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Davy Knowles / Three Miles From Avalon – CD-Review

Viele Musiker sind sehr angetan von dem auf der Isle Of Man geborenen Davy Knowles. Seine Band Back Door Slam hat er aufgelöst und hinter sich gelassen. Nun firmiert er mittlerweile unter eigenem Namen. Peter Frampton war auf Coming Up For Air vertreten und Musiker wie Joe Satriani oder Bernie Marsden sind voll des Lobes über den mittlerweile in Chicago lebenden Blueser.
"Coming Up For Air" war seinerzeit schon eine dicke Empfehlung und nun legt der versierte Songwriter, Sänger und Gitarrist mit "Three Miles From Avalon" nach. Neben einigen weiteren Band-Veröffentlichungen ist die vorliegende Platte der Nachfolger von "The Outsider" (2014) unter eigenem Namen.

Mit seinem Blues/Blues Rock dürfte Davy Knowles etwas für die Fraktion der Leute sein, die vielleicht gerade nicht einen Joe Bonamassa in den Himmel loben, sondern viel eher die toll-begnadeten Musiker der Zunft favorisieren, die nicht in den obersten Regionen schweben.
Acht Lieder liefert uns der Mann und der "Ain’t Much Of Nothin'"-Album-Aperitif ist geerdeter Rock mit festsitzenden Blues-Wurzeln. Schon hier fällt die straff spielende Rhythmusabteilung auf und welche Rolle wohl der Keyboarder Andrew Toombs einnehmen wird, lässt sich erahnen. Virtuos-knackige Gitarren-Riffs eröffnen die treibende Nummer und von den ersten gesungenen Worten bleibt dem Hörer nicht anderes übrig, als anerkennend mit dem Kopf zu nicken, denn Davy Knowles' Stimme ist einfach überzeugend.

Ausgerechnet das von Willie Dixon geschriebene Lied "What In The World" und einzige Fremdkomposition auf der Scheibe, wird sozusagen zum Überflieger des Albums. Ganz knapp über zwölf Minuten zelebriert die Band dieses Stück und auch hier ist es Andrew Toombs, der neben dem Protagonisten für Ausrufezeichen sorgt. Dieser Slow Blues ist etwas für jedes Davy Knowles-Konzert. Was man hier aus der Vorlage gemacht hat, ist ganz hohes Niveau und legt die Fähigkeiten des Briten offen dar, sowohl gesanglich als auch von der Ideenvielfalt auf der Gitarre her gesehen. Hier ist Blues-Session in XXL-Format angesagt.
Wenn der Frontmann sagt: »[…] I wanted to capture that 'live' feel in the studio […]« dann trifft es beim Rausschmeißer definitiv den Nagel auf den berühmten Kopf. Dieser Andrew Toombs ist der kongeniale Partner von Davy Knowles. Die Interpretation dieses Songs ist der Höhepunkt der Platte und hat ganz am Ende auch seinen berechtigten Platz. Man wird nach dem Track bestimmt erst einmal durchatmen müssen. So viel Feeling und Dynamik ist schon bemerkenswert.
Man hat schon so viele Blues-Musiker gehört, aber der vielleicht nur als persönlicher Tipp unter Eingeweihten rangierende Davy Knowles hat mehr Aufmerksamkeit verdient.

Bei "Falling Apart" macht er ein wenig in Retro-Stimmung und zeigt, dass er mit einer Eigenkomposition in der Lage ist, den Hörer auf seine Seite zu ziehen. "Never Gonna Be The Same" ist ein klasse groovendes Stück Blues und dann haben wir mit "Oxford, MS" schon wieder ein Highlight vorliegen. Geschmackvoller Chorgesang in Art eines Gospel macht die Runde und durch zusätzliche Handclaps wird zu Beginn dieser Eindruck noch verstärkt. Mittendrin haut der Frontmann einen vehementen Gitarrenlauf raus. Toll! Das Titelstück "Three Miles From Avalon" ist schön gitarrenlastig und verfügt über einen fast schon hymnenhaften Refrain. Klasse!

Davy Knowles muss man auf dem Schirm haben. Auch wenn die Gesamtspielzeit nur knapp unter vierzig Minuten liegt, lohnt sich diese Scheibe dennoch. Also macht man sich auf die Suche nach "Three Miles From Avalon" und diese Platte wird einen besonderen Platz in der Sammlung einnehmen.


Line-up Davy Knowles:

Davy Knowles (guitars, vocals)
Bryan Doherty (bass, vocals)
Andrew Toombs (Wurlitzer, Hammond organ)
Michael Caskey (drums, percussion, vocals)

With:
The Oh Yeahs (additional vocals)
Anthony Gravino (additional vocals, percussion)
Meghann Wilkinson (additional percussion)

Tracklist "Three Miles From Avalon":

  1. Ain’t Much Of Nothin'
  2. What You’re Made Of
  3. Falling Apart
  4. Never Gonna Be The Same
  5. Gov’t Row
  6. Oxford, MS
  7. Three Miles From Avalon
  8. What In The World

Gesamtspielzeit: 39:30, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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