Nachdem die Dokumentation "The Potential Of Noise" über das Schaffen und Leben des deutschen Kult-Produzenten Conny Plank bei uns ja bereits ein knappes halbes Jahr erhältlich ist, hat sich das amerikanische Label Cleopatra Records nun die Rechte dafür hinsichtlich des US-amerikanischen und britischen Marktes gesichert. Etwas übersteigert formuliert, erfährt der leider viel zu früh verstorbene Meister im Aufnahmeraum nun also auch eine weltweite Würdigung. Plank gilt nach wie vor als einer der großartigsten Sound-Ingenieure und Produzenten des 20. Jahrhunderts und veredelte Alben von so unterschiedlichen Bands wie beispielsweise Jane, Devo, Cluster, Neu!, Ultravox, The Eurythmics oder Scorpions. Durch die Dreharbeiten begab sich Planks Sohn Stephan, der bei dem Film zusammen mit Reto Caduff Regie führte, auf die Spuren seines Vaters.
Der 95-minütige Streifen erzählt über die Arbeit und den Menschen Plank auch durch Interviews mit Musikern, mit denen er zu Lebzeiten gearbeitet hatte, bevor er mit nur 47 Jahren einem Krebsleiden erlag. Krautrock, New Wave, Alternative Rock, Neue Deutsche Welle, Punk Rock und auch Avantgarde – der Meister des Mischpultes machte vor keiner Stilrichtung halt – vielmehr hatte er immer wieder einen Riesenspaß daran, etwas neues zu entdecken und auszuprobieren.
Co-Regisseur Reto Caduff in einem Statement: »Ich kannte seine Arbeit zunächst nur durch The Eurythmics, oder Ultravox. Als ich sein Schaffen dann zurückverfolgte war ich vollkommen platt festzustellen, dass er es war, der z. B. Kraftwerk das erste Mal in ein Studio brachte, seine ganzen Verdienste für den Krautrock und die elektronische Musik sind mit Geld gar nicht zu bezahlen. Diesen Film mit Stephan zusammen zu machen, war ein zusätzlicher Anreiz. Aus seiner Kindheit kannte er die meisten der Musiker noch von damals aus dem Studio und die verhielten und öffneten sich ihm gegenüber noch viel mehr, als das sonst so die Regel ist. Da war sofort eine persönliche Ebene vorhanden, die für gute Interviews natürlich Gold wert ist!«
Wünschen wir dem seligen Conny Plank also, dass er sich mit diesem Film auch über den großen und kleinen Teichen in Erinnerung halten und unsterblich machen wird.
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