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Cellar Stone / One Fine Day – CD-Review

Cellar Stone / One Fine Day

Unsere heutige Neuvorstellung, "One Fine Day", kommt aus dem Land von Retsina und Akropolis und ist der Band Cellar Stone zuzuschreiben. Diese setzt sich zusammen aus ehemaligen Mitgliedern anderer griechischer Bands, wie 4Bitten, Persona Non Grata oder Slayerking. Erst im Jahre 2018 von George Maroulees (g) und Arris Pirris (v, g) gegründet, kamen neben reichlich Songmaterial auch schnell die beiden weiteren Musiker, Akis (b) und George Karlis (d), zur Komplettierung hinzu. Alle vier haben ihre musikalischen Vorlieben für Bands aus den siebziger bis neunziger Jahren (u. a. Black Sabbath, Thin Lizzy, UFO, Maiden, Led Zeppelin, Metallica, Alice In Chains) auf einer guten dreiviertel Stunde in das gemeinsame Debütalbum gepackt.

Zehn Songs hat man sich für den Rundling ausgesucht, die stilistisch irgendwo im Bereich zwischen Hard Rock und Alternative Rock/Metal anzusiedeln sind. Der Einstieg in das Debüt wird von "Lights Out" gemacht, das jedoch eher dafür sorgt, dass man geneigt ist, genauer hinzuhören und nicht die Lichter sofort wieder ausschaltet. Ja, Reminiszenzen an die großen Vorbilder sind durchaus zu erkennen, das Arrangement ist deutlich Hard Rock-orientiert und klingt überzeugend. Mit dem darauf folgenden "Wash My Sins Away" verlassen die Griechen erstmal die Hard Rock-Pfade und wenden sich eher moderneren Tönen zu. Es mutet in Teilen ein wenig wie New Metal an, was da – durchweg gekonnt – aus den Instrumenten kommt.

"One Fine Day" knallt direkt danach im selben Stil hinterher, weist aber auch einige Anlehnungen an eher melodischen Rock oder Metal auf, wenn auch nur im Ansatz. Bislang der am besten komponierte Track und als Titelsong auch gleichzeitig ein guter Anspieltipp. Der obligatorische Power Balladen-Ansatz folgt mit "Wasted Tears", vermag leider nicht so recht zu überzeugen, wenngleich auch hier wieder alles handwerklich gut umgesetzt ist. Bei "Breaking From Inside" wird es dann vom Tonfall her wieder heftiger, jedoch ohne überaus nennenswertes Alleinstellungsmerkmal. Gleiches gilt für "Spread Your Wings", das im quasi nahtlosen Übergang folgt und mit ähnlich fettem Riffing aufwartet. Hier sticht jedoch eine durchaus clevere Lead-Sequenz an der Sechssaitigen hervor.

"Hands Of Fate" – jetzt mal die echte Power-Ballade, zumindest mehr als das vorgenannte "Wasted Tears". Irgendwie kommt sie wie häufig gehört und dennoch nicht als Kopie rüber, die Ingredienzien stimmen aber wie aus dem Lehrbuch. Mit "Live While You’re Alive" zieht das Quartett das Tempo erneut an, verliert sich trotz überzeugender Gitarrenarbeit wieder ein wenig im Alternative-/New Metal-Sumpf. Hervorstechend sind allerdings durchaus die guten Chorus-Passagen, die den Song letztendlich (und subjektiv empfunden) retten.

Auch die beiden abschließenden Tracks gehen Hand in Hand mit den zuvor geschriebenen Zeilen. Beide stechen nicht unbedingt glorreich hervor, müssen sich aber auch und besonders wegen der handwerklichen Umsetzung nicht verstecken. Die vier Griechen verstehen es, Stimme(n) und Instrumente perfekt einzusetzen, die Produktion ist makellos, das Songwriting reicht für den Rezensenten allerdings noch nicht an die erste Liga heran. Kann man anhören, würde ich auch mal live mitnehmen, volle Punktzahl gibt es jedoch noch nicht.


Line-up Cellar Stone:

Aris Pirris (vocals, guitar)
George Maroulees (guitar)
Akis "Rooster" (bass)
George Karlis (drums)

Tracklist "One Fine Day":

  1. Lights Out
  2. Wash My Sins Away
  3. One Fine Day
  4. Wasted Tears
  5. Breaking From Inside
  6. Spread Your Wings
  7. Hands Of Fate
  8. Live While You’re Alive
  9. Found My Way
  10. Rain On My Parade

Gesamtspielzeit: 43:40, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

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