«

»

Dome La Muerte E.X.P. / Lazy Sunny Day – CD-Review

Dome La Muerte war längere Zeit mit seiner Begleitband The Diggers aktiv. Für "Lazy Sunny Day" (ein Schelm, der bei dem Titel an Lysergsäurediethylamid denkt) heißt die Combo Dome La Muerte E.X.P. und besteht neben dem Frontmann aus drei weiteren Musikern.
Wenn im Informationsblatt zur Musik von "Lazy Sunny Day" steht, dass sie »[…] mostly instrumental and it’s lysergically inspired by spaghetti western soundtracks, the Beat Generation, India, the hippies movement […]« ist, dann kann man bei dieser Beschreibung durchaus von einem Volltreffer sprechen, auch wenn als Genre Psychedelic Folk angegeben wird.

Dome La Muerte E.X.P. bewegt sich auf dem beschriebenen Terrain ziemlich vielschichtig. Bei dem musikalischen Rundumschlag muss man sich auch auf eine Prise Country gefasst machen und ganz zum Schluss kommt es mit "L.S.D. (Little Sun Dose)" zu einem nicht einmal eineinhalbminütigen Slide-Gitarren-Harp-Blues-Spektakel, das auf bemerkenswerte Weise für ein 12-Takter-Faible spricht.

Dome La Muerte liebt den Spaghetti Western. In vielerlei Hinsicht widmet er sich dem Genre und betrachtet es mit seiner Verspieltheit aus unterschiedlichen Brillen. Dabei gelingt es dem Protagonisten und E.X.P. den Fun-Faktor zu erhöhen.
Besonders interessant sind die Songs, bei denen Luca Valdambrini das Theremin zum Einsatz bringt. Gemeinsam mit rifflastigen Gitarrenklängen ergibt sich ein besonderes Spannungsfeld und trotz zum größten Teil instrumentaler Lieder fehlt es nicht an Abwechslung. Dome La Muerte E.X.P.s Nummern verfügen über eine sehr unterschiedliche Spielzeit, die von einer guten halben bis zu fast fünfeinhalb Minuten reichen. Dabei dienen die kürzeren Stücke eher als eine Art Einleitung für den folgenden Track.

Der Psychedelic Folk hat schon ein gewisses Etwas. Sowohl Gitarren als auch das Theremin lassen sich auf freakige Ausflüge ein. Darüber hinaus sind auch Exkurse in den Zwölftakter von bemerkenswerter Anziehungskraft, gerade auch dann, wenn es die E-Gitarre etwas heftiger mag. Bereits erwähntem Luca Valdambrini kommt neben Dome La Muerte und der tollen Rhythmusabteilung eine besondere Rolle zugute, denn er ist sozusagen die kompetent-musikalische Ergänzung zum Frontmann.

Toll ist ebenfalls der zeitweise Einsatz der akustischen Gitarre und ohne Zweifel hat der Bandvorsteher auch einen Hang und ein Händchen für die Melodie. "Lazy Sunny Day" ist eine durchaus unterhaltsame Angelegenheit, allerdings muss beim Hörer eine gewisse Offenheit für eine solche Musik zugrunde gelegt werden, denn Dome La Muerte E.X.P. ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Wobei man den Liedern eine infizierende Wirkung nicht absprechen kann, besonders, wenn sie so richtig schön grooven. Dann spielt die Stil-Herkunft eine untergeordnete Rolle. Da wird die Fußwippe ohne Umwege aktiviert.
Wenn sich die Band auf den Pfad des Blues begibt, zeigt sie genauso viel Kompetenz wie bei anderen Ausläufern der Musik. Hierbei kommt die tiefe, etwas angeraute Stimme eines Dome La Muerte besonders gut an und wenn man sich schon in dieser Spielart bewegt, ist das Bottleneck auf dem Sechssaiten unterwegs. Klasse!

"Lazy Sunny Day" von Dome La Muerte E.X.P. ist wahrscheinlich nicht für jeden Musikfan geeignet, aber in seiner Besonderheit verdient das Album schon Aufmerksamkeit und so wird es den Lesern zum Antesten empfohlen.


Line-up Dome La Muerte E.X.P.:

Dome La Muerte (guitar, vocals)
Emiliano Giuliani (drums, percussion, backing vocals)
Alessandro Quaglierini (bass, backing vocals)
Luca Valdambrini (organ, theremin, backing vocals)
Alfredo 'Epi' Gentili (bass – #1,2)

Tracklist "Lazy Sunny Day":

  1. Never Surrender (2:57)
  2. No Justice (2:08)
  3. Sick City (2:44)
  4. Drawing A Pink Mandala (0:36)
  5. Divinity (5:21)
  6. Amsterdam 66 (3:22)
  7. Holy (1:20)
  8. Sveva’s Mellow Dreams (1:41)
  9. All The Night (4:14)
  10. Eternal Door (3:18)
  11. When The Night Is Over (3:07)
  12. Visions Of Ashvin (2:38)
  13. L.S.D. [Little Sun Dose] (1:20)

Gesamtspielzeit: 35:08, Erscheinungsjahr 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>