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Coilguns / Shunners/Burrows – Single-Review

Coilguns / Shunners/Burrows

Coilguns sind in vielerlei Hinsicht eine Art Flaggschiff des schweizer Hummus Labels, ist doch Louis Jucker gleichzeitig Kopf der Band als auch Betreiber des Labels. Einige Projekte dieses Hauses sind uns in den letzten Monaten bereits über den Weg gelaufen, auch der eine oder andere hier beteiligte Musiker war an diesen Werken beteiligt. Allerdings geht es in dieser explosiven Mischung aus Mathcore und Metal deutlich heftiger zu.

Die Band Coilguns besteht bereits seit zehn Jahren bereits drei Alben und vier EPs auf den Markt gebracht, aktuell arbeitet man am vierten Album, dessen Extrakt hier in Form zweier Nummern vorliegt. Die Besprechung erfolgt auf Basis einer CD, das Produkt ist jedoch als farbig transparentes Vinyl auf dem Markt und bietet damit dem Fan einen weiteren Anreiz. Auf der Bandcamp-Seite der Band erwähnt eine begeisterte Hörerin ganz nebenbei, dass das VÖ scheinbar mit der Entdeckung der Omikron Variante einher ging. Sie entscheidet sich aber für das Album als das bessere Ereignis – logisch, klingt ja fast, als ob mich einer fragen würde, ob ich lieber Omikron oder Mariakron hätte.

Wilde riffige Hooks und aggressive Vocals, dann plötzlich leidenschaftlich eingebremste Gesänge, so starten wir in das Trümmerfeld wild krachender Akkorde, die im Mittelteil fast kakophonische Ausmaße annehmen, nicht ohne ein verstecktes Zitat auf Beethovens Fünfte abzuliefern. Die Passagen wirken fast wie Fragmente, die patchwork-artig verknüpft werden. Der Abschluss entschleunigt mit vergleichsweise sanfter Stimme. Ich erinnere mich, dass ich bei den früheren Alben auch von einem Sludge-Anteil gelesen habe, "Shunners" hält bei aller Power eine Menge Facetten bereit.

"Burrows" bleibt da eher auf einem punkigen Level, die Vokalparts verschmelzen fast in wildem Gegröle mit den stahlharten Riffwänden, eine Eruption schwer zu kontrollierender Energie. Diese insgesamt etwa acht Minuten reflektieren für mich rein persönlich eine Menge von der Wut und Verzweiflung, die viele in diesen Zeiten empfinden mögen und es ist gut, in der Musik einen konstruktiven Katalysator zu finden. Aber das ist vermutlich eh überinterpretiert, denn der kernig aggressive Duktus wurde bei Coilguns auch lange schon vor Corona gepflegt.
Hintergründe sind letzten Endes unbedeutend, wer mal wieder Bock hat, sich ein fettes Brett aus den Grenzgebieten zwischen Punk und Metal um die Ohren hauen zu lassen, der wird mit dieser Single gut bedient sein.


Line-up Coilguns:

Louis Jucker (vocals, noises, guitar)
Luc Hess (drums)
Donatien Thiévent (synth, backing vocals)
Jona Nido (guitar)
Kevin Galland (bass)

Tracklist "Shunners/Burrows":

  1. Shunners
  2. Burrows

Gesamtspielzeit: 8:36, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Paul Pasternak

Hauptgenres: Psychedelic Rock, Stoner Rock, Blues Rock, Jam Rock, Progressive Rock, Classic Rock, Fusion

Über mich

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