«

»

Dede Priest & Johnny Clark’s Outlaws / When Birds Were Snakes – CD-Review

"Flowers Under The Bridge" (2017) sowie " Crocuses From Ashes" (2019) waren die ersten beiden Alben von Dede Priest & Johnny Clark’s Outlaws.
Die zwei Veröffentlichungen kamen bei der internationalen Presse sehr gut an.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob "When Birds Were Snakes" das Niveau halten oder sogar übertreffen kann.
Als Video wurden bereits der Titelsong sowie das allseits bekannte Stück "16 Tons" veröffentlicht.
Ohne Anstrengungen gingen dabei die Daumen hoch.
Allerdings gibt es auf der Scheibe noch weitere zehn Nummern, die es gilt, unter die Lupe genommen zu werden.
Dede Priest ist bei RockTimes keine Unbekannte, denn während der Zeit zwischen 2013 und 2015 war die Künstlerin Mitglied bei Tangled Eye.
Über Johnny Clark’s Outlaws kann man hier nachlesen.

Das Album legt mit dem Titelsong "When Birds Were Snakes" los.
Erstaunlich bedächtig geht man es an.
Fast schon im balladesken Bereich angesiedelt, stellt die erste Nummer Dede Priests Stimme und Johnny Clarks zupackendes Gitarrenspiel, auch mit einem kleinen Wah Wah-Pedal-Ausflug in den Vordergrund. Es ist bekannt, dass Dede Priests etwas rauchiger Gesang sehr gut zum Zwölftakter passt.

Okay, wenn der Opener mit angezogener Handbremse daher kommt, ist "Mudslide" vielleicht flotter.
Der Gitarren-Maestro eröffnet das Stück solo und ja, jetzt nimmt die Combo Fahrt auf. Dede Priest setzt ihre Violine ein und schon kommt so etwas wie Folk-Stimmung auf. Aber die konterkariert Johnny Clark durch den Blues auf den Saiten, verstärkt vom Einsatz des Bottlenecks. Diese Violine-Gitarren-Mixtur macht die Spannung des Liedes aus. Dede Priest kann auch energisch singen. Super, dieses "Mudslide"!

"Dirty Water" steht für die rustikale Seite der Combo und dann ist schon wieder Gänsehaut angesagt, denn für "Make That Double A Double" übernimmt Johnny Clark den Lead Gesang und der hat eine richtig raue Stimme, die er zwischen Singen und Spoken Words einbringt.
An dieser Stelle ein großes Lob an Tieftonzupfer Ray Oostenrijk sowie Leon Toonen am Schlagzeug. Mit ihnen bekommen die Tracks das stets passende Bass-Fundament und den richtigen Groove.

Apropos Groove … den hat definitiv "Mojo-Ito" und dann auch gleich etwas über sieben Minuten lang. Bisher hat die Gruppe Gas gegeben, aber das Pedal noch nicht ganz durchgedrückt. Nichtsdestotrotz serviert man uns tollen Blues, der eine Eigenständigkeit vorweisen kann.
Eine leichte Psychedelic fließt auch in den Dede Priest & Johnny Clark’s Outlaws' Blues ein. Die bringt die Frontfrau durch ihre effektvolle Violine ein. Klasse!
"16 Tons" durfte man vorab ja schon als Video genießen. Nicht minder gut kommt die groovende Duett-Nummer jetzt an. Toll!

Über einen hinreißenden Slow Blues mit dem Titel "It’s Getting Late" geht es auf die Album-Zielgerade.
"Whisper & Whistle" bringt den Zwölftakter noch dezenter an den Hörer. Dede Priest und Johnny Clark, der mit der akustischen Gitarre begleitet, singen ein sinnliches Duett. Zur nachdenklichen Stimmung passt die Violine. Highlight!
Darf es auch ein Instrumental sein? "Rum & Sugarcane" macht die Platten-Sache rund. Klasse Performance, bei der Dede Priests Streichinstrument deutlich im Vordergrund steht. Die große Überraschung kommt dann ganz am Ende der Nummer, denn die Combo lässt es im Reggae-Milieu locker ausklingen. Toller Abschluss!

"When Birds Were Snakes" reiht sich in das hohe Niveau der Vorgänger-Scheiben ein.
Dede Priest & Johnny Clark’s Outlaws haben ihre eigene Sicht auf den Blues und heben sich so um Einiges aus der Masse hervor.
Das Album ist eine Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Dede Priest & Johnny Clark’s Outlaws:

Dede Priest (vocals, guitar, violin)
Johnny Clark (vocals, guitar)
Ray Oostenrijk (bass)
Leon Toonen (drums)

Tracklist "When Birds Were Snakes":

  1. When Birds Were Snakes (4:20)
  2. Mudslide (4:09)
  3. Dirty Water In My Glass (5:06)
  4. Make That Double A Double (4:05)
  5. Mojo-Ito (7:05)
  6. Hyssop Blossoms (4:16)
  7. Drinking Again (4:11)
  8. Come On Down (4:38)
  9. 16 Tons (3:30)
  10. It’s Getting Late (5:53)
  11. Whisper & Whistle (4:56)
  12. Rum & Sugarcane (4:58)

Gesamtspielzeit: 57:07, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>