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David Newbould / Power Up! – CD-Review

Liest man die David Newbould-Biografie auf seiner Website, bekommt man den Eindruck, als sei das Album "Sin & Redemption" eines der zentralen Veröffentlichungen des Musikers.
In seiner Plattenliste befindet sich eine Vielzahl von Scheiben.
Ende 1998 stand die EP "Lab Rat" in den Regalen.
Unter anderem gefolgt von "David Newbould" (2001), "Big Red Sun" (2007), "The Long Way Home: David Newbould And Friends – Live In Austin" (2009), "Tennessee" (2013), "The Devil Is His Name" (EP/2016) oder "Sin & Redemption" (2021) als Vorgänger-Album von "Power Up!".
Dieser Auszug ist nur ein Ausschnitt von David Newboulds Diskografie, in der sich noch weiter Live-Scheiben befinden.
Mit Blick auf das Line-up der vorliegenden Platte hat der Protagonist wohl viele Freunde, wenn neben ihm sechzehn weitere Personen beteiligt sind.
So könnte man vermuten, dass es sich bei den elf Songs um einen Gemischtwarenladen handelt.

Wow!
Der Songtitel der Album-Eröffnung könnte besser nicht passen. Da baut David Newbould mit dem Alternative Rock-Presslufthammer massives Gestein ab. Das haut rein. In den ersten zweieinhalb Minuten darf man sich an so einige Arrangement-Schlenker im Song "Power Up!" freuen. Saxofon-Scot ist sozusagen frei von Grenzen auf seinem Holzblasinstrument unterwegs. Geschafft! Der Protagonist hat die Aufmerksamkeit der Leute vor den Lautsprechern getriggert.

Gibt es am Ende der Tracklist Ähnliches zu vermelden?
Nein! Die akustische Gitarre führt uns durch "Diggin' In". In Blitzlichtern begibt sich die Gitarre auf Blues-Terrain. Im Vergleich zum Opener ist diese Nummer eher relaxt. Dezent mischen andere Instrumente mit. "Diggin' In" ist ein hörenswerter Abschluss der vorliegenden Platte.

Wieder anders ist das John Prine gewidmete "Home Depot Glasses".
Mit Spoken Words vorgetragen, liegt die Kraft dieses Highlights in der Entspanntheit. Klasse sind die rhythmischen Zutaten und der sich im Hintergrund abspielende von Effekten begleitet Gesang.
"Blood On My Hands" setzt Maßstäbe im Americaca-Bereich. Man wird feststellen, dass David Newbould eine wandlungsfähige Stimme hat. Klasse sind die Momente der rockig zupackenden E-Gitarre und der Chorgesang verschärft den sehnsüchtigen Gesang.
Auch das von leichtem Country-Flair durchzogene "One Last Dance" kann mit seiner instrumentalen Verspielheit punkten. Man mag hier den großformatigen Refrain und die abermals rockige Ausrichtung. Da scheinen gleich mehrere E-Gitarren um unsere Gunst zu werben.
Mit seiner Staub aufwirbelnden Dynamik ist "Last Letter" quasi das Geschwisterkind von "Power Up!". Auch hier wird mächtig viel Instrumentarium aufgeboten. Knarzige Sechssaiter à la Neil Young lassen dieses Lied zu einem Americana-Rocker par excellence werden.Highlight!
"That Was Another Time" ist vom Arrangement her zweigeteilt. Zunächst nachdenklich-balladesk nimmt die Nummer dann mächtig Fahrt auf. Wieder sind die E-Gitarren ganz weit vorne. Klasse Mix aus ruhiger sowie rockiger Stimmung. Hinhörer!
"Sunrise Surprise" glänzt durch einige Klang-Effekte, reiht sich insgesamt allerdings im Mittelfeld des Song-Gefallens ein.

Beim ersten Hördurchgang wirkt "Power Up!" wie ein wild gemischtes Sammelsurium an Liedern.
Erst später entwickeln sich die Stärken dieses Album und unter dem Strich darf man sich über eine klasse David Newbould-Veröffentlichung freuen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up David Newbould:

David Newbould (vocals, guitars, piano)
Wandering Genie (organ, synthesizer, toy piano, zephyr, kick drum, percussion)
Scot (saxophone, drums, bass, piano, organ, slide guitar, ambient guitar loops)
Dave Coleella (drums – #4)
Tim Denbo (bass – #7,10)
Dylan Sevey (drums – #7,10)
Kristin Weber (fiddle – #6)
Bee Taylor (backing vocals – #7)
Jason Threm (saxophone – #1)

Additional Musicians:
Ed Moal (guitar)
Scotty Sithwife (acoustic guitar, backing vocals)
Jimbo Sloedon (extra bass – #1-5)
'Meaty' Bonewood (extra bass – #6-11)
Banjo 'Hit Man' Boudreaux (drums)
Jackamole 'Moley' Toob (percussion, handclaps)
Charlie 'Chip' Reader (samples)
The Murder Militia (3 part harmonies)

Tracklist "Power Up!":

  1. Power Up!
  2. Peeler Park
  3. Blood On My Hands
  4. The Lawn
  5. Home Depot Glasses
  6. Ready For The Times To Get Better
  7. Last Letter
  8. One Last Dance
  9. That Was Another Time
  10. Sunrise Surprise
  11. Diggin' In

Gesamtspielzeit: 47:38, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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