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Devilskin / Red – CD-Review

Devilskin - Red

Die Heimat des Teufels (Devil) ist der Mythologie nach 'unten' in der Hölle. Die Heimat der Band Devilskin ist 'down under' – konkret: Neuseeland. Gegründet 2010, zunächst unter dem Namen Devilgun, erschien 2014 das Debüt "We Rise", danach 2016 "Be Like A River". Das dritte Werk "Red" folgt nun 2020.
Zu dem Titel gibt es folgende Aussage: »Red is the universal colour of passion, vitality, blood, danger, romance, anger, horror and love; everything evocative.«

Die musikalische Ausrichtung bewegt sich im Bereich von (Alternative) Metal / Hard Rock. Dies anscheinend sehr erfolgreich, inklusive Chartplatzierungen, Gold und Platin-Auszeichnungen. Schon 2015 als Support für Alice Cooper und Mötley Crüe unterwegs, war sicherlich ein weiterer Höhepunkt der Supportauftritt für Disturbed vor 11.000 Zuschauern. Die US-Band Halestorm flog nach Neuseeland um Devilskin auf einer Tour als Support zu begleiten, was dann noch weitere Hinweise auf die Musik der Kiwis gibt. Nicht nur stilistisch, sondern auch die Gegebenheit, eine Frontfrau zu haben.

In der Tat ist der Gesang von Jennie Skulander als herausragendes Merkmal von Devilskin anzusehen. Sie hat eine kräftige, variable Stimme.  Im Opener "Do You See Birds" fängt sie aggressiv und kehlig an, was dann zunächst zu falschen Erwartungen führen kann. Doch schon bei der Titelzeile wird sie deutlich melodischer. Dennoch ist der Song recht hart und modern. Bei "All Fall Down" wird die melodische Seite der Musik von Devilskin dominanter, wobei es dennoch ebenfalls harte Stellen gibt. Jennie kann durchaus auch etwas sanfter wirken in ruhigeren Passagen, doch lange bleibt es nie dabei. Außer bei "Sweet Release", einem eher nachdenklich wirkenden Stück, vielleicht könnte man das schon als Ballade bezeichnen, dann jedoch als eine angenehm kitschfreie.

Man merkt, die Musik entspringt der Persönlichkeit der Bandmitglieder, schielt nicht auf irgendwelche Schubladen, versucht nicht, irgendetwas darzustellen oder vorzugeben. Es steckt viel Rot (wie oben erklärt) darin. Passend dazu sind die Texte eher nachdenklicher Natur, beobachtend oder bei Jennie werden erlebte Erfahrungen verarbeitet, beispielsweise eine Erkrankung, die das Erscheinen des dritten Studioalbums etwas verzögert hat. Dieses hätte im April 2020 in Europa vorgestellt werden sollen (nachdem es bereits 2017 eine Tour hier gab), was jedoch durch Corona verhindert wurde.

Nun, das Material auf Konserve hat dennoch seinen Weg hierher gefunden und bietet eine Mischung aus verschiedenen, eher modernen, Spielarten von Rock und Metal. Wobei dies natürlich Geschmackssache ist. Wer dies mag, bekommt professionell produziertes und (ein)druckvoll in Szene gesetztes Material geboten, bei dem es auch musikalisch und stimmlich nichts zu meckern gibt. Der bisherige Erfolg von Devilskin erscheint verdient (erarbeitet) und "Red" setzt dies sicherlich fort.


Line-up Devilskin:

Jennie Skulander (vocals)
Nail (guitar)
Paul Martin (bass)
Nic Martin (drums)

Tracklist "Red":

  1. Do You See Birds
  2. All Fall Down
  3. Corrode
  4. Eyes Red Heavy
  5. Same Life
  6. The Victor
  7. Blood & Bone
  8. Endo
  9. Bright Lights
  10. Sweet Release
  11. Be Like The River
  12. Everybody’s High But Me

Gesamtspielzeit: 48:08, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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