Der amerikanische Komponist, Musiker und Sänger Malcolm John Rebennack, der breiten Öffentlichkeit besser bekannt als Dr. John oder (in frühen Jahren) Dr. John, The Night Tripper, ist am frühen Morgen des 06. Juni 2019 im Alter von 77 Jahren verstorben. Laut den Angaben seiner Familie erlag er einem Herzinfarkt.
Rebennack war seit den späten fünfziger Jahren in seiner Heimatstadt New Orleans als Session-Musiker an der Gitarre und den Tasten aktiv. Großes Aufsehen erregte er mit seinem Debütalbum "Gris-Gris", das im Jahr 1968 erschien. Mindestens die ersten sechs Dr. John-Alben (bis einschließlich "In The Right Place", 1973) besitzen Kult-Status. Darauf vertreten war eine unglaublich dichte Mischung aus Blues, Rock, Funk und Jazz sowie selbstverständlich eine gesunde Dosis des Feelings, das die Musik seiner Heimatstadt ausmacht(e). Bis zu seinem Tod veröffentlichte er über zwanzig Studioalben, dazu eine gute Handvoll Live-Alben und noch mehr Compilations. Außerdem war auch während seiner Solokarriere ein sehr gefragter Session-Musiker und ist unter anderem auf Alben der Rolling Stones (Exile On Main Street, 1972), Levon Helm ("Levon Helm & The RCO Allstars", 1977) oder Gregg Allman ("Playin' Up A Storm", 1977) zu hören.
Und obwohl es trotz eines (einzigen) Top10-Hits mit "Right Place, Wrong Time" (1973) nie zum ganz großen Ruhm reichte, durfte sich Dr. John immer an einer treuen Fan-Gemeinde erfreuen, auf die er sich verlassen konnte. Selbst von einer bereits in sehr jungen Jahren entwickelten Heroin-Sucht konnte sich der Amerikaner in den späten Achtzigern für den Rest seines Lebens befreien.
Dr. John war einzigartig, ein bunter Vogel und selten auf den Mund gefallen, wenn es darum ging, die unbequeme Wahrheit auszusprechen. Mit ihm haben nicht nur die USA sowie die Stadt New Orleans, sondern hat auch die komplette Musik-Gemeinde eine wahre Größe verloren, die in dieser Ausstrahlung und Intensität wohl nie wieder auftauchen wird.
Rest in peace, Mac, wir werden dich nie vergessen!
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