Zur Band Caged Wolves und dem Album "A Deserts Tale" heißt es bei Noisolution unter anderem: »[…] Caged Wolves spielen eine sehr eigene, kraftvolle Mischung Heavy und Alternative Rock, immer wieder ergänzt und angereichert durch psychedelische Parts mit dunklen Doom-Nuancen und hier und da Postmetal Anleihen. Irgendwo zwischen all diesen Genres ordnet sich das Quartett aus Wien ein, das schon seit 2017 zusammen ist und nun die nächsten Schritte macht. 2021 veröffentlichten Caged Wolves eine EP, die für sehr gute Resonanz sorgte. Auffällig war, dass diese Songs auch als Instrumentalversionen veröffentlicht wurden, was den Hang zu ausschweifenden Songs und Postrock Strukturen erahnen lässt. Nun kommen sie mit ihrem ersten Album "A Deserts Tale", mit dem die Band sich reifer zeigt und weiter entwickelt hat. Verträumt, spacy, psychedelisch, schwebend und dann doch wieder heavy und sehr songorientiert. […]«
Das Album bringt es auf eine Gesamtspielzeit von etwas über achtundvierzig Minuten.
Die Mischung macht es.
Stoner Rock, Alternative Rock, ein Schuss Doom sowie Desert Rock drücken dem Album "A Deserts Tale" von den Caged Wolves ihren Stempel auf.
Da sollte an dieser Stelle schon auf die Ausnahmen von der Regel eingegangen werden. Das ruhig gehaltenen Ende von "Eleutheromania", einem in seinen Grundfesten aufwühlendes, von einem heavy Gitarren-Riffing sowie staubtrockenen Bass-Strukturen gekennzeichnetes Stück, festgetackert im Wechselspiel zwischen Stoner- und Alternative Rock, könnte man als einen Hinweis auf das folgende "Laguna" ansehen.
Das durch die fein getrommelten Drums vorgegebene Tempo befindet sich verdammt nahe am Stillstand. Die Gitarren-Klänge schweben durch den Raum und Christian Sorkos Gesang ist so einfühlsam, so verträumt wie die Caged Wolves-Musik, die hier phasenweise fast schon mit einem Charakterzug des Blues daher kommt. Teile des Sechssaiter-Solos können durchaus im Zwölftakter verortet werden. Siebeneinhalb Minuten zeitloses Gleiten in der Sinnlichkeit des Rock. Herrlich! Allerdings werden die Leute vor den Lautsprechern abrupt aus ihren Träumen gerissen, wenn die Caged Wolves mehrer Gänge hochschalten und der Heftigkeit frönen. In dieser Phase überragt ein Gitarren-Alleingang alles Treiben in besonderer Weise. Ab geht es, direkt gen Himmel. Highlight!
Das folgende von einer Stimme durchzogene "The Lost Tale" ist ein gelungener Klang-Exkurs in die spacige Psychedelic und das abschließende "Dawn" schließt in anderer Form genau da an, wo "The Lost Tale" endete. Einige Nuancen intensiver zeigt dieses Instrumental ebenfalls in Richtung Psychdedelic und nach dem abrupten Ende der Nummer wird einem bewusst, dass "Dawn" die abschließende, etwas anders arrangierte Song-Stütze zum Opener "Dusk" ist.
Bei "Lost In The Desert" drehen die Caged Wolves richtig auf.
Der Stoner Rock-Faktor schlägt voll ein und der Gesang passt perfekt zum aufgewühlten Treiben. Da geht nicht nur die Musik, sondern auch unsere Stimmung steil, nicht nur wegen der geschickt eingewobenen ruhigeren Teile des Tracks. Immerhin stehen elfeinhalb Minuten an und die füllt das Quartett in beeindruckender Weise. Abgesehen vom kurz gehaltenen ersten Stück ist "Lost In The Desert", das zum Schluss hin ordentlich Fahrt aufnimmt, ein bemerkenswerter Album-Start.
Da fiebert man sozusagen schon der nächsten Nummer entgegen.
"Eleutheromania" setzt die vorzügliche Stoner Rock-Paarung mit der Psychedelic fort. Heftig haut die Gitarre ihre Riffs aus den Boxen und immer noch sind wir vom Gesang sehr angetan. Auch hier werden die Tempi-Wechsel und Breaks zu einem Markenzeichen der Caged Wolves.
Gänsehaut entsteht, wenn Christian Sorko mit seinem knarzigen Bass-Sound "Call Of The Void", einer verwegenen Mixtur aus Stoner Rock und Doom, einleitet. Diese Nummer ist ein weiteres Beispiel für die variantenreiche Musik von Caged Wolves.
Das fast elfminütige "Chaac" bringt unsere Sinne zum Vibrieren. Ein Track, der so viele Wendungen nimmt, dass es einem schon fast schwindelig wird. Allerdings hat das Quartett alles fest im Griff und erregt schon wieder unser Aufsehen durch musikalische Installationen, die neben viel Druck auch Zeit zum Durchatmen bieten. So kreiert man einen klasse Song, der auch über die gerade angegebene Länge kurzweilig ist. Unglaublich, was hier geboten wird. Es wird nicht nur furios, sondern auch echt extrovertiert.
"A Deserts Tale" von den Caged Wolves ist eine Stoner Rock & More-Ansage.
"A Deserts Tale" von den Caged Wolves verdeutlicht, wie man die Grenzen unterschiedlicher Genres vaporisieren kann.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Caged Wolves:
Christian Sorko (vocals, bass)
Branko Djukic (vocals, guitar)
Chris (Sián) Simon (drums)
Manuel Vlasic (guitar)
Tracklist "A Deserts Tale":
- Dusk
- Lost In The Desert
- Eleutheromania
- Laguna
- The Lost Tale
- Call Of The Void
- Chaac
- Dawn
Gesamtspielzeit: 48:10, Erscheinungsjahr: 2024
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