»[…] Auch wenn Curtis Gordon während seiner Karriere nie einen Hit verzeichnen konnte, so machten ihn seine legendären Rockabilly-Aufnahmen, die er in den 1950er Jahren für Mercury Records einspielte, zu einer Rockabilly-Legende. […]«
Dabei ist es verwunderlich, dass man im Internet keine persönliche Website, eine Fan-Seite oder in den sozialen Medien etwas über den Musiker findet.
Die auf "Draggin' With Curtis Gordon" versammelten zwölf Originalaufnahmen stammen aus einer Zeit von 1955 bis 1959.
Außerdem gibt es auf dieser Compilation Songs, die erstmalig auf einer Zusammenstellung erschienen.
»[…] Der Platte beigefügt ist ein Begleitheft, das neben seltenen Fotos und Illustrationen auch viele Informationen und eine Kurz-Biografie enthält und die mysteriöse Geschichte zu den beiden Versionen des Curtis-Gordon-Klassikers 'Draggin" erzählt. […]«
Schon mit dem Booklet und der großen Portrait-Postkarte sammelt die vorliegende Platte Punkte.
Vom Country- zum Rock’n’Roll/Rockabilly-Musiker.
In knapp über zwei Minuten von Memphis nach New Orleans. Gibt es eine Künstlerin/einen Künstler, der es schneller schafft? Wohl kaum. "From Memphis To New Orleans" sowie "Oh Lonely Heart" waren zwei Aufnahmen für Dollie Records. Nun aber zu den Reiseeindrücken bezüglich "From Memphis To New Orleans".
Der Tonarm senkt sich … knister, knister und schon sind wir mittendrin im Geschehen.
Beim musikalischen Trip steht neben dem flotten Rock’n’Roll und einer überzeugenden Curtis Gordon-Stimme das klasse Piano-Solo im Vordergrund des kurzen Tracks. Tolle Dynamik im Song als auch vom Sound her.
Da geht bei Bear Family-Produktionen nicht zum ersten Mal ein Lob an Nico Feuerbach, der als »[…] Re-issue Producer […]« tätig und für »[…] Tape & Disc Reseach […]« verantwortlich war.
Das Mastering hat Peer Meyer (Peerless Network) übernommen.
Nun aber zu "Draggin' (Without Echo)" sowie "Draggin' (With Echo)".
Auf der schwarzen 10″-LP, die bei 45 U/min abgespielt wird, bilden die beiden Nummern die Buchstützen der Scheibe.
Auch bei diesen beiden Nummern heißt es schnell genießen, denn die Spielzeiten sind unter einer Minute. Dennoch kann man sich ein Bild von den ausgesprochen guten Qualitäten eines Curtis Gordon machen.
Wie aus dem Booklet-Text in englischer Sprache von Marc Mittelacher hervorgeht, wurden beide Ausgaben im Jahr 1956 veröffentlicht. Allerdings wurde die »[…] echo-laden version […]« nur in Schweden auf den Markt gebracht. Beide Tracks nun auf einer Platte vereint, kann man sich einen Eindruck davon machen und jeder, der sich diesen Curtis Gordon-Schatz zugelegt hat, darf persönlich entscheiden, welche Variante man favorisiert.
In Variationen ziehen fast alle Songs musikalisch an einem Strang und der heißt an oberster Stelle Rock’n’Roll.
Wer tanzt etwas aus der Reihe?
Curtis Gordon lehnt sich auch am Blues an. Der trägt bei ihm den Namen "Cry, Cry". Bei zurückhaltendem Tempo darf man hier den Gesang des Protagonisten ganz besonders auskosten. In diese Reihe passt auch "Sixteen".
Für den im Heftchen als »[…] one of country music’s pioneers […]« bezeichnete Künstler gibt es auch ein klasse Beispiel, denn "So Tired Of Crying" – mit etwas über zweieinhalb Minuten Spielzeit das längste Stück – ist tolle Country-Musik, dem die Steel-Gitarre von Noel Boggs sowie Charles M. Mitchell als Fiddler ihren Stempel aufdrücken.
Unerwähnt bleiben darf auf keinen Fall, dass bei einem nicht unerheblichen Teil der Aufnahmen der Country-Star Chet Atkins mitwirkt.
Oh, wie viel Sehnsucht fließt denn jetzt aus den Lautsprechern?
Curtis Gordon ist auch ein Vertreter des Verträumten, der Melancholie: "Blue Lifetime".
Eine Randbemerkung: Auf der Cover-Rückseite schräg gedruckt – mit zwei Pfeilen nach außen versehen – liest man: »[…] When not in use keep the record in the container with this opening facing the back of shelf or cabinet […]«.
Diese 10″-Vinyl-Scheibe ist ein Muss für Sammler und alle diejenigen, die den Rock’n’Roll beziehungsweise Rockabilly hoch halten.
"Draggin' With Curtis Gordon" ehrt den Künstler in ganz besonderer Weise.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Curtis Gordon:
Curtis Gordon (vocals, guitar)
Eddie Hill (guitar – Seite 1 – #1,2,3,4,5, Seite 2 – #2,5,6)
Buddy Gene Emmons (steel guitar – Seite 2 – #4,5)
Joseph E. 'Sick' Gillespie (bass – Seite 1 – #1,2,4, Seite 2 – #2,3 (possibly),4,5,6)
Charles M. Mitchell (fiddle – Seite 1 – #6, Seite 2 – #1,3,4,5)
Maynard L. 'Curly' Gainous (piano – Seite 2 – #4,5)
Chester B. 'Chat' Atkins (guitar – Seite 1 – #1,2,3,4,5, Seite 2 – #2,6)
Al Murray (steel guitar – Seite 1 – #1,2,4, Seite 2 – #2,6)
Tommy Cutrer (drums – Seite 1 – #1,2,4, Seite 2 – #2,6)
Noel Boggs (steel guitar – Seite 2 – #3)
Hugh 'Dusty' Harrell (bass – Seite 2 – #3)
Unknown (drums – Seite 1 – #3,5, Seite 2 – #3)
Walter L. 'Hank Sugarfoot' Garland (guitar – Seite 1 – #3,5)
Bob L. Moore (bass – Seite 1 – #3,5)
Floyd Cramer (piano – Seite 1 – #3,5)
Roger Miller (chorus – Seite 1 – #3,5)
Windy Ward (chorus – Seite 1 – #3,5)
Larry Bullock (steel guitar – Seite 1 – #6, Seite 2 – #1)
Wayne Hare (bass – Seite 1 – #6, Seite 2 – #1)
Jerry Flowers (drums – Seite 1 – #6, Seite 2 – #1)
David Boone (piano – Seite 1 – #6, Seite 2 – #1)
Tracklist "Draggin' With Curtis Godron":
Side A:
- Draggin' [Without Echo] (1:50)
- Rock, Roll, Jump And Jive (1:52)
- Sixteen (2:04)
- Moblie, Alabama (1:55)
- Cry, Cry (2:15)
- Oh Lonely Heart (1:38)
Side A:
- From Memphis To New Orleans (2:07)
- Sittin' On Top (1:50)
- So Tired Of Crying (2:36)
- Baby Please Come Home (2:06)
- Blue Lifetime (2:20)
- Draggin' [With Echo] (1:46)
Gesamtspielzeit: 11:34 (Seite 1), 12:45 (Seite 2), Erscheinungsjahr: 2020
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