Den Kern der Band Clasoe bilden die Keyboarderin/Sängerin Clara John und der Schlagzeuger Peter Soeltl. Wie man nachlesen kann, haben sich die Beiden auf die Fahnen geschrieben, unterschiedlichste Musik-Stilistiken zu fusionieren.
Ja, bereits beim Einstieg mit "Try" wird deutlich, dass hier schon mit Elementen des Reggae und des Dub gespielt wird. Und im weiteren Verlauf der Platte gesellen sich dann, auf der generellen Basis der Fusion von Jazz, Rock und Funk, ebenfalls Elemente aus modernem Trip Hop, aus fernöstlicher Folklore oder gar ein wenig Prog-Einflüsse dazu.
Nicht alle Songs sind mit dem Gesang von Clara John ausgestattet. Diese jedoch ergeben dann eine noch etwas andere Ausrichtung. Die einst in Diensten des Bundesjazzorchesters tätige Sängerin kann mühelos Elemente aus Jazz, Pop und Rock verbinden und stellt somit eine wichtige Säule der Songs dar. Insgesamt betrachtet, ist die Musik von hoher Dichte und Qualität, mit absolut internationalem Ausdruck. Die Rhythm Section um Drummer Soeltl und den stets prägnanten Bass von Timon Kraemer bildet eine wichtige Grundlage und bietet somit eine Basis für die teils verspielten und verschachtelten Arrangements.
Einige Songs gewinnen noch durch ihre Besonderheit, wie zum Beispiel "Can’t You See" mit der arabisch-türkischen Ausrichtung, sowohl von der Instrumentierung als auch vom Gesang. Und dazu sind es die hervorragenden Bläserarrangements, die nicht nur dieses Stück ausschmückend veredeln. So entstehen bei mir einige Assoziationen, einmal geht das in Richtung Emergency (wer kennt sie noch, die Band um Hanuš Berka, damals mit Udo Lindenberg) und dann auch in Richtung des Jazz Rocks, wie er auch von Ian Carr und seiner Band Nucleus gespielt wurde.
Gelegentlich erinnern mich einzelne Passagen auch an Barbara Thompsons Paraphernalia. Im Großen und Ganzen basiert die Musik also der oben genannten Fusion-Ausrichtung, vornehmlich in der Art, wie ich sie aus den Siebzigern, überwiegend aus Großbritannien, kenne.
Alles in Allem beinhaltet die Platte ausgewogene Kompositionen, mit Ausrichtung in verschiedene Stimmungen, von balladesk bis cool und funky, dazu sehr gute Arrangements und ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten.
Was mir, als Jazz-Freund, mitunter fehlt, sind beherzte und ausgedehnte und eruptiv emotionale Soli Einzelner.
Line-up Clasoe:
Clara John (vocals, synthesizer)
Peter Söltl (drums, percussion)
Graves 33 (vocals – #7)
Timon Krämer (bass)
Torsten Stukenholz (bouzouki)
Nils Stockmann (guitar)
Gleb Tchepki (piano, e-piano)
Jens Buschenlange (trumpet)
Jan Bostelmann (saxophones)
Svenja Burmeister (trombone)
Tracklist "Pulse":
- Try
- Guaranty
- Breathe
- Can’t You See
- Promised Land
- Blind
- Walk The Line
- Dahlia
(All songs are written and composed by Peter Söltl and Clara John)
Gesamtspielzeit: 31:32, Erscheinungsjahr: 2021
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