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Dale Watson / Jukebox Fury – CD-Review

Dale Watson - "Jukebox Fury" - CD-Review

Wow, das ist ja mal ’ne Nummer! Der 1962 in Birmingham, Alabama geborene Dale Watson begann seine Karriere mit Album-Veröffentlichungen in Form seines Debüts "Is There Something Wrong" erst relativ spät im Jahr 1989, kann seither inklusive Live-Platten aber bereits auf über vierzig Werke zurück blicken. Respekt! In seiner Heimat muss er daher offensichtlich eine feste Fan-Basis haben, wobei er in Deutschland (und wahrscheinlich auch ganz Europa) noch nicht wirklich den ganz großen Namen hat. Ein großer Star ist er auch in den USA nicht, denn dafür sind seine Musik und Lyrics doch zu sehr Alternative (Country), was bei durchwachsenen Rednecks nicht unbedingt angesagt ist.

Vielleicht um auch in Europa mal einen Fuß in die Tür zu bekommen, hat er nun auch hier zu Lande das Cover-Album "Jukebox Fury" veröffentlicht, das jede Menge bekannter Tracks enthält, die er mit seinem Gesang veredelt hat. Ja, der Gesang … der ist alleine durch die dunkle, sonore Stimme Watsons bereits ein Hinhörer. Da steckt sehr viel klassischer amerikanischer Country, aber auch sehr viel Authorität, vergleichbar mit Johnny Cash oder Elvis Presley drin. Nicht unbedingt stimmlich vergleichbar, aber definitv vom Ausdruck. Ich darf es bereits an dieser Stelle verraten: Diese Stimme kombiniert mit diesen Songs, dazu eine qualitativ hochwertige Produktion von Danny B. Harvey (unter anderem Headcat) und als Sahne auf dem Erdbeerkuchen noch Gastauftritte von Koryphäen wie dem legendären Gitarristen Steve Cropper, dem Pianisten Earle Poole Ball oder Gastsängerinnen wie Linda Gail Lewis sowie Lorrie Morgan. Noch Fragen? Da kann ja eigentlich überhaupt nichts mehr schief gehen.

Songs wie "Turn The Page" (original von Bob Seger), "For What It’s Worth" (Buffalo Springfield), "Have You Ever Seen The Rain" (Creedence Clearwater Revival) oder "Always On My Mind" (u. a. Willie Nelson, Elvis Presley) braucht man nicht mehr vorzustellen, erwähnt werden muss aber, dass Dale Watson diesen Nummern mit seiner Stimme eine ganz neue Farbe schenkt. Und ebenfalls nicht unter den Tisch fallen darf das sehr starke Line-up an Musikern, gelenkt von dem bereits erwähnten Danny B. Harvey, der auch den Großteil der Gitarren-Spuren übernommen hat. Bereits seit "The Gambler" von Kenny Rogers irgendwann 1979/1980 im deutschen Radio auftauchte, ist der Verfasser dieser Zeilen ein Liebhaber dieser Nummer. Dale Watson macht auch hier keine halben Sachen und jagt das Stück in seiner ganz eigenen Art als absoluten Gewiner durchs Ziel.

Tja, und sonst? Natürlich jede Menge mehr in Form des von Tony Joe White geschriebenen "Polk Salad Annie", des Klassikers "Sundown", des America-Klassikers "Horse With No Name", des immer wieder herrlichen "Act Naturally" (Buck Owens) und einigen anderen Nummern. Klar ist, dass Musik-Fans die überhaupt nichts mit Country anfangen können, auch hinsichtlich "Jukebox Fury" die Finger weg lassen sollten. Wenn man aber ein gewisses Faible dafür hat oder zumindest offen ist und mal über den Tellerrand hinaus schauen kann, dann kann ich nur empfehlen, den guten Dale Watson mal anzuchecken. Der Mann hat Charakter in seiner Stimme und die rockige Einspielung bzw. Produktion macht diese Platte (zumindest beim Rezensenten) zu einem Dauergast in der heimischen Anlage.


Line-up Dale Watson:

Dale Watson (lead vocals)
Dany B. Harvey (electric & acoustic guitars, pedal steel – #10, keyboards, piano – #6,10)
Ray Gann (bass – #1,3,5,8)
Pierre Pelegrin (bass – #2,4,6,8)
Chris Rhoades (bass – #9-11)
Adam Hamilton (drums)

With:

Earl Poole Ball (piano – #1,7)
Linda Gail Lewis (piano & co-lead vocals – #3)
Steve Cropper (lead guitar – #6)
Brady Van Hyne (saxophone – #6)
Lorrie Morgan (co-lead vocals – #7)
Mark 'Frap' Prappier (bass – #7)
Oliver Baroni (stand-up bass – #11)
Emanuela Hutter (co-lead vocals – #11)
Denis O’Donell (background vocals – #1,2,5,9,11)
Annie Marie Lewis (background vocals – #2,3,10,11)
Kevin Fox (background vocals – #10)

Tracklist "Jukebox Fury":

  1. Turn The Page
  2. Sundown
  3. Always On My Mind
  4. Polk Salad Annie
  5. For What It’s Worth
  6. Treat Her Right
  7. I’ve Always Been Crazy
  8. Have You Ever Seen The Rain?
  9. Bluer Than Blue
  10. The Gambler
  11. A Horse With No Name
  12. Act Naturally

Gesamtspielzeit: 40:46, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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