«

»

Doug MacLeod / Break The Chain – CD-Review

Der mehrfach nominierte und mit Blues Music Awards dekorierte Doug MacLeod brachte mit "Break The Chain", seinem insgesamt knapp unter zwanzigsten Album und dritter Veröffentlichung für das Reference Recording-Label, eine bemerkenswerte Scheibe auf den Markt.
Die zwölf Lieder der vorliegenden Platte wurden durch 'Prof.' Keith O. Johnsons Hände im Studio von Skywalker Sound, wo die Songs auch aufgenommen wurden, zu einer speziellen HDCD-Scheibe. Der Protagonist hatte mit Schlagzeuger Jimi Bott, Denny Croy (Bass), Oliver Brown (Percussion) sowie Doug MacLeods Sohn Jesse MacLeod hervorragende Begleitmusiker an Bord.

"Break The Chain" ist eine Vorzeige-Platte des akustischen Blues.
Man könnte das Dutzend Lieder mit elf Eigenkompositionen – der Titelsong gemeinsam mit Jesse MacLeod geschrieben – auch als eine Art Songbook des 12-Takters bezeichnen. Die Tracks sprühen nur so vor Authentizität. Doug MacLeod und seine Musiker haben den Blues. "Break The Cahin" ist höchst abwechslungsreich und wer auf den Bottleneck-Sound der Gitarre steht, kommt hier auch zu seinem Vergnügen.
Die Lieder bringen es auf den Punkt, erzählen von der Geschichte des Blues und wenn im Informationsblatt zur Scheibe steht, dass das Album »[…] was recorded live, in realtime, with no overdubs or effects […]«, dann weiß der Hörer nicht nur, wie er die knapp über achtundvierzig Minuten Gesamtspielzeit serviert bekommt, sondern spürt dieses Live-Feeling auch deutlich.

Der Song "Break The Chain" »[…] focuses on breaking the cycle of familiar violence and abuse. […]« Ein sehr heikles Thema, aber der Blues kann sich durchaus auch mit dieser Problematik beschäftigen und die beiden MacLeods behandeln das autobiografische Thema mit Tiefgang, Respekt und Hoffnung. So ist der abschließende Track nicht ohne Grund eines von vielen vorangegangenen Highlights und belegt ein letztes Mal, welche Atmosphäre im Studio herrschte. Der Hörer sitzt sozusagen als Gast vor der Band.

Mit all ihren Nummern entwickelt sich diese Platte zu einer intensiv-persönlichen Angelegenheit und man wird überrascht sein, wie sehr sich der ausgezeichnete Künstler in die Lieder vertiefen kann. Irgendwie verspürt man eine Anziehungskraft, die einen dazu veranlasst, die Stopptaste des Players zu vergessen.
"Break The Chain" ist ein wunderschönes Album, mit dem die versierte Band einen auch in den Juke Joint entführt. Außerdem erweist sich Doug MacLeod als ein stimmungsvoller Sänger, der die Flexibilität seiner Stimmbänder zur vollen Entfaltung bringt.
Die Lieder pendeln zwischen einer einerseits bemerkenswerten Entspanntheit und andererseits intensiven Spannung. Manchmal herrscht eine geradezu andächtige Atmosphäre vor.

Den schon tollen Rhythmus von Jimi Bott durch Oliver Brown (Percussion) zu ergänzen, erweist sich als eine sehr erfolgreiche Maßnahme. Was die beiden Musiker auf diesem Album beisteuern ist fantastisch.
Außerdem hat Doug MacLeod einfach tolle Lieder komponiert, bei denen es wirklich an nichts fehlt. Von dem Songwriting als Grundlage wurden alle Nummern perfekt in Szene gesetzt. Dem Blues-Fan ganz allgemein und dem Anhänger des akustischen 12-Takters im Speziellen wird es hier an nichts fehlen. Das von Doug MacLeod a cappella gesungene "Going Home" ist die Gänsehaut verursachende Blues-Predigt des Albums.

Auf das gesamte Album bezogen werden beide Daumen nach oben gestreckt. Wenn man "Break The Chain" zum ersten Mal in Händen hält, wird stante pede der Player damit gefüttert und der Hörer nimmt sich dann fast fünfzig Minuten Zeit, um alle zwölf Stücke zu genießen.


Line-up Doug MacLeod:

Doug MacLeod (vocals, guitars)
Jimi Bott (drums)
Denny Croy (bass)
Oliver Brown (percussion)
Jesse MacLeod (guitar)

Tracklist "Break The Chain":

  1. Goin' Down To The Roadhouse (4:08)
  2. Mr Bloozeman (4:38)
  3. Lonesome Feeling (5:23)
  4. Travel On (3:35)
  5. La-The Siren In The West (5:14)
  6. One For Tampa Red
  7. What The Blues Means To Me (3:06)
  8. This Road I’m Walking (4:22)
  9. Who’s Driving This Bus? (4:46)
  10. Church Street Serenade (3:20)
  11. Going Home (1:44)
  12. Break This Chain (4:06)

Gesamtspielzeit: 48:10, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>