Aus den Informationen zum Dr Space-Album "Music To Disappear To" geht hervor, dass die vier Lieder zu unterschiedlichen Zeiten im Laufe des Jahres 2023 aufgenommen wurden. Wie immer handelt es sich um »[…] totally improvised […]« Musik.
Bei "Life Is Hell" hat Dr Space nach einem sehr depressiven Tag im Februar einen kurzen Spoken Words-Part eingespielt.
Zu "Life Is Hell" gibt es noch weitere Informationen: »[…] That track also I experimented with a lot of different room mics and had strange instruments (lap steel), singing bowls, shakers, lying about and would run around from the synths and add strange sounds and go back to the synths. […]«
Für Leute, die großes Interesse an den Synthesizern/Instrumenten, die Dr Space zum Einsatz gebracht hat: »[…] Custom Eurorack Modular system, Korg Monotron, Mellotron Micro, Yamaha CS-10, Octave CAT SRM II, ARP Odyssey, Hammond XB2, Behringer Poly D Mini Moog clone, Nord Lead 2, and Novation Ultranova. […]«
Da werden wir durch die Informationen zur vorliegenden Platte gleich aufmerksam auf die erste und mit zwanzig Minuten gleichzeitig längste Improvisation von "Music To Disappear To".
Wie man es vom Øresund Space Collective kennt, gibt es hier keine Gitarren-Klänge, keine Geigen-, keine Schlagzeug- oder andere Percussion-Sounds.
Scott Heller, aka Dr Space (auch Dr Space’s Alien Planet Trip, Doctors Of Space, Black Moon Circle) erleben wir auf diesem Album Solo.
Auch wenn der Titel des Albums "Music To Diappear To" lautet, heißt es definitiv nicht, dass man es mit seichter Space-Musik zu tun hat.
Nach einer herrlichen Einleitung mit besagten Dr Space-Äußerungen, geht es in dieser Nummer durchaus flott zu. Die im Opener präsentierte Electrionca mäandert zwischen spacigem sowie psychedelischem Charakter. Man fühlt sich stante pede wohl und kann schnell in die Tiefen des Dr Space-Kosmos eintauchen. Überraschend, aber gut. Lap Steel sowie die singende Säge verpassen dem Track das gewisse Etwas. Die intensiv-aufrührenden wie auch luftigen Klänge fliegen einem förmlich um die Ohren. Kopfhörer sind angesagt. Es ist viel los in diesem vielschichtigen Lied. Man befindet sich mit Dr Space im luftleeren Raum, lehnt sich zurück und genießt.Highlight!
Man kann dem Protagonisten nur ein dickes Lob dafür aussprechen, dass er es geschafft hat, up to date Synthesizer-Sounds mit Retro-Klängen zu kombinieren.
Diese Mixtur zieht sich wie ein roter Faden durch die vier Songs, die eine Gesamtspielzeit von siebenundsechzig Minuten ergeben.
In "Smile And Rotate" ist vornehmlich Entspannung angesagt. Sich wie in einem langsam drehenden Kreisel befindend lehnen wir uns zurück und lauschen einfach nur relaxt. Hier und da zirpt es vom rechten zum linken Kanal. Im Großen und Ganzen bleibt es bei einem echt beruhigenden Ambiente und ja, die tollen Klänge veranlassen einen zum freundliche Lächeln und die Musik rotiert, rotiert und rotiert. Die Sounds gleiten, gehen wunderschön ineinander über. Space-Musik der entspannten Art.
Man bleibt im Modus der Entspannung.
Auf andere Weise serviert uns Dr Space im Titeltrack "Music To Disappear To" meditative Musik. Abermals erweist sich der Künstler als ein wahrer Tüftler und Entwickler von Töne, Schallwellen, die den Leuten vor den Lautsprechern einfach sympathisch sind.
Dieses wunderschöne Dahinschweben macht die Essenz dieser Musik aus.
Zu den bewusstseinserweiternden Klängen (Traumwelten) könnte der Name der letzten Improvisation kaum treffender sein. Der Hypothalamus gehört zu den wichtigsten Teilen unseres Gehirns. Unter anderem werden die Körpertemperatur und der Blutdruck gesteuert. Bei "Frozen Hypothalamus Pie" liegen diese beiden Komponenten im ganz normalen, unaufgeregten Bereich.
"Music To Disappear To" von Dr Space ist ein Volltreffen in Sachen Space- und Psychdelic-Musik.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Dr Space:
Dr Space (synthesizers)
Tracklist "Music To Disappear To":
- Life Is Hell (20:01)
- Smile And Rotate (17:02)
- Music To Disappear To (14:54)
- Frozen Hypothalamus Pie (15:02)
Gesamtspielzeit: 67:04, Erscheinungsjahr: 2024
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