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Cadû / Psychotic Parade – Digital-Review

Noisolution schreib zur Band Wiener Cadû und ihrem zweiten Album "Psychotic Parade" unter anderem: »[…] Seit Oktober 2016 versuchen Clemens Hackmack (git) und Scharmien Zandie (voc) mit Musik und Performance-Kunst die Grenzen konventioneller Kompositions- und Performance-Techniken zu verschieben und mit allen Elementen von Rockmusik zu experimentieren. Zwischen progressiven Klängen und sphärisch psychedelischen Welten setzen sie eine Vielzahl von Instrumenten ein, um ihre Soundlandschaften zu erschaffen. […] Ein kompromissloser künstlerischer Ausdruck mit großem Tanz- und Headbang-Faktor. Normen aufbrechen – für die ungewisse Zukunft – das ist die Magie von Cadû! […]«
Das Album enthält  – entgegen der Tracklist – neun (vom Player angezeigte) Songs, die sich auf eine ansprechende Gesamtspielzeit von ganz knapp über achtundfünfzig Minuten verteit.
Neben den im Zitat genannten Clemens Hackmack sowie Scharmien Zandi vervollständigen das Quartett Bassist Timothy Luger, Schlagzeuger Max Mayer. Als Gast hören wir Manuel Pitsch (Percussion).

Für Musik braucht es eine Genre-Schublade. Reicht ein Fach nicht aus, kommen entsprechend eben noch weitere dazu.
Die Musik von Cadû ist zunächst bei Psychedelic und Progressive Rock ganz gut aufgehoben.
Für Cadû reichen auch diese zwei Stile nicht aus, denn die Cadû-Musik besitzt eine Sprengkraft aus anderen musikalischen Weiten, die Ketten zum Bersten bringt.
Folglich steht man vor der Herausforderung, die ganz unterschiedlichen Klänge, einzusortieren. Nein, lassen wir das besser und geben den ganz allgemeinen Hinweis, dass das größte Cadû-Terrain die Psychedelic ist. Gefolgt von experimenteller Musik. Die Songs verfügen über einen nicht von der Hand zu weisenden Jam-Charakter.

Jeder Song von "Psychotic Parade" bildet einen eigenen Kosmos.
Power sowie Sinnlichkeit prallen förmlich aufeinander. Scharmien Zandi singt Texte und performt farbenfrohe wie auch expressive Klang-Konstellationen. Scharmien Zandis Stimme darf man somit auch als ein Instrument ansehen.

Bassist Timothy Luger und Schlagzeuger Max Mayer bieten ein breites Spektrum an bestechender Rhythmik und geben den Songs ein bemerkenswertes Fundament, auf dem sich in besonderer Weise Gitarrist Clemens Hackmack austoben kann. Durch die Handtrommel-Beiträge von Gast Manuel Pitsch wird die Rhythmik noch verschärft.

Vom fast schon eingängigen sowie himmelhoch rockenden Opener "Lucid Dreaming" darf man sich allerdings nicht aufs Glatteis führen lassen. Im ersten Teil der Nummer rifft Clemens Hackmack sehr kompetent. Im zweiten Teil bricht er durch die Wolken und schraubt sich mit seinem Gitarren-Exkurs in einen psychedelischen Kosmos und Scharmien Zandi verzaubert uns mit ihrem tollen Gesang.
Timothy Luger erfreut die Leute vor den Lautsprechern mit einer klasse Bass-Brücke, die eine zwar rockende erste Phase mit großformatigen Akzenten und einer fast schon furios-metallisch rockenden E-Gitarre und überleitet in einen schwebenden Zustand.
Der Titeltrack "Psychotic Parade" rockt verbindlich und der offiziell letzte Track "Dead End" droht zu Beginn mit einer tiefergelegt klingenden E-Gitarre. Dann löst sich die beklemmende Atmosphäre auf. Es wird luftiger. Dem folgt eine weitere furiose Phase und schließlich kehrt nach ungefähr acht Minuten absolute Ruhe ein. Etwas über eine Minute kann man durchatmen. Dann geht es in ein geradezu tiefenentspanntes Ambiente eingetauchte Musik weiter. Bass und Schlagzeug mischen mit und die acht Minuten des Songs ohne Namen setzten das Thema in ähnlicher Form fort.

Cadûs "Psychotic Parade" ist ein musikalisches Kaleidoskop.
Cadûs "Psychotic Parade" ist phasenweise eine Herausforderung.
Cadûs "Psychotic Parade" ist ein klasse Album geworden.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Cadû:

Clemens Hackmack (guitar)
Scharmien Zandi (vocals)
Timothy Luger (bass)
Max Mayer (drums)

With:
Manuel Pitsch (percussion)

Tracklist "Psychotic Parade":

  1. Lucid Dreaming
  2. DNA
  3. Transition
  4. Ol
  5. Giant Head
  6. Mesmerizing Flow
  7. Psychotic Parade
  8. Dead End

Gesamtspielzeit: 58:08, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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