Eine ganze Menge Künstler haben in Zeiten der Corona-Pandemie besondere Alben auf den Markt gebracht.
Zum Teil waren es Studio-Aufnahmen, die zu Veröffentlichungen führten. Oder es wurden Konzerte, denen man vorher im Live-Stream beiwohnen konnte, als Platte veröffentlicht.
Dr Space (Øresund Space Collective, Black Moon Circle, Dr Space’s Alien Planet Trip) und Dr Weaver (Wicked Lady, Dark) sind die Doctors Of Space.
First Treatment war Mitte Oktober 2020 verfügbar.
Dafür gingen beide Daumen hoch und es gab einen Hinweis: »[…] Da sich Dr Space und Dr Martin Weaver regelmäßig treffen, darf man weitere erregende Veröffentlichungen erwarten. […]«
Limitiert auf einhundert Stück gibt es "The Covid Sessions" als »[…] real glass master CD. […]«
Zu der Scheibe heißt es: »[…] While we are all isolated, Dr Weaver and Dr Space have been trading back and forth tracks and making music. Here are some of our latest creations. All 4 tracks are quite different. […]«
Das Album beginnt mit dem "Apollo Groove".
Etwas über zehn Minuten dauert der erste Space-Trip in der Raumkapsel. Nach einer relativ ruhigen Song-Begrüßung begegnen einem schon verdammt intensive Sounds. Dr Weaver ist bereits völlig in seinen zum Teil vehementen Gitarren-Elementen versunken und Dr Space liefert dazu leicht modulierend-hypnotische Sound-Schleifen. Ab und an werden die durch eine Blitzlicht-Heftigkeit unterbrochen. "Apollo Groove" ist ein galaktisches Erlebnis, bei dem Dr Weaver sozusagen den Steuerknüppel fest im Griff hat.
Die gut zehn Minuten "Apollo Groove" werden nur von "Viral Usurper" getoppt.
Diese Session darf man wohl als Titelsong des Albums bezeichnen, denn es geht um den viralen Eindringling. Entsprechend heftig lässt es Gitarrist Dr Weaver in "Viral Usurper" angehen. Seine Sechssaiter-Improvisationen stehen hier deutlich im Vordergrund. Dabei nimmt Dr Weaver auch einen gnadenlosen Weg, der – bei aller Psychedelic – durchaus in Richtig Stoner Rock führt. Der Tieftöner glänzt durch Präsenz. Dr Space hält sich ziemlich bedeckt und am Ende wird der virale Eindringling auch noch richtig heftig. Eine gigantisch rockende Reise ins Körperinnere. Super!
Der Songtitel passt schon.
Wenn es zutrifft, kann auch zitiert werden: »[…] Afro Ghost Ritual features some African drumming and is pretty melodic. […]«
"Afro Ghost Ritual" ist auch geprägt von fast schon luftigen Fretboard-Fahrten. Der Synthesizer-Einsatz von Dr Space gibt dem Track, neben der tollen Percussion, eine nach vorne treibende Note. Highlight!
Wow! Möchten uns die Doctors Of Space in einen Schuppen einladen, in dem es moderne Dancemusik der Marke "Funkee Caca" vom DJ gibt?
Ein klasse Bass sorgt für den Groove. Dr Weaver zelebriert den Funk und im Laufe der Nummer fließen herrlich improvisierte Ideen der Vielfalt ins Treiben ein. Klasse Nummer!
"Drowned In Drone" ist der wohl heftigste Track der Scheibe. Hier kollidieren vehemente Gitarren mit zirkulierender Synthesizer-Heftigkeit. Knapp über sieben Minuten Spannung zwischen extrovertierten Saiten-Riffs und aufbrausenden Synthesizer-Sounds. Auch klasse!
In gewisser Weise waren die bisherigen Stücke – ganz besonders "Drowned In Drone" – alle irgendwie doch von aufwühlender Art.
Auch zu den letzten beiden Tracks ein stimmiges Zitat: »[…] Untouchable Trademark and White Star Turns Pink feature a more laid back spacey atmosphere as well as some nice acoustic guitar playing. […]«
Die Doctors Of Space haben es wieder gemacht.
"The Covid Sessions" belegen, wie toll es zwei so erfahrene Musiker wie Dr Space und Dr Weaver hinbekommen, den Hörer in deren Bann zu ziehen und durch den groß ausgelegten Space-/Psychedelic Rock nicht mehr los lassen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Doctors Of Space:
Dr Space (synthesizers, drum programming)
Dr Weaver (guitars, bass, drum programming)
Tracklist "The Covid Sessions":
- Apollo Groove (10:27)
- Hold By Beer (6:21)
- From The Depth Of The Universe (7:52)
- Viral Usurper (12:20)
- Afro Ghost Ritual (7:13)
- Funkee Caca (6:37)
- Drowned In Done (7:04)
- Untouchable Trademark (7:40)
- White Star Turns Pink (8:41)
Gesamtspielzeit: 75:15, Erscheinungsjahr: 2021
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