Aus Leverkusen stammen die Jungs von Destinova und feiern mittlerweile ihr zehnjähriges Band-Jubiläum. Natürlich wundert man sich, dass in all den Jahren lediglich eine EP veröffentlicht wurde und nun erst deren Nachfolger, "Nameless Goat", 2017 das Licht der Musikwelt erblickt. Der Grund dafür ist vermutlich darin zu suchen, dass erst einmal als Red Hot Chili Peppers-Cover-Band gestartet wurde, bis man dazu überging, eigene Songs zu schreiben.
Der Band-Name wurde in den zehn Jahren mehrfach gewechselt, von Think Twice über Poetry Fact nun zu Destinova und auch einen Besetzungswechsel gab es. Damals war noch ein gewisser Sandro am Schlagzeug. Als dieser ausstieg, stieß Stevo dazu, der als zusätzlicher Gitarrist fungiert.
Elf energiegeladene Tracks sind auf der 'Namenlosen Ziege' zu finden. Die Band kombiniert Alternative mit Grunge, da kann man schon mal leichte Zweifel äußern, ob das tatsächlich funktioniert. Mit "The King Around" fetzt man gleich mal ordentlich los und sofort wird klar, die Band will zeigen, wo der Rock-Hammer hängt. Und doch werde ich das Gefühl nicht los, dass hier noch mehr Stilrichtungen miteinander 'vermischt' werden, als nur die im 'Waschzettel' angegebenen. Neben den bereits erwähnten Grunge-Elementen ("Road To Hell") kommen leichte Punk-Einflüsse, aber auch verschiedene Genres des Metal zum Tragen. Anleihen aus der Sparte New Metal sind zum Beispiel bei "Nothing Left To Lose" oder auch "Dog" gut zu hören. Da werden die Gitarrensaiten bis zum Anschlag durchgezogen.
"Fine Song To Reach You" und "Generation 0" sind sehr coole Nummern, die offensichtlich sogar eine Prise Prog inhaliert haben. Auch wenn die Gitarren stellenweise schon mal kräftig sägen, sich hin und wieder Maiden-mäßig duellieren und der Sänger keift, als gäbe es kein Morgen.
"Wake Up" hat einen recht eingängigen Sound, trotz seiner komplexen Rhythmen, der sich sofort in die Ohrmuscheln bohrt. Selbst die Gesangslinien sind richtig gelungen. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Ob das 16-sekündige "Stone" nun unbedingt sein muss, sei mal dahingestellt, sollte wohl eine Punk-Nummer sein. "Lunatic" mit Killer-Riff, da kommen mir am ehesten noch Korn in den Sinn. Hier sollen wohl noch mal alle Zweifler niedergewalzt werden, bevor mit dem melodisch rockigen "Shine And Collide" der Abschluss-Song ertönt.
Fazit: Eine recht abwechslungsreiche Scheibe, deren Stärke darin besteht, nicht nur zentnerweise auf die 13 zu hauen, sondern ab und zu auch sehr melodisch zu klingen. Dass die Protagonisten dabei ihrer Kreativität ordentlich freien Lauf ließen und den Griff in die unterschiedlichsten Stiltöpfe gewagt haben, ist wirklich kein Nachteil. Alles in allem merkt man der Band an, dass bei ihr der Spaß an der Musik im Vordergrund steht und das ist gut so.
Line-up Destinova:
Tim (vocals, rhythm guitar)
Stevo (drums, guitar, backing vocals)
Thomas (bass)
Tracklist "Nameless Goat":
- The King Around
- Road To Hell
- Nothing Left To Lose
- Dog
- A Fine Song To Reach You
- Generation O
- Lost In A Dream
- Wake Up
- Stone
- Lunatic
- Shine And Collide
Gesamtspielzeit: 39:00, Erscheinungsjahr: 2017
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