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Bryce Janey / Blue Moon Rising – CD-Review

Tatsächlich hat sich der aus Iowa stammende Blues-Rocker Bryce Janey knapp vier Jahre nach der Veröffentlichung von Brand New Day Zeit gelassen, um sein zwölftes Album "Blue Moon Rising" auf den Markt zu bringen.

Nichts Neues bei Bryce Janey, zumindest, was das Line-up zur vorliegenden Platte angeht.

Reduziert auf Trio-Format sind seine Mitmusiker immer noch Dan 'DJ' Johnson am Bass und Eric Douglas (Schlagzeug).
Beim Vorgänger war der Keyboarder Tommy 'T-Bone' Giblin mit von der Partie.

Das "Brand New Day"-Fazit fiel seinerzeit nicht so gut aus:
»[…] Es hat den Anschein, als könne sich Bryce Janey nicht weiterentwickeln. Er mag ja ein klasse Gitarrist sein, aber es fehlt einfach die Variabilität. Mit nur ganz wenigen guten Nummern auf "Brand New Day" kann man keinen Blumenstrauß gewinnen. […]«
Vielleicht gibt es ja bei "Blue Moon Rising" Positiveres zu berichten.

Der erste Hördurchgang wirft Probleme auf.
So richtig hängen bleibt da nur sehr wenig.
Okay, bei den Fähigkeiten eines Bryce Janey auf seinem Arbeitsgerät kann man ihm im Großen und Ganzen keine Vorwürfe machen. Hat man sich bis zum einzigen Coversong "Future Blues" von Willie Brown, einem Weggefährten von Son House und Charlie Patton, durchgehört, wird man hellhörig. Diese Nummer mit Slide-Gitarre und einem Anteil E-Gitarre ist eine besondere Leistung des Protagonisten.
Gleich danach bewegt sich das Trio auf balladesken Pfaden. Geht doch! Läuft, möchte man sagen. Ja, dieses "It’s Not Too Late To Say Goodbye" ist nicht nur relaxter Blues, sondern auch etwas versöhnlich gegenüber den vorher gehörten Nummern.

Beim Opener "Back In The Day" sollen die Leute vor den Lautsprechern begeistert werden.
Allzu bekannte Riffs durchziehen den Track in ständiger Wiederholung. Ja, es rockt, aber so richtig effektiv – im Sinne von Hinhörer – wird die Nummer leider nicht. Das Solo ist ordentlich. Fehlstart!
Von einem Dan 'DJ' Johnson–Bass-Lauf eingeleitet widmet man sich etwas mehr dem Groove. Die Rhythmus-Fraktion ist gut. "Blinded" wirkt versöhnlicher, kann das Album zu Beginn allerdings zum Atemholen nicht an die Wasseroberfläche ziehen. Um beim im Plattentitel angesprochenen Mond zu bleiben, befindet man sich noch auf der Schattenseite des Erdtrabanten.

Apropos "Blue Moon Rising" … der Titeltrack zeigt, dass es wohl an einem schwächelnden Songwriting liegt. Was im ersten Lied schon auffiel, setzt sich hier abermals in sich ständig wiederholenden Riffs fort.
Sekunden einer richtig schön intonieren akustischen Blues-Gitarre werden verdammt schnell zugekleistert durch ein Arrangement, das zwar Blues Rock ist, allerdings schon wieder diese Riff-Wiederholungen beinhaltet.
Etwas aus dem Konzept geraten sticht "Pain In My Heart" hervor. Bryce Janey kommt auf der Funk-Seite des Zwölftakters mit Wah Wah Pedal-Einsatz echt gut zurecht. Hinhörer!

Endlich ein neues Bryce Janey-Album, werden sich die Fans des amerikanischen Blues-Rockers freuen.
Was hilft es, wenn die Scheibe in der Pressemitteilung von Just For Kicks als »[…] highly recommended to fans of Robin Trower, […] ZZ Top, Rory Gallagher, Johnny Winter, […] Walter Trout, […] Tony Spinner […]« empfohlen wird.
Blues Rock-Anhänger von allgemeiner Natur müssen sich schon Mühe geben, sich mit "Blue Moon Rising" anzufreunden.


Line-up Bryce Janey:

Bryce Janey (guitar, vocals)
Dan 'DJ' Johnson (bass)
Eric Douglas (drums)

Tracklist "Blue Moon Rising":

  1. Back In The Day
  2. Blinded
  3. Strategy
  4. Blue Moon Rising
  5. Misunderstood
  6. Breaking Away
  7. Pain In My Heart
  8. Lonesome Train
  9. Future Blues
  10. It’s Not Too Late To Say Goodbye

Gesamtspielzeit: 51:51, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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