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Dudley Taft / Guitar Kingdom – CD-Review

Dudley Taft - "Guitar Kingdom" - CD-Review

Davon, dass der gute Dudley Taft irgendwas verlernt hat, war nicht auszugehen. Ebenso wenig davon, dass er mit seinem neuen Album "Guitar Kingdom" irgendwas an seiner musikalischen Auslegung ändert. Und, ihr werdet es erahnen, beide Punkte sind tatsächlich nicht eingetroffen. Mit seiner neuen Scheibe knüpft der im US-Bundesstaat Ohio lebende Amerikaner ungefähr genau an dem Punkt an, an dem er mit Alben wie Summer Rain, Simple Life oder auch Cosmic Radio aufgehört hat, wenn es hier auch eine Spur rockiger zugeht. Vor langer Zeit aus dem Genre Grunge kommend, hat der Mitt-Fünfziger seine Stilistik ab dem Start seiner Solokarriere also gründlich geändert. 'Amerikanischer Blues Rock im Qartett-Format' könnte man das so ziemlich haargenau auf den Punkt bringen. Mr. Taft zieht seinen Stiefel also durch und wieder einmal heißt es 'Love it or leave it', denn Kompromisse sind von Seiten des Protagonisten wohl nicht mehr zu erwarten.

Aber kommen wir zur neuen Platte: Treu an der Seite geblieben sind sowohl der Bassist Kasey Williams, als auch die (Background-) Sängerin Ashley Charmae, während Walfredo Reyes Jr., der Drummer der letzten Scheiben hier lediglich noch einen Gast-Beitrag an den Percussions zu einem Track liefert. Den Job am Schlagzeug haben sich für das neue Werk die beiden Trommler Alex Dungan sowie Nick Owisanka geteilt. Dem Line-up hinzugefügt wurde der Tastenmann Andy Smith. Was aber kein Grund zur Panik ist, denn die Keyboards wurden meist eher unauffällig in den Sound eingewebt, unterstützen diesen eher bzw. machen ihn etwas voller. Ansonsten hat Dudley Taft neben den obligatorischen Rockern auch immer wieder ein paar ruhigere Nummern, wie beispielsweie den Heavy Blues "Get Stoned", am Start. Eine gute Mischung, die das Album durchgängig frisch und am Leben erhält.

Ebenso auf der ruhigeren, bluesigen Seite bewegt sich "A Quitter Never Wins" ("Wer aufgibt, wird niemals gewinnen', Anm. d. Red.), ein Stück, das einen sehr starken Abschluss einer sowieso schon guten Platte darstellt. Die Soli kommen hier mit viel Gefühl, während der musikalische Teppich – ebenso gefühlvoll – von der Band bereitet wurde. Beim Operner "Black And Blues" kracht es dagegen erwartungsgemäß erstmal in den Balken und "Old School Rocking" setzt da sogar noch einen drauf. Ein richtig guter Blues und der Favorit des Rezensenten ist "Still Burning", bei dem Dudley Taft alles in die Waagschaale wirft, was er hat. Von seiner ganz sanften Seite zeigt sich der Amerikaner bei dem akustischen "Darkest Night". Erwähnt werden muss auch noch einmal der sehr gelungene Background-Gesang von Ashley Charmae, der einige der Songs zusätzlich veredelt. Sämtliche Kompositionen stammen mit der Ausnahme von "A Quitter Never Wins" (geschrieben von Tinsley Ellis und Margaret Sampson) wieder von dem guten Dudley selbst.

Die Sache mit Musikern wie Dudley Taft ist offensichtlich, dass man sie entweder mag oder diese Art von Songs überhaupt nicht ausstehen kann. Im Bereich Blues Rock ist die Konkurrenz dazu vielseitig und zahlenmäßig vielfach vertreten. Wer Mr. Taft bisher mochte, der bekommt jedenfalls auch auf "Guitar Kingdom" eine Vollbedienung der Hausmarke verpasst. Von meiner Seite gibt es auch auf den neuen, knapp fünfzig Minuten Musik kaum etwas zu kritisieren, denn anbrennen lässt der Mann hier ebenso nichts, selbst wenn die Scheibe kein neues Wunderwerk oder gar innovativ wäre. Wer erstmal anchecken möchte, dem seien dazu – neben den anderen bereits oben erwähnten Tracks – "Black And Blues", "Old School Rocking", der Titeltrack, "A Quitter Never Wins" sowie "I Want More (Wild Young Days)" empfohlen.


Line-up Dudley Taft:

Dudley Taft (guitars, lead vocals)
Kasey Williams (bass)
Andy Smith (keyboards)
Alex Dungan (drums – #1-3,6,8,9)
Nick Owisanka ( drums – #4,5,7,10,11)

With:
John Kessler (bass – #8)
Walfredo Reyes Jr. (percussion – #8)
Ashley Charmae (background vocals – #4,5,8)

Tracklist "Guitar Kingdom":

  1. Black And Blues
  2. Old School Rocking
  3. Oil And Water
  4. Still Burning
  5. Guitar Kingdom
  6. Get Stoned
  7. Favorite Things
  8. Darkest Night
  9. I Want More (Wild Young Days)
  10. The Great Beyond
  11. A Quitter Never Wins

Gesamtspielzeit: 49:40, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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