Klingt Hardcore aus heimischen Gefilden glaubhaft? Ich finde schon. Mit Bands wie den Ryker’s und Konsorten kann die deutsche Szene schon so einige aufzählen, die schwer nach New York tönen.
So auch die mir vorliegende Scheibe der Augsburger Cross X. Dass es die Band jetzt schon seit 1999 gibt, ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Okay, Hardcore ist nicht immer mein Ding. Aber diese, wenn auch recht kurze (daran ändert auch das unnötige Intro nichts) Scheibe, macht trotz der geringen Länge – oder vielleicht deswegen? – enorm Spaß.
Hier müffelt nichts nach germanischer Hausmannskost, sondern der Vierer ballert in schönster Big Apple-Tradition. Sprich, es gibt jede Menge Gangshouts, packende Melodien, einen ordentlich ballernden Bass und derbe Gitarren, ein Schlagzeug, das auch nach solchem klingt und obendrein einen mächtig angepissten Shouter.
Mein persönlicher Anspieltipp auf der Scheibe ist das abschließende "Yesterday Is Today", das mit seinem langsameren Tempo etwas heraussticht. Aber auch die anderen sieben Stücke sind nicht von schlechten Eltern, enthalten tolle Groove-Parts und Breaks.
Auch wenn die Produktion nach 2018 klingt (Andy Classen hat dem Silberling den nötigen Punch verliehen, es aber nicht übertrieben und die richtige Portion Moderne den selbst aufgenommenen Songs verliehen) hat man das Gefühl einer guten Hardcore-Scheiblette aus den seligen End 80ern bzw. frühen 90ern zu lauschen.
Wer sich morgens schon Pro-Pain oder ähnliches Geballer reinzieht, sollte sich diese Band nicht entgehen lassen.
Aber auch aufgeschlossene Metalheads dürften an "What We Can Get" ihren gehörigen Spaß haben.
Checkt für Bestellungen mal die Homepage oder die Fressenbuch-Seite der Jungs an.
Eine Scheibe wie ein Morgenquickie, kurz, hart, schnell. Cheerz!
Line-up Cross X:
Markus (Vokills)
Falko (Gitarre)
Steini (Bass)
Oli (Drums)
Tracklist "What We Can Get":
- Collidoscope (Intro)
- Broken
- In My Heart
- What We Can Get
- Take It Back
- Darkest Hour
- 12 Steps To Nothing
- Yesterday Is Today
Gesamtspielzeit:18:37, Erscheinungsjahr 2018
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