«

»

Brother Snakeoil And The Medicine Men / Cures All – CD-Review

Bei dem Konzert am 13.03.2019 im To Hoop, Rheinberg stellten Brother Snakeoil And The Medicine Men viele Songs ihres Albums "Cures All" live vor.
Dieser mit Begeisterung sowie Feeling gespielte Gig kam bei den Zuschauern bestens an.
Folglich ist es nur logisch, das Studio-Werk der Formation unter die Lupe zu nehmen.
Zwölf Songs wurden gemeinsam mit dem Harper Roger C. Wade aufgenommen.
Bei dem Tracklist-Dutzend stimmt die Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs, die zurückgehen auf George 'Harmonica' Smith, John Lee 'Sonny Boy' Williamson, Luther 'Shake Boy' Johnson, Bill Carter beziehungsweise Jimmie Vaughan, der gemeinsam mit anderen Künstlern "Six Strings Down" schrieb.
Die Produktion der Scheibe lag in den Händen der beiden Brother Snakeoil And The Medicine Men-Musiker Jens Turowski sowie Klaus Brunschede. Im Unterschied zum erwähnten Konzert, bei dem Tom Gerke am Schlagzeug saß, trommelt auf der Platte Andy Schieren.

Los geht das Album mit zwei Coverversionen.
Einerseits ist es der "Telephone Blues" von George 'Harmonica' Smith und andererseits beschäftigt sich die Combo mit John Lee 'Sonny Boy' Williamsons "Early In The Morning".
Beim ersten Track ist es natürlich nachvollziehbar, dass Harper Roger C. Wade hier im Fokus steht. Allerdings kann man sich ebenfalls über eine tolle Stimme von Jens Turowski freuen. Darüber hinaus spielt der Musiker auch noch ein hinreißendes Gitarren-Solo. Da agieren der Frontmann und Roger C. Wade auf ihren unterschiedlichen Instrumenten absolut auf Augenhöhe. Die Harp klingt beseelt und phasenweise furios. Diese Nummer kommt ungemein elektrisierend rüber und Huggy J. Borghardts Piano-Klänge füllen den Track durch herrliche Läufe. Die Rhythmus-Fraktion hält das Stück auf kleiner Flamme bestens am Köcheln. Klasse!
"Early In The Morning" ist genau der richtige Song für den anbrechenden Morgen. Eine solche Nummer hält einen wach. Das über dem Band-Blues schwebende Mississippi-Saxofon bringt mit seiner Virtuosität ordentlich Schwung in die Bude. Hier stockt der etatmäßige Bassist Klaus Brunschede ein Arbeitsgerät um zwei Saiten auf und spielt die Gitarre. Hammer! Welch ein Feeling, welch eine Seelensprache kreiert der Musiker. Umwerfend. Den Tieftöner zupft Fabian Rosmity. Diesem Track verpasst man einen persönlichen Stempel.

Chicago lässt grüßen.
Da rock und rollt der "Cool Cat Hipster" um die Häuserecken und bei dieser flotten Nummer schwingt man definitiv das Tanzbein. Klasse Song!
Lang, länger, am längsten. Das "Jack Of All Trades", eine Jens Turowski-Komposition, ist ein Slow Blues, versehen mit dem Gütesiegel des Zwölftakters. Huddy J. Borghardt serviert uns ein ausgiebiges, verführerisches Piano-Solo.

Zwischendrin sei abermals erwähnt, dass der Frontmann ein ums andere Mal durch seine raue Stimme besticht.
Über einen fetzigen "47 Miles"-Rock’n’Roll kommt – im Mid-Tempo angesiedelt – auch "Do A Little Hoodoo" klasse an. Voller Energie steckt die Bill Carter-Komposition "Why Get Up". Die Frage im Songtietl stellt man sich bestimmt an dem einen oder anderen Morgen, aber bei dieser Interpretation ist man relativ schnell auf den Beinen.

Ein dreifaches Hoch auf den Brother Snakeoil And The Medicine Men-Slow Blues.
"Walk On And Don’t Turn Back" und alle anderen vorherigen Nummern bringt die Combo ganz weit nach vorne. Was "Cures All" über die gesamte Spielzeit zu bieten hat, ist echt eine Art Heilmittel.
Brother Snakeoil And The Medicine Men haben sich durch ihr weiter oben aufgeführtes Konzert und dieses Album in das Herz des Blues-Fans gespielt. Hut ab!


Line-up Brother Snakeoil And The Medicine Men:

Jens Turowski (vocals, guitar)
Little Roger C. Wade (harmonica)
Huggy J. Borghardt (keyboards)
Klaus Brunschede (bass)
Andy Schieren (drums)

Tracklist "Cures All":

  1. Telephone Blues
  2. Early In The Morning
  3. Cool Cat Hipster
  4. Leave Me Alone
  5. Roll On The Seven Seas
  6. Down To The Nitty Gritty
  7. Jack Of All Trades
  8. 47 Miles
  9. Do A Little Hoodoo
  10. Six Strings Down
  11. Why Get Up
  12. Walk On And Don’t Turn Back

Gesamtspielzeit: 47:19 , Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>