Charlotte O’Connor aka Charlotte OC war 2011 mit dem Album "For Kenny" am Start.
2017 folgte der Longplayer "Careless People".
2021 möchte uns die aus Blackburn stammende Künstlerin mit "Here Comes Trouble" verzaubern.
Zum Album sagt die Musikerin unter anderem:
»[…] Innerhalb von zwei Monaten hörte alles, was vorher war, auf zu existieren. Mein Herz wurde auf eine Weise gebrochen, die ich mir nie hätte träumen lassen. Es war die Art von Schmerz, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Es fühlte sich an, als ob an jeder Ecke Ärger auf mich wartete, mich verfolgte und schließlich auffraß, um mich in eine Gefahr für mich selbst zu verwandeln. Als wäre ich verflucht. Das führte dazu, dass ich zu viel feierte, nicht schlief, kaum aß und rauchte wie ein Schlot. Selbstzerstörungsmodus: aktiviert. Ich fühlte mich, als sei ich im Universum verloren gegangen und niemand in der Lage, mich wieder auf die Erde zu bringen. […] Ohne die Liebe und Unterstützung meines Produzenten Couros und einer Handvoll Co-Writer, mit denen ich an einigen der Songs gearbeitet habe, hätte ich dieses Album nicht machen können. […]«
Alle Irrungen und Wirrungen des Lebens reflektiert die Protagonistin in einem Dutzend Lieder, die sie gemeinsam mit Couros Sheibani, Carys Selvey, Tristan Landymore, Bradley Lewis Blackwell sowie Sam George Scott Griffiths schrieb.
Bei all den beunruhigenden Erlebnissen, die Charlotte OC erfahren musste, ergeht sich "Here Comes Trouble" nicht nur in Melancholie.
Die Musik überreicht einem so viele positive Momente.
Das Spannungsfeld zwischen der Transformation von traurigen Lehren sowie der gezügelten Freude macht den Mehrwert der vorliegenden Platte aus.
So, wie ihre Emotionen in der nicht so weit zurückliegenden Vergangenheit einem Wechselbad ausgesetzt waren, kann man Charlotte OC eine entsprechende Variabilität in ihrem Gesang attestieren. Von Gänsehaut, fordernden Teilen bis hin zu Wow-Effekten ist so ziemlich alles vorhanden, wie man Gefühle singen kann.
Auch musikalisch spielt sich verdammt viel ab. Von Phasen, in denen bei dezenter Begleitung einer akustischen Gitarre sowie eines Pianos ihre Stimme klar im Vordergrund steht bis hin zu großformatig-wuchtigen Arrangements wird man Zeuge von, ja, großartiger Musik aus dem Alternative Pop.
Das Album ist so etwas wie die innere Befreiung von den an ihrer Seele zerrenden Dämonen.
Die changierenden Stimmungen von Düsterheit bis hin zu hellen Anteilen – zum Teil wirkend wie in einem Stroboskop-Licht – sind Ausdruck eines hohen Niveaus. Charlotte OC und ihre Mitmusiker überzeugen in allen Belangen.
Die Kompositionen haben eine magnetisierende Wirkung und zeigen, dass es für die Künstlerin irgendwie kein Zwischendrin gab. Die Scheibe beinhaltet dunkle Phasen und die eines Regenbogens.
An beiden Enden des Spannungsfeldes ist "Here Comes Trouble" eine Schönheit.
Hier zählt definitiv nicht nur die tolle Musik, sondern eben auch das, was Charlotte OC gewegt.
Diese in Worte gefassten Emotionen können – Song für Song – im vielseitigen Booklet nachvollzogen werden.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Charlotte OC:
Charlotte OC (vocals)
Couros (bass, guitar)
Bradley Blackwell (guitar)
Sam Griffiths (drums, guitar)
David Dyson (drums)
Tracklist "Here Comes Trouble":
- Bad Bitch
- Here Comes Another
- Forest
- Bad News
- Centre Of The Universe
- Mexico
- Working On It
- Blue Boy
- Replica
- Where Do You Go
- Such A Shame
- Inevitable
Gesamtspielzeit: 38:49, Erscheinungsjahr: 2021
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