2016 erschien Moments.
Diese Scheibe »[…] ist klasse, greift nach den Sternen und kommt beim Hörer sehr gut an. […]«
Dem Nachfolger gaben Christian & The 2120’s den Namen "Wellknown Strangers". Unter den elf Tracks befindet sich nur eine Fremdkomposition von Robert Johnson. Sein Song "Me And The Devil" passt nicht nur vom Titel her perfekt ins Gesamtkonzept der vorliegenden Platte.
In seinen Texten und der Musik verpackte Christian Smedström so ziemlich alles, was man im Alltag des Lebens erleben kann: »[…] 11 songs about love, loss, dope, friends, fiends, family and life through the lense of Christian Schmedström. […]«
Folglich füllen sich die gut achtunddreißig Minuten Gesamtspielzeit mit ganz unterschiedlichen Stimmungen/Atmosphären. »[…] This album is Christian & The 2120’s most lush, vibrant-sounding songs up to date. […]«
Produziert wurde die Scheibe von Kristoffer Ragnstam, dem Multiinstrumentalisten der Combo. Im Digipak abgedruckten Line-up bezeichnet der Bandleader diesen Kristoffer Ragnstam auch als Spiritual Guidence.
Im sacht wogenden Groove und dem Blues als Fundament wird schon das erste Lied "Vampire" zu einer ziemlich hypnotischen Angelegenheit. Man mag auch ein wenig an die Swamps des Mississippi denken. Auf jeden Fall glänzt diese Komposition durch herrliches, aber auch bestimmendes Arrangement der Instrumente. Die Aktivitäten des Schlagzeugers sorgen für einen Trance-auslösenden Rhythmus. Fast schon brillant sind die Piano-Einwürfe und neben Christian Schmedströms sinnlichem Gesang sind die Backing Vocals dezent aber effektiv. Das Gewicht der hintergründigen Synthesizer-Klänge lässt die Waagschale dann endgültig nach unten schnellen. Super!
In "Asleep At The Wheel" macht die Band bei sparsamer eingesetztem Instrumentarium einen Ausflug ins Country. Beim Kristoffer Ragnstam-Piano perlen die Töne in einer einerseits verträumten, andererseits zupackenden Weise aus den Lautsprechern und beleben die teils nachdenkliche Stimmung durch entscheidende Farbtupfer.
Melodie ist Trumpf. Dennoch verbreitet gerade die auf viel Fuzz eingepegelte E-Gitarre Mystik. Den Refrain kann man stante pede mitsummen. "The One" kommt reichlich sperrig rüber und das kleine psychedelische Zwischenspiel ist die Trumpfkarte der Nummer.
Bemerkenswert ist der sehr gelungene Kontrast zwischen der Eingängigkeit im Refrain und der musikalischen Umsetzung dazu, die natürlich den textlichen Inhalt reflektiert. "Ain’t Goin To Heaven" bringt diese Vorzüge zum Ausdruck. Synthesizer-/Keyboard-Sounds haben ihren großen Auftritt. Dabei wimmert die E-Gitarre das Leid des Lebens. Dieses Stück ist nicht nur das längste der Platte, sondern auch ein weiteres Highlight von "Wellknown Strangers".
Für "Hum" wechselt man zum akustischen Sechssaiter und hier ist abermals der instrumentale Sparstrumpf angesagt. Balladeskes auf nachdenkliche Weise kommt auch gut an.
In "Me And The Devil" beleuchten Christian & The 2120’s Mystik, Psychedelic und Verschwörung auf sehr individuelle Art. Mit phasenweise eingesetztem Bottleneck reizt diese Nummer reizt das Verlangen nach der Repeat-Taste.
In Singer/Songwriter-Manier geht es über die wunderschöne Ballade "Come Cry With Me" zum alternativ rockenden "Silver & Gold" mit einem Gesang, der durch Effekte verfremdet wurde. Toll! Sperrig und dennoch mit einem motivierenden Groove kommt das Lied daher und "The Fool" gefällt durch die Mehrstimmigkeit. "Trouble" kratzt an die Grenze zum brachialen Gitarren-Blues, der mit seinem tonnenschweren Ambiente eine Schneise ins Baumwollfeld pflügt.
"Wellknown Strangers" von Christian & The 2120’s ist ein Album, bei dem die Freundschaft nach und nach entsteht, dann aber um so fester hält. Die Band um Christian Schmedström macht die zeitweise archaisch wirkenden Songs zu einem Genuss.
Line-up Christian & The 2120’s:
Christian Schmedström (vocals, guitar, Fender VI)
Kristoffer Ragnstam (drums, vocals, keyboards, Glockenspiel)
Krister Selander (electric bass)
Anders Rane (grand piano, upright piano, synthesizer)
Sigge Ragnstam (choir)
Kalle Svensson (choir)
Tracklist "Wellknown Strangers":
- Vampire
- Asleep At The Wheel
- The One
- Ain’t Goin To Heaven
- Hum
- Me And The Devil
- Come Cry With Me
- Silver & Gold
- The Fool
- Trouble
- Runnin Out Of Love
Gesamtspielzeit: 38:05, Erscheinungsjahr: 2018
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