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Catfish / Burning Bridges – CD-Review

Beim Blues in Zyfflich 2019 spielte die Band Catfish um den Frontmann Matt Long einige Songs aus dem Album "Burning Bridges", das im Mai 2019 auf den Markt kam.
Nach dem Debüt "So Many Roads" (2015) und "Broken Man" (2017) ist die vorliegende Platte die dritte komplette CD, die das Quartett auf den Markt gebracht hat.
Im Zusammenhang mit den bisherigen Veröffentlichungen ist es interessant, dass man den Erstling auch zusammen mit den fünf Tracks der EP "When BB Sings The Blues" erwerben kann.

Für die Aufnahmen fand man sich in den Brighton Road Recording Studios ein. Zusätzliche Einspielungen wurden im Vincent House vorgenommen.
Produziert hat die Scheibe der Band-Keyboarder Paul Long.
Die "Burning Bridges"-Songs stammen ausschließlich aus der Feder von Matt Long beziehungsweise in Kombination mit Paul Long als auch Adam Pyke. Aus dem ansprechend gestalteten Booklet gehen alle gehaltvollen Texte hervor.
In der Nachlese zum tollen Event wird die Scheibe mit einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde nun unter die Lupe genommen.

Nach einem sphärisch-kurz gehaltenen Einstieg fällt Catfish sozusagen mit einem Scheunentor ins Haus des Blues Rock und wirbelt damit jede Menge Staub auf. "Up In Smoke" lässt das Genre hochleben. Nicht drei, sondern – mit Blick auf die Spielzeit – gleich sechs Mal. Der Platten-Beginn verfügt über alle Zutaten, die ein Blues Rock-Track haben muss. Klasse Matt Long-Gesang, zupackende Riffs, ein treibender Rhythmus, fast schon orchestrale Paul Long-Keyboards und ein Gitarren-Solo, das mit allen Wassern gewaschen ist machen das hohe Niveau des Openers aus. Hier gehen schon beide Daumen nach oben.

Über ein ebenfalls prächtig rockendes "Break Me Down", verfeinert durch ein etwas ruhigeres Break und einen Höhenflug von E-Gitarren-Alleingang kommt es bei "Ghosts", einer Komposition der beiden Longs, zu einem Stimmungswandel. Der Tastenmann übernimmt die Lead Vocals in dieser sanft-verträumt loslegenden Nummer. Die Wellenform der Dynamik hat unterschiedliche Höhen, die aus meiner Sicht in einem weiteren hochklassigen Matt Long-Solo münden. Bei diesem Lied nähert sich die Formation ganz gekonnt dem Übergang vom Blues- zum Classic Rock. Super!

Akustische Gitarre, auch mit dem Bottleneck intoniert, macht "Soulbreaker" zu einem weiteren Hinhörer. Fast schon hypnotisch-beschwörend – verstärkt durch eindringliche Vocals – richtet sich der musikalische Blick auf den Country Blues der intensiven Art. Hammer, diese Matt Long-Stimme! Klasse!
Es dauert nicht lange, dann landet man wegen der neugierig machenden zehn Minuten Spielzeit beim abschließenden "Exile". Was im balladesken Format anfängt, findet sich bei einer langsam ansteigenden Energetik im schon furiosen Blues Rock wieder. In diesem Instrumental gewährt Matt Long Einblicke in seine Seele. Die werden offenbart in seinem Gesang sowie, wie könnte es anders sein, durch eine Gitarren-Virtuosität. Der Höhenflug, auch mit einer bestens aufgelegten Backing Vocals-Sängerin Alice Armstrong, ist zum zum Niederknien.
In diese Bewegungsrichtung geht es auch bei dem Slow Blues "Archangel".
Im Verlauf des Liedes erzeugt der kurze Matt Long-a cappella-Part für zusätzliche Gänsehaut. Auch hier findet man nur lobende Worte über Alice Armstrong.

Den Boogie in ganz individueller Ansicht präsentiert uns die Formation in "The Big Picture", hier mit Paul Longs Lead Vocals. Das E-Gitarren-Solo klingt nach Slide und fantasievoll im Vordergrund zupfend, bringt sich Basser Adam Pyke auch noch gehaltvoll ein. Super!
Ein dickes Lob geht ebenfalls an den Schlagzeuger Kevin Yates. Aus Beats und Grooves schnitzt er stets den passenden Rhythmus-Rahmen für jeden Song. Klasse!

Schon beim ersten RockTimes-Kontakt Anfang 2018 im Blues Moose Café hieß es: »[…] Catfish ist eine weitere Antwort auf die Frage nach der Zukunft des Blues. […]«
"Burning Bridges" ist ein neuerliches Puzzleteil des Erfolges für dieses Quintett. Es bleibt dem Rezensenten nur noch, dieses Album mit Nachdruck zu empfehlen und Ausschau nach Live-Dates halten.


Line-up Catfish:

Matt Long (guitar, lead vocals – #1,2,4,5,7,9,11)
Paul Long (keyboards, lead vocals – #3,5,6,8,10)
Adam Pyke (bass)
Kevin Yates (drums)

With:
Alice Armstrong (backing vocals – #1,3,7,8,9,11)

Tracklist "Burning Bridges":

  1. Up In Smoke
  2. Break Me Down
  3. Ghosts
  4. The Root Of All Evil
  5. Soulbreaker
  6. Too Far To Fall
  7. Archangel
  8. The Big Picture
  9. Under The Gun
  10. One More Chance
  11. Exile

Gesamtspielzeit: 59:28, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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