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David Hope / …And The Sea – CD – Review

David Hope / ...And The Sea

Bei David Hope handelt es sich um einen irischen Singer/Songwriter. Nun hat er mit der Platte "…And The Sea" sein fünftes Studioalbum veröffentlicht . Alle elf Songs stammen von ihm und reflektieren eine sehr spezielle und eigenartige Stimmung. Der Eröffnungstitel "World’s Stopped Turning" verbreitet nicht gerade ein Gefühl von Hoffnung, singt er doch davon, dass seine Welt aufhörte, sich zu drehen. Entsprechend dramatisch bricht dann auch eine wild verzerrte Gitarre in die akustische Atmosphäre und verstärkt dieses Gefühl von Unheil noch drastisch.

So stelle ich mich also darauf ein, dass sich der Protagonist mit dem beschäftigt, was nicht unbedingt zu den positiven Seiten des Lebens zählt, sprechen doch auch solche Songtitel wie "Whiskey Mornings", "Death And Taxes", "No One To Listen" oder "Bad Year" dafür. Oder sollte sein Nachname, Hope, dennoch so etwas wie Hoffnung beinhalten?

Mir ist nicht bekannt, ob sich der Künstler mit den Kompositionen eventuell eigener Erfahrungen bedient hat, denn die Stücke klingen doch sehr danach, weil er sich offensichtlich die Stimmung sehr zu eigen macht und entsprechend überzeugend vorträgt. Schön wäre es in diesem Zusammenhang gewesen, hierzu ein Booklet mit den Texten zur Verfügung zu haben. Auf der Webseite kann ich diese leider auch nicht entdecken.

Vorgetragen werden die Songs mit kraftvoller Stimme mit rauem Timbre, sie versprühen eine recht nahe gehende Stimmung, Songs, an die man sich unweigerlich klammert, auch weil sie musikalisch sehr atmosphärisch umgesetzt wurden. So kann bei jedem einzelnen davon durchaus ein persönlich geprägtes Kopfkino entstehen. Melancholie ist sicher eines der Hauptmerkmale, aber nie wirkt es deprimierend, und wenn dann "Burning Question" erklingt, dann erschallt es dann auch schon eher positiver, ein Hauch von Indie Rock durchzieht diesen Titel, Indie Rock US-amerikanischer Prägung, Walking Wounded, Smithereens, The Call, diese Bands fallen mir hierzu spontan ein.

Auf jeden Fall scheint Hope mit "…And The Sea" einen tiefen Blick in seine Seele zu bieten, mit recht rauer und unpolierter emotionaler Darbietung, zwischen entspannt und aufwühlend. Und zum Schluss wird das Tempo mit "Bad Year" enorm zurück gefahren. Selten hört man Songs in einem solch langsamen Ausdruck, das beeindruckt auch durch den Gesang, der teilweise fast schon nuschelnd kommt, dazu die Kombination zwischen dem Double Bass und der angezerrten E-Gitarre, das wirkt absolut faszinierend und auf gewisse Weise auch noch total entspannend.


Line-up David Hope:

Steffi Hess (double bass and vocals)
Kealan Kenny (electric, acoustic and resonator guitar)
Darragh Keary (piano, keyboards and organ)
Chris McCarthy (e-bass)
Christian Best (drums and percussion)
David Hope (vocals and acoustic guitar)

Tracklist "…And The Sea":

  1. World Stopped Turning
  2. …And The Sea
  3. Lovers Leap (Coast Of Clare)
  4. Burning Question
  5. Whiskey Mornings
  6. Death And Taxes
  7. No One To listen
  8. Find Your Way Home
  9. Moon And Back
  10. Undefeated
  11. Bad Year

Gesamtspielzeit: 45:01, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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