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Davy Knowles / Best Of The Bootlegs 2017 – CD-Review

Begibt man sich auf die Suche nach Bootlegs von Davy Knowles, wird man über seine Website doch glatt fündig.
Und wie! Nach Monaten sortiert gibt es beginnend mit Januar 2017 bis August 2017 insgesamt acht Veröffentlichungen als Download. Hinzu kommen zwei weitere unter den Titeln "Official Bootlegs – Free Download" sowie "Official Bootleg 2017 – Back In My Hometown".
Zwischen dieser Rezension und dem Konzert im Mai 2018 im Blues Moose Café liegen wenige Wochen und nicht nur die vorliegende, randvolle Platte erinnert an den beeindruckenden Auftritt und die Vehemenz des Gigs.
Im Innenteil des Digipak steht: »These 'official' bootlegs are rough and ready […]«  "Best Of The Bootlegs 2017" setzt mehr auf die Kraft der Musik, des Blues und Blues Rock, als sich in überragender Klangqualität zu offenbaren. So muss man bei der Gesamtbewertung der vorliegenden Platte gewisse Abstriche machen. Aber dennoch siedelt sich die Beurteilung – Musik bildet den Vorsprung – auf einem hohen Niveau an. In der Auswahl von Liedern, die er gemeinsam mit seinem Freund Andy York ausgewählt hat, befindet sich auch eine Nummer, die den Isle Of Man-Mann solo zeigt. In "Amber’s Song" füllt er die Rolle des Singer/Songwriters überzeugend aus.

Mit wenigen Coversongs geht Davy Knowles fremd.
Dabei macht er mit dem Song "Outside Women Blues" von Blind Joe Reynolds, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts geboren wurde, in Zwölftakter-Geschichte. Nach der Einleitung wird die Nummer richtig funkig. Andrew Toombs soliert entsprechend und ausgiebig über den Funk-Variationen des Bandleaders. Klasse! Eine ruhigere Phase wird dann geprägt von einem Marvin Little-Bass-Solo. Toll!
So werden die Davy Knowles-Musiker prominent in den Vordergrund gestellt und können ihr Können zeigen. Wenn es zurück zum Song-Thema geht, gibt es hörbare Begeisterung im Auditorium. Insgesamt eine super Nummer.

Auf der CD hört man den Frontmann auch solo auf der Dobro und er lässt genüsslich das Bottleneck über die Saiten gleiten. Eine kurze, aber klasse Einlage.
Zwei Lieder haben eine deutlich längere Spielzeit. Hier gibt es natürlich genügend Raum für die Freiheit der Ideen. Besonders der Slow Blues gegen Ende der Scheibe offenbart auf besondere Art und Weise die Fähigkeiten des mittlerweile in Amerika beheimateten Bluesers. Dieser Song-Doppelpack ist nur eines der Highlights der mit fast fünfundsiebzig Minuten super gefüllten CD.

Vielleicht lag es an den vielen Stunden der Song-Sichtung, aber die auf der Rückseite angegebene Tracklist stimmt nicht mit der auf der Scheibe überein. So ist das von Steve Winwood/Chris Wood zu Traffic-Zeiten geschriebene "Dear Mr. Fantasy" das letzte Lied, also quasi die Zugabe und die hat es ebenfalls in sich.

Macht man stellenweise geringe Abstriche bei der Klangqualität, bleibt unter dem Strich ein Album, das den musikalischen Gegenwert in keiner Weise in Frage stellt.
Davy Knowles verbucht einen nicht geringen Teil der Blues-Zukunft für sich. Nach dem Blues Moose Café-Konzert sagte er, »[…] er wolle jetzt öfter über den großen Teich kommen. […]«
Wenn man ihn beim Wort nimmt, sollte man ab und an seine Tourtermine checken.


Line-up Davy Knowles:

Davy Knowles (guitars, vocals)
Andrew Toombs (keyboards, vocals)
Marvin Little (bass, vocals)
Michael Caskey (drums, vocals)

Tracklist "Best Of The Bootlegs 2017":

  1. Catch The Moon
  2. Gov’t Row
  3. Coming Up For Air
  4. Outside Women Blues
  5. Falling Apart
  6. First Words Of A Changing Man
  7. Amber’s Song
  8. Oxford, MS
  9. Come Home
  10. Gotta Leave
  11. Dear Mr. Fantasy

Gesamtspielzeit: 74:44, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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