Aus der Konzertankündigung von De Brauerij, Kranenburg-Niel:
»[…] Dries Bongaerts (BE) spielt intimen Indie-Folk.
Mit Einflüssen von Bob Dylan, Will Oldham und Ry Cooder singt er über die kleinen und großen Dinge des Lebens.
In Flandern ist Bongaerts als charismatischer Frontmann der Band New Rising Sun bekannt, mit der er 2015 das hervorragende Album "We’re All Coming Home" veröffentlichte. […]«
Der New Rising Sun-Frontmann veröffentlichte 2018 "For The Light In Thy Heart". 2021 brachte der Singer/Songwriter das Album "Soothing Green" auf den Markt.
Zum etwas über eineinhalbstündigen Dries Bongaerts-Konzert in De Brauerij, Kranenburg-Niel, lässt sich das Folgende berichten:
Das letzte Konzert im Jahr 2024 in De Brauerij war ein sehr bewegender Auftritt des belgischen Troubadours Dries Bongaerts.
Seine Songs und deren Darbietung hatten natürlich einen Hauptanteil an der prächtigen Stimmung in der mittlerweile angesagten Location.
Bei dem ausverkauften Gig hatte der Protagonist stante pede einen sehr guten Kontakt zum Publikum. Seine Ansagen zwischen den Songs hielt er in englischer und hauptsächlich in niederländischer Sprache.
So sang er während des Konzerts auch zwei Lieder in niederländischer Sprache.
Die kamen beim Publikum genauso gut an, wie alle anderen Stücken, die durch aussagekräftige englische Texte glänzten.
Zum großen Erfolg des Gigs trugen einerseits sein toller, zeitweise auch rauer, Gesang sowie andererseits sein bemerkenswertes Gitarrenspiel bei.
Da fliegt er dahin. Durch seine Gitarren-Intonation sah man einen Schmetterling förmlich durch die Luft gleiten. Bei einer weiteren verträumt-ruhigen Nummer verzichtete Dries Bongaerts auf die Rauheit in seiner Stimme.
Bei "Follow The River" folgten wir dem Musiker bei einem Spaziergang am Fluss entlang und erfreuten uns an den vielen Insekten, die von Blüte zu Blüte schwirrten. »[…] Buzz with the bees […]«. Highlight!
"To Feel The Blue", im Duktus eines Leonard Cohen wiedergegeben, zeigte sich Dries Bongaerts beim Fingerpicking als ein bemerkenswerter Musiker. Hin und wieder benutzte er den Korpus seiner von Gebrauchsspuren gekennzeichneten akustischen Gitarre für perkussive Einlagen.
Melancholie und durch Summen als Verstärkung der Stimmung, gab es mit "About A Rose" ein duftes Highlight. Dries Bongaerts hatte auch den Blues. "Forever More" reflektierte die Stimmung eines Zwölftakters und phasenweise war hier die Atmosphäre geradezu stürmlisch-aufgewühlt.
Dries Bongaerts konnte nicht nur in hohen und tiefen Tonlagen singen, sondern auch klasse pfeifen. Der De Brauerij-Publikums-Chor gab eine super summende Einlage und dann wurden die Rollen getauscht, denn dafür gab es anerkennendes Lob und Applaus vom Musiker.
Dries Bongaerts kreierte dramatische wie auch nachdenkliche Phasen und bei "Certain Blue" kam es zu einem weiteren Höhepunkt des Auftritts.
Von Highlights sprechend, war der Künstler auch beim Interpretieren von Coversongs ganz weit vorne mit dabei. Abermals mit feinem Fingerpicking versehen, sang Dries Bongaerts höchst emotional die Townes van Zandt-Nummer "To Live Is To Fly".
Wie bei fast allen Singer/Songwritern, die auf der Bühne Solo unterhalten, setzte der Belgier auch Loops ein. So konnte er zu seiner selbst geschaffenen Gitarren-Begleitung mit klasse Soli aufwarten. Beifall!
Durch einige Effektgeräte gestaltete er zu den Songs immer die passenden Sounds sowie Variationen auf seiner akustischen Gitarre.
Dries Bongaerts' Talent für das Kreieren von ganz unterschiedlichen Stimmungen war ein bedeutender Teil seines Konzerts. Handgemachte Musik, die das Publikum mitriss und begeisterte.
Die Wandlungsfähigkeit von introvertierten Gefühlen bis zu extrovertierten Emotionen bot eine große Spannbreite und seine sehr persönlichen Texte verpackte er in tolle Musik.
Wie bereits erwähnt, war der De Brauerij-Publikums-Chor klasse drauf und natürlich wurde bei Standing Ovations eine Zugabe gefordert. Der "Talkin' Lion Blues", im Original aus der Feder C.W. Stoneking, sollte zur Kirsche auf dem Sahnehäubchen des Auftritts werde. Der Musiker hatte bereits durch Pfeifen sein vokales Können gezeigt. Jetzt wurde zu dem Trauer-Blues aus vollem Herzen auch noch gejodelt und das Publikum stieg mit ein. Alle jodelten bis in ungeahnte Höhen. Welch ein Spaß. Nach der Textzeile »[…] twenty five years […]« machte der Musiker bei absoluter Stille in der Location für eine gefühlte Ewigkeit eine Pause.
Mit dem Dries Bongaerts-Auftritt fanden die rundum erfolgreichen De Brauerij-Konzerte für das Jahr 2024 einen krönenden Abschluss.
Chapeau, Dries!
Ein Dank für den tollen Sound geht an Peter Rutten.
RockTimes bedankt sich bei Jan Janssen für den Platz auf der Gästeliste.
Den Reigen der Konzerte im Jahr 2025 eröffnet am 12. Januar Michael Antony Austin in De Brauerij, Kranenburg-Niel.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes
Line-up Dries Bongaerts:
Dries Bongaerts (vocals, acoustisc guitar, loops)
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