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Davy Jones / Wake The Dead – CD-Review

Punk aus dem Sauerland.
Dazu schreibt Noisolution in der Pressemitteilung unter anderem: »[…] Ein Trio, straighte Songs, die kaum die 3:00 Minuten überschreiten und klassischer Punkrock mit einem Hauch Hardcore. Man fühlt sich an skandinavische Genregrößen erinnert. […] Und das fühlt sich auch noch gut an! Harmonien und Refrains streicheln die Seele und geben den Songs trotz rauem Ton viele Melodien und wiedererkennbare Hooks. Man hört dem Album an, dass die drei Sauerländer sich auf der Bühne wohl fühlen und das Trio versteht es, sein Publikum zu packen und zu begeistern. […] Ob der Bandname nun eine Verneigung vor dem Sänger der Monkees ist, dem Tentakel-Gesicht aus "Fluch der Karibik" oder das Synonym für die letzte Ruhestätte ertrunkener Seeleute – das 'Seemannsgrab' – kann nur die Band klären. Das Artwork lässt sicherlich erste Rückschlüsse zu. […]«

Da halten sich die Skelette an Grabsteinen fest.
Darin eingemeißelt finden wir die drei Worte des Albumtitels "Wake The Dead". Es ist stürmisch und die Knochengerüste suchen auch Halt an den Grabmalen, denn der Wind scheint keine Gnade zu kennen. Ganz unten, rechts in der Ecke liest man den Namen Flo. Hat sich hier der Künstler verewigt? Im Inneren des Digipak wird ein Flo Krämer für das Artwork genannt. Kurze Recherche. Er ist für seine Tattoos bekannt.

Okay, bleiben wir bei dem stürmischen Wind, den man auf dem Cover wahrnehmen kann.
Der weht definitiv auch durch die zehn Songs, deren Faszination innerhalb von fünfundzwanzig Minuten verflogen ist. Nein, so ganz stimmt es nicht, denn schon nach der ersten Kostprobe bleibt was zwischen den Ohren hängen.
Der Punk Rock von Davy Jones ist heftig, knochentrocken und hart wie Granit. Vielleicht noch wichtiger sind, bei aller freigelassenen Emotionalität, aber die klasse Gitarren-Riffings und der Trumpf der Melodie in den Refrains. Die Leute vor den Lautsprechern strapazieren ihre Stimmbänder und können beim knackigen Basssolo-Intermezzo im Titelsong "Wake The Dead" durchatmen.
Da ist der Davy Jones-Sänger ein echtes Konditionswunder und ein Trainingsmeister was die Strapazierfähigkeit seiner Stimmbänder angeht. Gleichzeitig weiß er mit seiner Gitarren-Action für Stimmung zu sorgen. In Malocher-Manier werden Sechssaiter-Riffs im Sekundentakt abgefeuert. Zwischendrin wird mit dem einen oder anderen Solo aufgemuckt.
Bei der Davy Jones-Punk-Geschwindigkeit muss Bassmann Lummsky eine hohe Beweglichkeit in den Fingern haben und Trommler Flo bearbeitet die Felle im Akkord. Dennoch darf man bei ihm eine lobenswerte Differenzierung feststellen.

Eine Bremse kennt der Punk der Combo nicht.
Hier geht es immer in Hochgeschwindigkeit durch das Album. Mensch, schon wieder rückt die CD in den Ruhemodus, aber nicht lange, denn erneut hat man die Playtaste aktiviert und der Silberling startet mit ähnlich hohem Tempo wie der Opener "No Way Back" oder "Endless Race" – mit Rock’n’Roll-Verknüpfung – oder "Dead Mans Town" oder, oder …

Davy Jones' "Wake The Dead" sind fünfundzwanzig Minuten Punk-Spektakel.
Davy Jones' "Wake The Dead" bringt den Punk auf den Punkt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Davy Jones:

Dave (guitar, vocals)
Lummsky (bass, vocals)
Flo (drums, vocals)

Tracklist "Wake The Dead":

  1. No Way Back
  2. Shadows
  3. Desperation
  4. Endless Race
  5. My Destiny
  6. Dead Mans Town
  7. Wake The Dead
  8. Black Blood
  9. On The Run
  10. Old Town Bar

Gesamtspielzeit: 25:00, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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