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Am 11. Oktober 2016 durften sich die Detonics mächtig freuen. Sie waren die Gewinner der »Dutch Blues Challenge« in der Kategorie Bands. RockTimes gratuliert ganz herzlich, oder wie es in niederländischer Sprache heißt: Hartelijk gefeliciteerd!
Das Quintett hat sich »westcoast’blues’swing’dancing guaranteed« auf die musikalische Fahne geschrieben. Sänger und Harper Kars van Nus, Gitarrist Jeremy Aussems sowie Mathijs Roks (Schlagzeug) sind auch in der Formation The Choax aktiv. Diese Band widmet sich auf ganz spezielle Art und Weise der Musik von der britischen Band The Hoax.
Die Detonics legten mit "Same Old Story" bei mittlerem Tempo, aber mit viel Dynamik los. Dieses Stück war so etwas wie die Vorstellungsrunde der Kapelle in Form von einem fantasievollen Raimond de Nijs-E-Pianosolo, einem himmlischen Kars van Nus-Harp-Alleingang und dann war es an der Zeit für Gitarrist Jeremy Aussems, der mit Jeremy And The Groovebreakers auch Vorsteher seiner eigenen Band ist, das erste Solo vom Stapel zu lassen. Der Musiker hatte es im Blut, dieses Feeling, was so problemlos-locker und begeisternd rüber kam. Ja, der Blues von der Westcoast der Vereinigten Staaten konnte das Publikum in der Café Bar De Comm schon ordentlich in Schwung bringen. Die Begeisterung war offensichtlich. Knackige Kontrabass-Läufe harmonierten mit butterweichen Fretboard-Fahrten sowie herrlichen E-Piano-Fills. Was diese Combo an Soli auf den Plan brachte, war fantastisch.
Mit Groove und Schwung motivierte man die gute Laune dazu, noch besser zu werden und wenn "I Don’t Care (What They Say)" mit wunderschönen Rhythmuswechseln versehen wurde, dann schwebte das zupackende Harp-Solo wie auf einem Luftkissen dahin. Toll!
Nicht nur Schwung regierte bei den Detonics. Richtig sattelfest war die Band auch auf dem Gebiet der jazzigen Auslage des swinging Blues. Ohne Mikrofon setzten die singenden Männer um Kars van Nus besondere Akzente, als sie in "Kill That Cat" die Backing Vocals übernahmen. Die Finger des Kontrabassisten René Leijtens, der übrigens laut Band-Biografie ab und zu auch in der Death Metal-Formation Darkest Red die dicken Saiten zupft, hatten weite Wege zu gehen und Raimond de Nijs servierte obendrein prickende Piano-Tonfolgen. Geschickt wechselte er zwischen E-Piano und Hammond-Sounds. Bei einer Rock’n’Roll-Fahrt gab Jeremy Aussems seiner Gitarre eine ordentlichen Chuck Berry-Touch und in der Abteilung Slow Blues waren die Detonics einfach einfühlsam-brillant.
Die Stimmung im Publikum entwickelte sich prächtig und so war es keine große Herausforderung für das Quintett, die Anwesenden zum Mitsingen zu motivieren. Klasse! Die Formation servierte zwischendrin auch eine wunderschöne Groove-Swing-Blues-Nummer mit einem wechselseitig-instrumentalen Intermezzo zwischen Gitarre und Keyboards. Highlight!
Nur von Raimond de Nijs begleitet legte Kars van Nus in "Bring It Home To Me" ein gesangliches Gänsehaut-Intro hin. Der Sam Cooke Soul-Song entwickelte sich zu einer Hammer-Interpretation. Die Gänsehaut war schon wieder gefordert.
Die Detonics spielten ihr Blues Moose Café-Konzert ohne Pause und als Zuschauer dieser infizierenden Musik kam man schon ins Schwitzen. Ihre Westcoast-Auslage strahlte, auch im Instrumental "Hey Boogie", Faszination aus. Der spezielle Baumwollacker des 12-Takters wurde in den Händen dieser Combo zu einer überzeugenden Veranstaltung der besonders guten Laune. Dazu trug definitiv auch die spür- und sichtbare Spielfreude der Formation bei.
Die zwei Lieder der Zugabe krönten diesen Auftritt. Zunächst wurde in einem zeitlich ausladenen Slow Blues Muddy Waters geehrt. Jeremy Aussems war hier in extrovertierter Höchstform. Unglaublich, was er in einem der längsten Soli dieses Gigs auf seiner E-Gitarre zauberte. Zusammen mit einem feinfühligen Rhythmus von Mathijs Roks sowie René Leijtens und dem wunderschönen Keyboard-Klangteppich wurde dieses Stück auf Blues-Flügel getragen. Diese Nummer dauerte eine gefühlte Ewigkeit und und ging einem noch nach dem Konzert durch den Kopf. Gesanglich war Kars van Nus mit seinen Emotionen auf Augenhöhe mit den Saiten-Künsten des Gitarristen. Ganz großes Kino!
Der letzte Song des Auftritts war dann der ultimative Überflieger. Bei "Boogie, Lollipop Mama", legte Raimond de Nijs einen Boogie Woogie-Tanz auf schwarzen und weißen Tasten seines E-Pianos hin und schließlich setzte der geniale Gitarrist den Schlusspunkt. Die Detonics boten hochklassige Unterhaltung quasi am laufenden Band. Hats off, Detonics!
Line-up Detonics:
Kars van Nus (vocals, harmonicas)
Jeremy Aussems (guitar)
Raimond de Nijs (e-piano, keyboards)
René Leijtens (upright bass)
Mathijs Roks (drums)
- Mathijs Roks
- Mathijs Roks in Action
- Renè Leijtens zupft die dicken Saiten
- Kontrabass fantasievoll
- Raimond de Nijs in Fahrt
- Raimond de Nijs mit Hammond-Sound
- Mathijs Roks rockt
- Jeremy Aussems rockt
- Duo-Aktion
- Jeremy Aussems verträumt
- Raimond de Nijs' Boogie Woogie
- Kars van Nus mit Fahrradmikrofon
- Tastenmann hat Spaß
- Kars van Nus intensiv
- Stylische Gangster-Schuhe gehörten auch dazu
- Kars van Nus und Jeremy Aussems
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