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Der Butterwegge / Auf Asche – CD-Review

Der Butterwegge legt mit "Auf Asche" seine zweite Platte vor. Sein erstes Album "Liebe, Lyric, Alkohol" brachte er 2016 heraus und erfreute damit seine wachsende Fangemeinde. Pop Rock mit deutschen Texten über sein Ruhrgebiet, den Menschen die dort leben, die Liebe mit all ihren Facetten und natürlich, wie sollte es bei einem Kneipier anders sein, über den Alkohol und das Nachtleben. Carsten Butterwegge selbst nennt seine Musik Alko Pop, was den leicht verklärten Blick auf den Alkohol in seinen Texten erklärt. Aber auch kritische Lyrics über unser Konsumverhalten und seine Folgen lässt er nicht aus, wie in "Betrunken und verliebt".

Musikalisch spielt die Band auf hohem Niveau, da sitzt jeder Ton genau auf dem Punkt. Beim Hören der CD vergeht die Zeit wie im Flug, denn stilistisch wird dem Hörer so einiges geboten. Mal rockt es ordentlich, mal wird es gefühlvoll ruhig und Ausflüge in den Reggae, wie bei "Astronauten", sorgen für Abwechslung ohne den Faden zu verlieren. Wenn Kai Schumacher sich die Quetsche umschnallt und Alex Schroer sich das Banjo schnappt, verbreitet die Band gute Laune. "Erst mal eine Rauchen" ist so ein Song.

Der Titeltrack "Auf Asche" schafft es ohne Schwierigkeiten den Zuhörer mit auf die Reise in seine eigene Kindheit zu nehmen. Da erinnert man sich zwangsläufig an die Zeit, in der das Leben noch so einfach war. Auch bei dem ironischen "Ich liebe mich sehr" fühle ich mich manchmal selbst ertappt und kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Butterwegge ist eben ein Kerl wie Du und ich, der es versteht, dich mit seiner Kneipenphilosophie auf eine Reise durchs Leben mitzunehmen.

Auch klanglich spielt die Platte auf hohem Niveau. Da fehlt es an nichts, saubere Bässe, tolle Keyboardsounds, sehr schöne Backings von Katrin Biniasch, satte Drums, eine präsente Gitarre, die nicht aufdringlich wird und eine gut verständliche Stimme von Carsten Butterwegge! Mehr geht nicht. Und sollte jemand die Texte nachlesen wollen, findet er sie in gedruckter Form im Digipack.

Fazit: Carsten Butterwegge, der selbst die Musikkneipe Indie in Duisburg betreibt, hat mit "Auf Asche" ein tolles zweites Album hingelegt. Anspruchsvolle Texte, gepaart mit einem tollen Songwriting, verwöhnen nicht nur den Ruhpottromantiker. Auch den Rest der Republik dürften seine Songs ansprechen. Wer vorab schon mal in die Musik der Band reinhören möchte, sollte sich deren Youtube-Kanal mal anschauen. Dort gibt es ein paar sehr gute Videos zu sehen. Als Anspieltipps empfehle ich "Auf Asche", "Astronauten" sowie "Deckel und Topp".


Line-up Der Butterwegge

Carsten Butterwegge (Gesang)
Alex Schroer (Gitarre)
Guido Conrad (Schlagzeug)
Georg Zimmermann (Bass)
Kai Schuhmacher (Piano, Akkordeon)
Katrin Biniasch (Background)

Tracklist "Auf Asche"

  1. Auf Asche (2:58)
  2. Deckel und Topp (2:43)
  3. Astronauten (3:43)
  4. Betrunken und verliebt (3:39)
  5. Erstmal eine rauchen (2:49)
  6. Ganz schön tief (3:31)
  7. Ich liebe mich sehr (3:06)
  8. Wenn du mich hasst (3:17)
  9. Kleinigkeiten (4:24)
  10. Sex zu Kokomo (2:24)

Gesamtspielzeit: 32:34, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Michael 'Mike' Schröder

Hauptgenres: Rockmusik in all seinen Farben
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