Fast genau fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung des Creedence Clearwater Revival-Albums "Pendulum" informiert Craft Recordings über die remasterte Neuauflage des sechsten Studioalbums am 12. Februar 2021. Um die exklusive Remaster-Jubiläumsserie der Band zum Abschluss zu bringen, erscheint zeitgleich auch eine neue Vinyl-Edition des finalen, siebten Studioalbums "Mardi Gras" – das Original kam im Jahr 1972 auf den Markt. In der Ankündigung heißt es, dass die beiden Platten dank Half-Speed Mastering erstmals in bester Klangqualität erhältlich sein sollen und jeweils auf 180g erscheinen.
"Pendulum" war nach Cosmo’s Factory bereits das zweite Studioalbum, das die Band im Jahr 1970 veröffentlichte und das erste, auf dem alle Tracks selbst komponiert waren. Alle anderen Alben ihrer binnen weniger Jahre entstandenen Diskografie enthielten auch Coversongs, die eigene Interpretationen von Blues-Klassikern, Traditionals oder Rock & Roll-Standards präsentierten. Auf dieser Scheibe vergrößerte das Quartett sein sonst sehr gitarrenlastiges Klangspektrum spürbar. Mehr denn je experimentierte es mit damals neuen Sounds, anderen Instrumenten und Elementen (etwa Saxofon, Choreinlagen, Keyboards) und setzte auf psychedelische Arrangements.
Für das 1972 veröffentlichte siebte und letzte Studioalbum "Mardi Gras" benötigte die Combo ausnahmsweise etwas länger. Ohne den Rhythmusgitarristen Tom Fogerty aufgenommen, setzten die drei verbliebenden Bandmitglieder umso mehr auf Zusammenarbeit und gemeinschaftliches Songwriting, selbst wenn dies den bis dahin als Alleinherrscher geltenden Frontmann John Fogerty zur Weißglut trieb. Dieses Mal agierten also auch Bassist Stu Cook und Schlagzeuger Doug Clifford als Songwriter (beispielsweise bei "Door To Door" und "Tearin' Up The Country") und teilten sich darüber hinaus das Mikrofon mit dem Sänger. Eine Sache, die nicht gutgehen konnte und so gingen die drei Musiker bereits kurz nach der Veröffentlichung von "Mardi Gras" getrennte Wege.
2 Kommentare
Robert Carle
3. Januar 2024 um 14:35 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Robert
ES gibt eine Aussage von John Fogerty aus der CCR Zeit: Die Songs sollen perfekt im Autoradio klingen! Das sagt alles.Und man spielte im Studio,live.Das ist gut für Konzerte,aber der Fokus liegt nicht auf audiophile Highlights.
Ich habe die CD von Zounds.Hier wird beschrieben,wie man mit bester Technik die Qualität verbessert hat.Mehr geht nicht.Obwohl ich eine super Anlage habe,ich höre fast keinen Unterschied. Und Fantasy war nicht berühmt für besondere Qualität.
Aber es ist auch egal.CCR und John Fogerty sind die Besten.Man hört die Songs und ist begeistert.Irgendwie versucht die Plattenfirma,CCR neu zu erfinden.So geht das Geschäft.
Manni
23. Januar 2021 um 20:50 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
In der Ankündigung heißt es, dass die beiden Platten dank Half-Speed Mastering erstmals in bester Klangqualität erhältlich seine sollen und jeweils auf 180g erscheinen.
Der Plattenfirma möchte ich zurufen: „Was für ein Quatsch“. Es dreht sich nur darum, Kohle zu machen! Aus den originalen Masterbändern ist schon alles "herausgeholt" und neuere, bahnbrechende Technologien zur Restauration analoger Audioquellen sind weder bekannt noch verfügbar. Auf der klanglich eher unkritisch zu reproduzierenden CD-Platform wird man keinen Unterschied zur letzten Remasterausgabe des Boxsets hören können.
Aber auf Vinyl… ?
Gerade bei der Schallplatte spielen externe, vom noch so hochwertigem Schallplattenproduktionsprozess (180 g Vinyl) nicht zu beeinflussende Faktoren die größte Rolle: Tonarmmasse und Tonabnehmer-Technologie inkl. der Compliance (Nachgiebigkeit der Nadelaufhängung). Tonarm und Abtaster sind ein Masse-Feder-System, wenn da nur ein Parameter nicht passt, liegt die Resonanzfrequenz nicht mehr im technisch sinnvollen Bereich und ist es vorbei mit dem guten Klang. Dazu kommt noch die Auslegung des Gerätes selbst (Subchassis oder Masselaufwerk, wobei ein Subchassis wieder eine eigene, zu berücksichtigende Resonanzfrequenz hat.)
Die HiFi-Fans meiner Generation, die mit der Schallplatte und ihren Abtasttechnologien groß geworden sind, wissen, dass selbst vom Hersteller als Gesamtpaket (Tonarm mit Tonabnehmer) verkaufte Geräte oftmals nicht optimal, ja noch nicht mal gut konfiguriert wurden. Gewinnmaximierung ist ja kein neuer Begriff…
Wenn die Plattenfirma hier wenigstens mit Kaufanreizen in Form von zusätzlichen, neuen Infos über die Band oder sonstige interessante und bisher unbekannte Fakten oder Bildern werben würde, könnte man sich über einen Kauf Gedanken machen. Aber klanglich? Eine propagierte „erstmals beste Klangqualität“ darf man getrost in Zweifel ziehen. (Es sei denn, man hätte unzulässigerweise in die Entzerrung (EQ) des originalen Frequenzspektrums eingegriffen, was ich mir aber nicht vorstellen kann).