Zur Band Coltaine und ihrem Album "Forgotten Ways" schreibt Noisolution unter anderem: »[…] Angeführt von der vielseitigen Sängerin Jules, reicht ihr atmosphärischer Sound von gefühlvollen Harmonien bis hin zu den dunkelsten Growls. […] Seit 2022 kanalisiert die Band Emotionen in einen eigenen Sound, der 70er-Rock, Black Metal und ätherische Melodien mit kraftvollen Rock- und Metal-Arrangements verbindet. […] Jeder Song ist eine Reise durch die Ecken und Winkel des menschlichen Geistes, wo die Grenzen zwischen Realität und Imagination verschwimmen. Coltaine definieren sich durch ihre Unberechenbarkeit und ihre Fähigkeit, sich allzu schneller Kategorisierung zu entziehen. […]«
Produziert wurden die acht Song auf "Forgotten Ways" von den vier Leuten der Band Coltaine.
Gemixt sowie gemastert hat Jan Oberg im Hidden Planet Studio.
Das "Forgotten Ways"-Abenteuer nimmt seinen Anfang mit dem Track "Mogila".
Fast zwei Minuten gibt uns das Quartett Zeit, um in eine relaxte, ja geradezu verträumte Stimmung einzusteigen. Dabei schweben verhalten einzelne Gitarren-Töne durch den Raum und nach den besagten zwei Minuten nimmt die Dynamik in einer fast schon bedrohlich wirkenden Atmosphäre Fahrt auf. Tonnenschwer hängen die metallisch-doomigen Gitarren-Riffs in der Luft und dann, ja dann werden wir Zeuge eines infernalischen Growlens, nur unterbrochen durch heftige Sechssaiter-Sounds, die noch durch ein vehementes Drumming an Intensität zunehmen. Wow! Julia Frasch singt faszinierend gegen die monströse Gitarren-Wand an. Diese Album-Eröffnung ist gigantisch. Doomiger Rock at its best.
Nach gut achteinhalb Minuten ist erst einmal Durchatmen angesagt.
Die Zeit gönnt Coltaine den Leuten vor den Lautsprechern beim sphärisch angelegten Instrumental "Himmelwärts". Mit einem Hauch von Psychedelic ist man schon ganz zu Beginn der Nummer im siebten Coltaine-Himmel und mit einer geschickten Modulation beruhigen sich die Gemüter.
Nach den doch so unterschiedlichen ersten beiden Stücke ist man gespannt, was dann folgt. "Dans Un Nouveau Monde" erweitert den Coltaine-Kosmos um einen erheblichen Radius und abermals ist es die Sängerin Julia Frasch, die durch ihren fantastischen Gesang für Gänsehaut sorgt. Coltaine versteht es auf überzeugend Weise, ihre Gitarren-Klänge ziemlich abwechslungsreich zu arrangieren und es ist eine feine Sache, wie sich zum Ende des gerade genannten Songs der fuzzige Bass in den Vordergrund spielt.
Das Titelstück "Forgotten Ways" gehört mit dem weiter oben erwähnten "Mogila"-Opener zu den längsten Liedern der vorliegenden Platte. Coltaine ist geradezu meisterlich im Kreieren von stimmungsvoller Entspanntheit. Julia Frasch serviert uns Spoken Words mit Delay in deutscher Sprache und dann ist es wieder da, jetzt so plötzlich wie ein unerwarteter Vulkanausbruch. Dieses Growlen als ein furchteinflößendes Intermezzo, das seine Wirkung nicht verfehlt. Highlight mit viel Dramatik.
"Ableben" beruhig die Gemüter wieder. Die fast drei Minuten betten uns in eine Art verträumte Traurigkeit. Die Sounds dieses instrumentalen Songs berühren unsere Wangen in ganz zarter Weise. Sie streicheln quasi unsere Haut.
Coltaines "Forgotten Ways" ist ein extremes Wechselbad der Gefühle.
Coltaines "Forgotten Ways" lässt uns in keiner Minute von der Angel.
Coltaines "Forgotten Ways" sind vierundvierzig Minuten musikalisches Drama in Perfektion.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Coltaine:
Julia Frasch (vocals)
Moritz 'Moe' Berg (guitar)
Benedikt 'Bene' Berg (bass)
Amin Bouzeghaia (drums)
Tracklist "Forgotten Ways":
- Mogila
- Himmelwärts
- Dans Un Nouveau Monde
- Cloud Forest
- Forgotten Ways
- Ableben
- Grace
- Tales Of Southern Lands
Gesamtspielzeit: 44:14, Erscheinungsjahr: 2024
Neueste Kommentare