vocs, gtrs, bass, piano, keys, synths, perc, autoharp, kalimba, uke, programming, arranging, FX)
Marc Muller (gtrs – #4,5,8,11, banjo – #8,13, mandolin – #8)
Jim Kimo West (gtrs – #1, gtrs, bass & co-arranging – #3)
Sam Woodbury (gtrs, bass, keys & co-arranging – #15)
Eli Brueggemann (piano – # 1,5,11)
David Witham (piano & co-arranging – #2, piano – #12,16)
Peter Lurye (piano, keys & co-arranging – #3)
Elma Mayer (co-arranging – #16)
Dan Lutz (bass – # 1,11)
Edwin Livingston (bass – #2)
Bob Drake (bass – #6)
Oren Bloedow (bass – #9)
Andy Sanesi (drums – #2)
Jonathan Feinberg (drums – #4,8,18, drums, perc – #3,5,11,13, drums, perc & co-arranging – #14, vocs – #7,8, bgd vocs – #18)
Chris Cutler (drums – #6)
Emedin Rivera (perc – #7)
Pete Korpela (perc – #10)
Sara Parkins (violins – #3,7,10,13,14)
Ben Powell (violin – #8)
Mark Hollingsworth (woodwinds – #8,10,13,17)
Soli Jones (oboe & English horn – #7)
Chris Tedesco (trumpet – #14)
Dr. Brian W. Woodbury (trombones & co-arranging – #2, trombones – #4,13,18)
Devon Taylor (tuba – #13)
Tulasi Rain (vocs – #1,8,18, bgd vocs – #3,10)
Derek Day (vocs – #1)
Rob Shapiro (vocs – #1, bgd vocs – #18)
Kathi Funston (vocs – #9,18)
Johnny Unicorn (vocs – #5,8)
Naomi Adele Smith (vocs – #5, bgd vocs – #18)
Brian Dewan (vocs – #13)
Amy Denio (vocs – #8)
Amy Engelhardt (vocs – #8)
Bill Burnett (vocs – #8)
Paul F. Perry (vocs – #8, bgd vocs – #10)
Anand Darsie (vocs – #18)
John Thomas Oaks (whistling – #13)
Dan Cubert (FX – #1,3 6,9)

Tracklist "Rhapsody & Filigree":

  1. Theseus Rex feat. Tulasi Rain, Derek Day & Rob Shapiro
  2. The Other Brian Woodbury
  3. Where It Came From
  4. Two Halves
  5. We Are The Sun feat. Naomi Adele Smith & Johnny Unicorn
  6. Dystopian Fantasy
  7. Everybody’s Gonna Be The Same feat. Jonathan Feinberg
  8. How Soon We Forget, How Long We Remember feat. Amy Denio, Amy Engelhardt, Bill Burnett, Jonathan Feinberg, Paul F. Perry, Tulasi Rain & Johnny Unicorn
  9. The Honorable Mention
  10. This Golden Hour
  11. The Day The Music Never Died
  12. Dilettante
  13. Murderer feat. Brian Dewan
  14. Intelligent Life
  15. Bad Timing
  16. When Byron Swam
  17. Our Cattywampus World
  18. Brief Mass feat. Anand Darsie, Kathi Funston & Tulasi Rain

Gesamtspielzeit: 78:41, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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