Aus dem Bundesstaat Maine, ganz oben am nordöstlichen Zipfel der USA und wohl am bekanntessten als Heimat des Horror-Schriftstellers Stephen King, kommt die Band Crossroads, die im Jahr 2021 ihr Album "Fire In The Valley" vorgelegt hat. Sonst gibt es allerdings keine weiteren Informationen und da auch im Netz nichts wirklich Greifbares zu finden ist, machen wir es uns jetzt mal ganz einfach und kümmern uns direkt um die aktuelle Scheibe. Diese präsentiert ganz coole Americana- und Rock-Mucke. Hauptsongwriter ist der Gitarrist und Sänger Brady Harris, der sich die Lead Vocals in erster Linie mit Kristi Buchanan teilt. Aber auch der Schlagzeuger Bruce Worcester darf sich zweimal und der Bassist Randy Blevins einmal vor dem Mikro versuchen. Lediglich zu den Vocals von "It Takes Love To Make A Home" will sich im Booklet niemand namentlich bekennen, wobei wir aufgrund der offensichtlich männlichen Stimme aber einfach mal von Mr. Harris ausgehen dürfen.
Was uns auf den vorliegenden zwölf Tracks geboten wird, ist im Prinzip solider, mit erdig-warmem Sound ausgestatteter Americana. Klasse und gut bei jeder Gelegenheit zu hören. Wobei ’solide' das Schlüsselwort ist, denn – um mal einen der Kritikpunkte direkt am Anfang unterzubringen – passiert in den vorliegenden mehr als fünfzig Minuten auch ziemlich wenig Aufregendes. Ausgestattet mit den klassischen Instrumenten Gitarre, Bass, Keyboards, Schlagzeug sowie immerhin wechselnden und alleine dadurch schon für Abwechslung sorgenden Lead-Sängern, sorgt vor allem der Gesang für die Melodiebögen und die Variabililtät. Sehr oft wird über die (manchmal komplizierten) Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie das tägliche Leben und dessen Fallen berichtet, in die jeder ganz schnell mal tappen kann.
Richtig schön fetzig beginnt beispielsweise "Let It Go", bevor ein sehr angenehmes Gitarren-Lick die Strophen einleitet, die dann von Kristi Buchanan mit einem kleinen Southern-Einschlag an den Hörer gebracht werden. Feine Nummer, die dann im Refrain allerdings ein bisschen nachlässt. Dennoch kann man nicht verleugnen, dass hier schon viel Arbeit ins Songwriting gesteckt wurde, was die immer wieder aus dem Ärmel gezauberten Gitarren-Licks, aber auch die des Keyboards unter Beweis stellen. Vielleicht fehlen hier nur mal zwei oder drei Ausbrecher nach oben oder zur Seite, die diese gut gemachte Platte in letzter Konsequenz einfach noch interessanter machen würden. Denn rein vom handwerklichen Standpunkt aus gibt es wirklich nicht viel zu meckern.
Möglicherweise bedient sich die Band auch einfach zu oft an bereits zu oft gehörten Stilistiken. Zum Beispiel wird "Regrets" von einem coolen und kraftvollen Gitarren-Riff eröffnet, das dann von einem zuckersüßen Flötensound (wahrscheinlich vom Keyboard) abgelöst wird, während das Stück anschließend von beiden Instrumenten dem Ende entgegen geführt wird. Wie gesagt, das ist alles andere als schlecht, tatsächlich aber einfach nur bereits viel zu oft gehört. Da ein Review aber auch nie mehr als subjektiv sein kann, lege ich euch als Anspieltipps mal das gerade erwähnte "Regrets", dazu "Drink", "It Takes Love To Make A Home" sowie den Titeltrack ans Herz. Denn falls euch diese Stücke überzeugen, könnt ihr auch unfallfrei und ohne Bedenken die ganze Scheibe "Fire In The Valley" von Crossroads genießen.
Line-up Crossroads:
Brady Harris (guitars, lead vocals – #2,3,5,11)
Kristi Buchanan (lead vocals – #1,4,5,7,8, background vocals – #2,3,12)
Bruce Worcester (drums, lead vocals – #7,11, background vocals – #2,3,12)
Randy Blevins (bass, lead vocals – #9)
Robben Harris (piano, keyboards)
Jay Lundstrom (keyboards & syntesizer – #1,3,6,7)
Bill Tapley (background vocals – #3)
Tracklist "Fire In The Valley":
- Complicated
- Fire In The Valley
- Forever And A Day
- Let It Go
- The Risk
- Drink
- Regrets
- Run
- His Guitar
- It Takes Love To Make A Home
- Before The Dawn
- You’ll Never Know
Gesamtspielzeit: 51:35, Erscheinungsjahr: 2021
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