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Dream The Electric Sleep / American Mystic – CD-Review

Dream The Electric Sleep / American Mystic – CD-Review

"American Mystic" ist das fünfte Album des Trios Dream The Electric Sleep, das laut Matt Page, dem Kopf der Band, das persönlichste Songwriting seiner Laufbahn war. Da die Arbeiten an "American Mystic" bereits 2017 begannen, sind all die bekannten Probleme wie Pandemie, Krieg, politische Unfähigkeit, sowie soziale und private Eindrücke mit in die Texte und die Musik eingeflossen. Trotz der negativen Vibes wurde die Grundstimmung sehr positiv gehalten und es fließt unheimlich viel Kraft aus den Songs.

Eingeleitet wird a capella mit "And The Burried Rise", das überfließt in das rockig kraftvolle "Beyond Repair"; alle Facetten des AOR Rock werden bedient – melodiöser Songaufbau, sehr gute Instrumentierung, Bombast inklusive. Wer gerne die amerikanischen Bands wie Styx, Boston, Kansas usw. hört, kommt hier voll auf seine Kosten und wird belohnt mit purer Spielfreude der drei Protagonisten.

"After The Fallout" spielt mit der Stimmung – balladesk mit einem feinjustierten härteren, aber auch gefühlvollen Refrain, der wie eine starke Windböe in die Gehörgänge geblasen wird.
Es hat den Anschein, dass die Band all Ihre musikalischen Einflüsse in die Musik einfließen lässt. Bei "American Mysic" höre ich die späteren Led Zeppelin mit einer Prise The Who und ein Gespür für wiedererkennbare Refrains à la Tom Petty heraus; und das alles in vier Minuten. Toller Song.

Verspielt proggig können Dream The Electric Sleep ebenso: beim neunminütigen "The Lessons They Bring" zum Beispiel. Die verschiedenen Strukturen sind gut aufeinander abgestimmt und enden mit einem zauberhaften Gitarrensolo von Matt Page. Auch hier könnte man einige Einflüsse der neueren Prog-Garde wie Riverside oder ähnliches hineininterpretieren. Aber ich denke die Band ist da selbstsicher genug, um so zu spielen. DTES sind schließlich bereits seit 2009 zusammen und hatten 2011 mit "Lost And Gone" ihr Debütalbum am Start. Ihre dritte Platte "Beneath The Dark Rise" produzierte kein Geringerer als Nick Raskulinecz (Rush, Foo Fighters, Alice In Chains …). Auch diesmal hatten sie mit Michael Beinhorn (Red Hot Chili Peppers, Soundgarden, Ozzy …) einen erfahrenen Produzenten am Start und Nathan Yarborough (Korn, Mastodon…) wurde als Record Engineer engagiert.

Live haben sie einige Shows zusammen mit bekannten Bands wie Anathema, Marillion, Spock’s Beard u. v. a. in ihrer Vita. Hier im Lande waren sie u. a. 2014 bei Night Of The Prog auf der Loreley vertreten.

Musikalische "Love Letters" verschicken sie in die Welt hinaus. Geradeaus geht es voran, verloren im Hier und Jetzt, in der ganzen Flut der Nachrichten. Ist das ein Ausweg, den man nehmen kann um diesem Chaos zu entfliehen?!
Wie bereits eingangs erwähnt, wurde einiges von Matt Page in den Texten verarbeitet, teils auch mit Augenzwinkern, vor allem was da so in den USA passierte. Auf dem Cover des Albums herrscht ebenfalls Chaos und auch im Bootleg entdeckt man einige bekannte amerikanischen Mythen und Geschichten, auch als Kontrast zu der modernen Welt mit all ihren Erfindungen und Katastrophen.

Es gibt viel zu entdecken, ob visuell oder musikalisch und das macht "American Mystic" zu einem interessanten Hörgenuss mit vielen Einflüssen ohne dass es sich gecovert anhört. Stimmlich ist Matt auf hohem Niveau und mit Chris Tackett am Bass und Joey Waters an den Drums, hat er perfekte Wegbegleiter für diese Traumreise gefunden. Laut Pressschreiben lautet das neue Genre »The New American Prog Sound«.


Line-up Dream The Electric Sleep:

Matt Page (vocals, guitar, keyboard)
Chris Tackett (bass, keyboard, backing vocals)
Joey Waters (drums, backing vocals)

Tracklist "American Mystic":

And The Buried Rise (0:44)

  1. Beyond Repair (5:22)
  2. Forged In The Furnace (3:33)
  3. After The Fallout (6:02)
  4. The Lessons They Bring (9:21)
  5. American Mystic (4:05)
  6. Steal The Love (6:43)
  7. Love Letters (4:22)
  8. Lay Down The Cross (6:03)

Gesamtspielzeit: 45:35, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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