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Christian & The 2120’s / Echo 2019 – 2019 – CD-Review

Christian & The 2120’s ziehen eine Bilanz der ersten zehn Jahre.
Nolo Contendere bildete den Beginn der Discografie.
Es folgten weitere Veröffentlichungen bis hin zu Wellknown Strangers aus dem Jahr 2018.
Da fragt man sich, wie es zum Albumtitel "Echo 2019 – 2019" kommt? Die Antwort ist ziemlich einfach, denn der Doppeldecker enthält neben dreiunddreißig Rückblick-Songs auch sieben brandneue Nummern, bei denen Michael Pettersson (Lap Steel) sowie Ted Russell Kamp (Trumpet) zu hören sind.
Zwischen vier und acht Liedern wanderten aus den Alben "Nolo Contendere", 06:43, "Different Strokes/Different Folks", The Bunker SessionsMoments beziehungsweise "Wellknown Strangers" auf die vorliegenden Platten.
Auf ein "Echo 2019 – 2019"-Line-up wurde verzichtet, da im Digipak nicht angegeben. Dennoch erscheinen die Musiker bei den verlinkten Alben.

Widmen wir uns doch zuerst den neuen Songs.
Zwischen zwei älteren Liedern taucht zunächst "The Traveller" auf. Künstlich erzeugte Drums bringen den Track in Schwung und schon ist man mittendrin und nicht nur dabei. Christian Schmedströms Gesang kommt ein wenig verfremdet daher, kann damit  allerdings gut punkten. Das Stück hat Drive und Groove. Klasse!
Alle anderen frisch eingespielten Nummern befinden sich wie an einer Perlenkette aufgereiht am Ende der zweiten Platte.
"Echo", ein Instrumental mit extrovertierter Saxofon-Würzung, mäandert sehr gekonnt in der Psychedelic. Nach gut drei Minuten gibt es eine Pause und das Song-Thema wird, jetzt unter Querflötenbegleitung, abermals aufgenommen. Dieses Lied ist ein echter Hinhörer.
Christian & The 2120’s' "The Sky Is Crying" hat nichts mit dem Elmore James-Stück zu tun. Hier ist die Alternative-Psychedelic anders als zuvor erwähnt. Die fuzzige E-Gitarre gibt den Ton an, wandert fast schon hypnotisch voran und dann ist da noch ein nach Slide-Einsatz klingendes Blitzlicht, das aufhorchen lässt. Diese Psychedelic gefällt dem Hörer.
"Look To The Horizon" prägen balladeske Momente, denen Lap Steeler Michael Pettersson seinen Stempel aufdrückt. Also, diese neuen Einspielungen machen Eindruck.
Sentimental-melancholisch endet das Album mit einem intensiven "War Is Over". Herrlich, wie sich Ted Russell Kamp mit seinen Trompeten-Klängen gefühlvoll einbringt. Ein letztes Highlight.

Von Highlights sprechend muss unbedingt "What Else Is New (V2)" berücksichtigt werden.
Dieser Groove geht unter die Haut und macht Laune. Chorgesang, Keyboards und ein später einsetzender rhythmisch-perkussiver Part lassen das Herz schnell schlagen. Super!
Die in chronologischer Reihenfolge über die beiden CDs verteilten Songs verdeutlichen, wie sehr sich die Musik von Christian & The 2120’s im Laufe der angegeben Periode von einer Dekade verändert hat, welche bemerkenswerte Entwicklung sie genommen hat. Dabei darf man konstatieren, dass auch ein eigener Blues-Stil ausgebaut wurde.
Oft wird die 12-Takter-Metrik von klasse Bottleneck-Einsätzen begleitet und kommt man bei "06:43" an, dann erkennt der Hörer, wie eine alternative Blues-Ballade klingen muss. Toll!

"Ten" rockt den vom Blues gefärbten Kosmos. Begleitet von einem herrlichen Groove darf hier zu einem schönen Refrain durchaus das Tanzbein geschwungen werden. Zwischendrin fetzt die E-Gitarre bemerkenswert und man kann sich darüber hinaus über einen Hauch von Retro freuen.
"Come And Get Me", ein weiterer Track vom Album "Different Strokes/Different Folks", verdeutlicht, wie sich die Wirkung einer Nummer durch den Einsatz des Pianos/der Orgel verändert und dennoch deutlich im Bereich des Gefallens verweilt. Klasse!
"Til The End Of Time" bewegt sich eher im balladesken Bereich und kreiert seine anziehenden Kräfte durch eine ziemlich zurückhaltende Instrumentierung, bei der geschickt einige Percussion den Klangkörper bilden.

"Echo 2009 – 2019" bietet einen perfekten Überblick der Schaffensphase von Christian & The 2120’s. Wem die Band noch nichts sagt, kann der Combo mit diesem Doppelalbum näher kommen.


Tracklist "Echo 2019 – 2019":

CD 1:

  1. Evil Ways
  2. (Stop) Chasin The Tail
  3. She Said Burn
  4. Gone To Hell
  5. Pin Your Soul
  6. God Says Nothing Back
  7. Ten
  8. Come And Get Me
  9. Fall Behind
  10. Sunday
  11. Til The End Of Time
  12. Easy On You
  13. 06:43
  14. Mr. Cabdriver
  15. Everyday Mantra
  16. Feels The Same
  17. Dance Dance Dance (V2)
  18. The Wolf
  19. Them Southern Women
  20. Smile At Trouble

CD 2:

  1. Into The Light
  2. What Else Is New (V2)
  3. Have Mercy
  4. Move On
  5. Seeing Shadows
  6. The Traveller
  7. Vampire
  8. Asleep At The Wheel
  9. Hum
  10. Runnin Out Of Love
  11. The Fool
  12. Ain’t Goin To Heaven
  13. Silver & Gold
  14. Trouble
  15. Echo
  16. Poor Boy
  17. She’s Gone Alright
  18. The Sky Is Crying
  19. Look To The Horizon
  20. War Is Over

Gesamtspielzeit: 66:34 (CD 1), 74:50 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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