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Dr Space’s Alien Planet Trip / Vol. 1 – Review

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Scott Heller aka Dr Space veröffentlicht nicht nur mit dem Øresund Space Collective Tonträger, sondern auch unter dem Namen Dr Space’s Alien Planet Trip. So ist "Vol. 1", wie es der Titel schon ausdrückt, die Debütscheibe. Die erste Ausgabe gibt es als LP in einer Auflage von dreihundert Platten, je einhundert in drei unterschiedlichen Farben (schwarz, blau oder purple). Darüber hinaus kann man die Lieder digital downloaden. Dann erhält der Fan psychedelischen Space Rocks "Alien Improv 2" sozusagen kostenlos obendrauf.
Bei diesem Tonträger sind die Gitarristen Nicklas Sørensen (Papir) sowie Richard Orlando von den Alien Planetscapes mit von der Partie. Warum diese improvisierten Tracks unter dem Bandnamen Dr Space’s Alien Planet Trip auf den Markt gekommen sind, könnte daran liegen, dass sie nicht so ganz ins Konzept des Øresund Space Collectives passen.

Die Lieder sind schon etwas Spezielles, irgendwie anders als das, was man gemeinhin von der dänischen Vorzeige-Band kennt. Aus der Stille entwickelt sich recht schnell eine zunächst ziemlich hypnotisch-düstere kreierte Synthesizer-Stimmung. Die Sounds wechseln zu einer relativ entspannt-freundlicheren Atmosphäre. Quasi in diese künstlich erzeugten Klänge integriert hört man einen Gitarren-Kosmos, der von vielen Nuancen geprägt ist und die Gemeinsamkeit aller Instrumente mündet in eine psychedelische Stimmung. Ein phasenweises Pendeln zwischen dem linken und rechten Lautsprecher intensiviert den Eindruck. Dr Space »[…] used different synthesizers in each of the 5 sections […]«. Folglich beinhaltet der erste Track »[…] 5 repeated motifs […]«.
Nach zirka zehn Minuten nimmt Richard Orlandos Sechssaiter einen deutlich anderen Weg in den Orbit. Er verpasst seinem Arbeitsgerät eine bissigere, fast schon aggressivere Gangart, die mit einem Mehr an Druck einhergeht. Verstärkt kommt nun das Wah Wah-Pedal zum Einsatz und forciert damit die Psychedelic. Man hat das Gefühl, als käme diese Nummer nie so richtig in eine Ruhephase. Hammer! Dr Space sendet seine kreativen Signale aus der Schwerelosigkeit. Melodische Modulationen, bei denen sich nun die Gitarren im Hintergrund halten, sind auch ein Thema und obwohl die Aufnahmen in den Space Station Studios, Kopenhagen »[…] at various times during 2016 […]« entstanden, ergeben sie ein vollendetes Bild. "Five Dimensions Of The Universe" endet furios und hier könnte man bei den freien Gitarren-Kreationen fast schon an Robert Fripp denken. Ganz gleich, dieser Longtrack ohne Bass und Schlagzeug ist schon etwas Besonderes und für aufgeschlossene Hörer richtig gut.

"Rising Sun On Mars" kratzt an der zehn Minuten-Marke und begibt sich mit seinen Klängen »[…] into the netherworld. […]« Okay, das Ambiente ist nicht gerade freundlich. Eher beklemmend wirkt die Stimmung. Die Treppe zur Unterwelt verfügt über die eine oder andere leuchtende Stufe, aber die Dynamik ist insgesamt schon dramatisch. So als wolle es der Himmel vor lauter dunkler Wolken nicht richtig hell werden lassen. Die Improvisationen, die zu dieser Atmosphäre führen, sind genial.

Die Suche nach Leben auf anderen Planeten heißt bei Dr Space’s Alien Planet Trip "In Search Of Life On IO".
Hier hat man einen »[…] repeated drum track […]« integriert, um »[…] the feeling of forward motion […]« zu erzeugen. Auch hier lassen Richard Orlando sowie Papir-Nicklas ihre Kreativität voll zur Entfaltung kommen. Dieses Stück ist ein weiterer fantastischer Trip, der sich stetig weiterentwickelt. Toll, wie beide Gitarristen einerseits aufeinander eingehen und andererseits ihren individuellen Standpunkt vertreten. "In Search Of Life On IO" ist großes Kino abseits ausgetretener Psychedelic-Pfade.
Der digitale Bonustrack kommt ohne Nicklas Sørensen aus. Folglich begibt man sich im Duo auf eine etwas kürzere große Fahrt. Aus der Quelle verschiedener hörenswerter Wind-Impulse und einigen Synthesizer-Eskapaden ist dieses Stück sozusagen das Extra an Psychedelic.

Dr Space’s Alien Planet Trip "Vol. 1" ist der besondere, sehr gelungene Abstecher in die abgefahrenen Welten der Musik.


Line-up Dr Space’s Alien Planet Trip:

Dr Sapce (synthesizers)
Nicklas Sørensen (guitars, effects)
Richard Orlando (guitars, sound manipulations)

Tracklist "Vol. 1":

Side A:

  1. Five Dimensions Of The Universe (24:26)

Side B:

  1. Rising Sun On Mars (9:51)
  2. In Search Of Life On IO (11:50)
  3. Alien Improv. 2 [Digital Bonus Track] (5:23)

Gesamtspielzeit: 51:31, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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